Nach "Death Proof" nun also "Planet Terror". Kein langwieriges Gequatsche, stattdessen eine auf das Wesentliche beschränkte Untoten-Farce. "Too bad Tarantino didn't do a zombie pic, too."
Man kann Robert Rodriguez einiges vorhalten. Beispielsweise "Spy Kids". Oder "Spy Kids 2: Island Of Lost Dreams". Oder "Spy Kids 3-D: Game Over". Wären da nicht Depp, Banderas und Hayek wohl auch "Once Upon A Time In Mexico". Es soll Filmfreunde geben, die halten Rodriguez gar für einen der meist überschätztesten Regisseure dieser Tage. Eine Meinung, die ich trotz seiner - wenn schon gravierenden, dann wenigstens nicht zahlreichen - Fehlgriffe nicht teilen kann. Immerhin ist der Mann auch für einige meiner All-Time-Favourites verantwortlich. Die mexikanische Gangsterballade "Desperado" und die Vampirgroteske "From Dusk Till Dawn" zählen zweifelsohne zum cineastischen Kult der Neunziger. Nicht zu vergessen "Sin City", seine Zusammenarbeit mit Comic-Virtuose Frank Miller: "Anti-Helden in einer schwarz-weiß-gefärbten Comicwelt. Umgeben von blanker Brutalität. Alles werkgetreu und stilistisch einzigartig umgesetzt. Ein sündhaft gutes Kinoerlebnis." Der Film des Jahres 2005. Und das nicht nur an dieser Stelle. [>]
Zuerst hieß es, Rodriguez würde uns bereits im Dezember 2006 mit "Sin City 2" beglücken. Daraus geworden ist leider nichts. Doch keine Sorge, der Nachfolger wird kommen. Die Vorbereitungen laufen jedenfalls auf Hochtouren. Ebenso wie die Gerüchteküche. Und so darf sogar über Neuzugang Johnny Depp gemunkelt werden. Weil aber immer noch niemand zu wissen scheint, wann "Sin City 2" tatsächlich in die Kinos kommen wird, hat sich Rodriguez anderwertig um Beschäftigung umgesehen. Und die Gelegenheit genutzt um mit Buddie Quentin Tarantino einen Traum Realität werden zu lassen. Die Reaktivierung des Grindhouse-Kinos. "Der cineastische Abschaum längst vergangener Tage. Low-Budget-Horror-Trash, den man in den Siebzigern vorwiegend in amerikanischen Schmuddelkinos antraf." Jeder der beiden Filmemacher zeigt sich für einen Teil verantwortlich. Dass schlussendlich aus dem in den USA gezeigten Double-Feature hierzulande zwei seperate Langfilme wurden, lag einzig an der profitgeilen Veröffentlichungspolitik. Welche noch dazu nach hinten los ging. Flop hin, Flop her, wirklich schade ist, dass damit der eigentliche Sinn des Gesamtkunstwerkes ad absurdum geführt wurde.
Ebenso wie bei "Death Proof" ist auch der Inhalt von "Planet Terror" schnell abgehandelt: "After an experimental bio-weapon is released, turning thousands into zombie-like creatures, it's up to a rag-tag group of survivors to stop the infected and those behind its release." Wer sich bei Tarantino noch über allzu ausschweifende Dialoge ärgern musste, der kann sich bei Rodriguez' herrlich absurdem Zombie-Splatter beruhigt zurück lehnen. Action, Unterhaltung und jede Menge blutiges Gemetzel. Alles so richtig schön im Stil eines B-, wenn nicht C-Movies. Dazu ein Cast, der einem bis hin zu den Nebenrollen schmunzeln lässt. Bruce Willis als Bin Laden-Killer. Tarantino himself als The Rapist: "I've seen me a lot of weird shit in my day, but I ain't never seen a one-legged stripper. I seen me a stripper with one breast. And I seen me a stripper with twelve toes. I've even seen me a stripper with no brains at all, but I ain't never seen a one-legged stripper. And I've been to Morocco." Wobei also doch noch ausführlichst gequatscht wurde. Er durfte das. Aber auch nur er.
Grindhouse: Planet Terror
Regie: Robert Rodriguez.
Mit Rose McGowan, Freddy Rodriguez, Josh Brolin.
05.10.2007
[grindhousemovie.net] [imdb.com] [imdb.com]
[Review: Grindhouse: Death Proof - Regie: Quentin Tarantino]
[Review: Sin City - Regie: Robert Rodriguez, Frank Miller]
Man kann Robert Rodriguez einiges vorhalten. Beispielsweise "Spy Kids". Oder "Spy Kids 2: Island Of Lost Dreams". Oder "Spy Kids 3-D: Game Over". Wären da nicht Depp, Banderas und Hayek wohl auch "Once Upon A Time In Mexico". Es soll Filmfreunde geben, die halten Rodriguez gar für einen der meist überschätztesten Regisseure dieser Tage. Eine Meinung, die ich trotz seiner - wenn schon gravierenden, dann wenigstens nicht zahlreichen - Fehlgriffe nicht teilen kann. Immerhin ist der Mann auch für einige meiner All-Time-Favourites verantwortlich. Die mexikanische Gangsterballade "Desperado" und die Vampirgroteske "From Dusk Till Dawn" zählen zweifelsohne zum cineastischen Kult der Neunziger. Nicht zu vergessen "Sin City", seine Zusammenarbeit mit Comic-Virtuose Frank Miller: "Anti-Helden in einer schwarz-weiß-gefärbten Comicwelt. Umgeben von blanker Brutalität. Alles werkgetreu und stilistisch einzigartig umgesetzt. Ein sündhaft gutes Kinoerlebnis." Der Film des Jahres 2005. Und das nicht nur an dieser Stelle. [>]
Zuerst hieß es, Rodriguez würde uns bereits im Dezember 2006 mit "Sin City 2" beglücken. Daraus geworden ist leider nichts. Doch keine Sorge, der Nachfolger wird kommen. Die Vorbereitungen laufen jedenfalls auf Hochtouren. Ebenso wie die Gerüchteküche. Und so darf sogar über Neuzugang Johnny Depp gemunkelt werden. Weil aber immer noch niemand zu wissen scheint, wann "Sin City 2" tatsächlich in die Kinos kommen wird, hat sich Rodriguez anderwertig um Beschäftigung umgesehen. Und die Gelegenheit genutzt um mit Buddie Quentin Tarantino einen Traum Realität werden zu lassen. Die Reaktivierung des Grindhouse-Kinos. "Der cineastische Abschaum längst vergangener Tage. Low-Budget-Horror-Trash, den man in den Siebzigern vorwiegend in amerikanischen Schmuddelkinos antraf." Jeder der beiden Filmemacher zeigt sich für einen Teil verantwortlich. Dass schlussendlich aus dem in den USA gezeigten Double-Feature hierzulande zwei seperate Langfilme wurden, lag einzig an der profitgeilen Veröffentlichungspolitik. Welche noch dazu nach hinten los ging. Flop hin, Flop her, wirklich schade ist, dass damit der eigentliche Sinn des Gesamtkunstwerkes ad absurdum geführt wurde.
Ebenso wie bei "Death Proof" ist auch der Inhalt von "Planet Terror" schnell abgehandelt: "After an experimental bio-weapon is released, turning thousands into zombie-like creatures, it's up to a rag-tag group of survivors to stop the infected and those behind its release." Wer sich bei Tarantino noch über allzu ausschweifende Dialoge ärgern musste, der kann sich bei Rodriguez' herrlich absurdem Zombie-Splatter beruhigt zurück lehnen. Action, Unterhaltung und jede Menge blutiges Gemetzel. Alles so richtig schön im Stil eines B-, wenn nicht C-Movies. Dazu ein Cast, der einem bis hin zu den Nebenrollen schmunzeln lässt. Bruce Willis als Bin Laden-Killer. Tarantino himself als The Rapist: "I've seen me a lot of weird shit in my day, but I ain't never seen a one-legged stripper. I seen me a stripper with one breast. And I seen me a stripper with twelve toes. I've even seen me a stripper with no brains at all, but I ain't never seen a one-legged stripper. And I've been to Morocco." Wobei also doch noch ausführlichst gequatscht wurde. Er durfte das. Aber auch nur er.
Grindhouse: Planet Terror
Regie: Robert Rodriguez.
Mit Rose McGowan, Freddy Rodriguez, Josh Brolin.
05.10.2007
[grindhousemovie.net] [imdb.com] [imdb.com]
[Review: Grindhouse: Death Proof - Regie: Quentin Tarantino]
[Review: Sin City - Regie: Robert Rodriguez, Frank Miller]
wasix - 17. Okt, 17:36 - [2007 Filme]