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Johnny Depp gibt ein weiteres Mal den coolsten aller Piraten. Allein deshalb muss man "Pirates Of The Caribbean: Dead Man's Chest" gesehen haben. Perfektes Popcorn-Kino.

Der Film, der uns alle retten sollte. Auf der einen Seite Disney und die Betreiber jener überdimensionalen Kino-Center, wo man sich aufgrund der schwachen Einspielergebnisse in diesem Sommers zu Recht Sorgen machte. Ausrede: Fußball-WM. Wahrheit: Kein massenwirksames Material. Ein Problem, das sich inzwischen von selbst gelöst hat. Die Kinosäle sind wieder voll. Und das einzig wegen diesem einen Film. Da muss natürlich das veranstaltete Medienspektakel passen. Tut es auch. Ein Vorbeikommen ist unmöglich. Genauso muss die alles andere als alltägliche Anzahl an Kopien passen. Um die danach lechzende Menge zufriedenzustellen. Kein Problem. Die Zahlen sprechen für sich. Und werden von Woche zu Woche beeindruckender. Beispiel USA: Erfolgreichster erster Tag (bisher: "Star Wars: Episode III") und bestes Startwochenende (bisher: "Spider-Man"). Abseits dessen gibt es natürlich auch für den geneigten Kinogänger Grund zur Freude. Stichwort: Klimaanlage. Dieser Tage im gekühlten Kinosaal eines Multiplex zu sitzen und ein eisgekühltes Getränk zu schlürfen, hat etwas für sich. Da mag ersteres für Cineasten noch so uncool und zweiteres noch so überteuert sein. Egal. Erst recht, wenn es in dem bei dieser Affenhitze zweifelsohne angenehmen Ambiente dann auch noch den ultimativen Sommer-Blockbuster dieses Jahres zu bestaunen gibt.

Johnny Depp als Capitan Jack Sparrow in "Pirates Of The Caribbean: Dead Man's Chest""Pirates Of The Caribbean" ist ein Selbstläufer. Teil 1 mauserte sich vor drei Jahren zum All-Time-Favourite in Sachen Unterhaltungskino. Was heutzutage natürlich eine Fortsetzung zur Folge hat. Und die muss man gesehen haben. Egal wie sehr der Filmkritiker mit Hang zum Anspruch auch dagegensteuern mag. Dieses Leinwand-Abenteuer lassen wir uns von nichts und niemandem kaputt machen. Und scheren uns einen Dreck um schlechte Reviews. Wer die richtige Einstellung mitbringt, der wird sich den Spaß ohnehin nicht vermiesen lassen. "Pirates Of The Caribbean" steht nun mal für Popcorn-Kino. Das war schon bei "The Curse Of The Black Pearl" so und ist bei "Dead Man's Chest" nicht anders. Da braucht es keine tiefgründigen Dialoge und keine realistische Action. Im Gegenteil. Hier wird schamlos übertrieben. Ein Witz reiht sich an den anderen. Passend dazu Sets, Spezialeffekte und Actionsequenzen, die schlichtweg atemberaubend sind. Man nehme nur die Flucht vor den Kannibalen. Oder die unfreiwillige Zirkusnummer auf dem Mühlrad. Ich habe mich jedenfalls bei dieser wahnwitzigen Mischung aus Fantasy, Action und Komödie keinen Moment gelangweilt. Bei einer Länge von 150 Minuten nicht gerade selbstverständlich. Da stört es dann auch nicht, dass beim Cliffhanger-Ende jede Menge Fragen unbeantwortet bleiben. Regisseur Gore Verbinski lässt uns im Ungewissen. Zumindestens bis zum Mai nächsten Jahres, wenn mit "At World's End" Teil 3 in die Kinos kommt.

Schuldig bleibe ich den Inhalt von "Dead Man's Chest". Teil 2 von "Pirates Of The Caribbean" lebt nämlich genauso wie sein Vorgänger weniger von der Geschichte als vom ganzen Drumherum. Das einzig Wichtige: Man will Piraten sehen, jene schamlosen Freibeuter der Meere, denen einzig Schätze, Rum und Frauen im Gehirn herumspuken. Und genau diese Piraten bekommt man in "Dead Man's Chest" auch in Hülle und Fülle geboten. Sogar im widerwärtig fischähnlichen Zustand. Dazu Kannibalen, eine riesige Krake und ein untotes Äffchen. Nicht zu vergessen Orlando Bloom und Keira Knightley. Erst recht nicht zu vergessen der unnachahmliche Johnny Depp in seiner Paraderolle als Capitan Jack Sparrow. Jener egoistische Pirat, der um seine Haut zu retten ohne Zögern die besten Freunde ins Verderben schickt. Jener tuntenhafte Pirat, der sich auch diesmal wieder in so manch unmögliche Situation manövriert. Köstlichst von Depp dargestellt. Da müssen alle anderen Charaktere einfach verblassen. Der Mann hat es geschafft. Er hat sich den Status des "ultimativen Piraten der Filmgeschichte" erarbeitet. Gäbe es keinen Johnny Depp, gäbe es keinen Captain Jack Sparrow, gäbe es kein "Pirates Of The Caribbean". Was tragisch wäre.

Zwei Tipps am Rande: Einer für davor, einer für danach. "The Curse Of The Black Pearl" nochmals anschauen. Am Besten knapp vor dem Kinobesuch. Auf eine Wiedereinführung wird nämlich verzichtet. Und es gibt einige Stellen, die sich auf Teil 1 beziehen. Außerdem wartet auf all jene, die den Abspann durchhalten, noch eine Bonusszene. Ob es sich lohnt? Nur soviel: "It's not really that important to the story. It's just a funny little scene you'll likely get a kick out of."

Pirates Of The Caribbean: Dead Man's ChestPirates Of The Caribbean: Dead Man's Chest
Regie: Gore Verbinski.
Mit Johnny Depp, Orlando Bloom, Keira Knightley.
28.07.2006


[disney.go.com/disneypictures/pirates]
srocca - 20. Aug, 20:08:
Johnny ist Jack
Jack Sparrow ist Johnny Depps alter ego. Man merkt beim Zusehen, wie er die Rolle genießt. Zu deinem Tipp (nochmals anschauen des ersten Teiles): Kommt leider zu spät. Ich werde es aber nachholen, wenn ich beide auf DVD habe. 
wasix - 22. Aug, 18:17:
re: johnny ist jack
kein wunder, dass er diese rolle genießt. da kann er sich austoben, mal so richtig die sau rauslassen. mit dem wissen, dass er sich damit in die herzen von jung und alt spielt. in absehbarer zukunft wohl auch in die seiner eigenen sprösslinge. denn eines ist sicher: jack sparrow wird gemocht. und johnny depp für diese rolle geliebt. nicht aus irgendwelchen fadenscheinigen gründen, sondern weil er diesen piraten so verdammt gut spielt. er, und nur er. wie du erwähnt hast: "johnny is jack"
Ingrid (Gast) - 23. Aug, 13:43:
Beeindruckende Kreaturen, wenig Sinn
Ein gelungener Abend im Kino bis kurz vor Schluss - doch dann der Wermutstropfen: ein chaotischer Plot und ein unbefriedigendes Ende. Natürlich bleiben all die beeindruckenden Szenen (meine absoluten Favoriten dabei Dayy Jones, seine Crew und der Kraken), jedoch verlängerte sich der Sinnentaumel einmal zuviel wenn der Kraken zum zigsten Mal ausholt um das Schiff zu zerstören, die Protagonisten ein weiteres Mal in Gerangel und Kampf verwickelt werden und auch zum Schluss nocheinmal in die sumpfigen Landschaften geschippert werden muss.
Will sagen, viel Lärm um Nichts. Unklar dabei blieb die Handlung: warum müssen all diese Piraten stundenlang durch Meere segeln und viele Monstren schlachten, um am Ende, ja was, zu tun? Die Erwartung an einen zweiten Teil ist in diesem Falle klar: ich würde mir einen Handlungsstrang wünschen, der im Freundeskreis zumindest nacherzählbar ist, der ein kleines abgeschlossenes Ende (vielleicht eines Nebenhandlungsstranges?) vor dem ultimativen Finale im dritten Teil bieten kann? So blieben wir in den Sitzen und fragten uns am Ende doch sehr deutlich, ob der zweite Teil hier wirklich endet oder das nun die zweite Pause innerhalb des Film ist (damit man die Zeit nutzen kann, noch ein wenig mehr Popcorn und Eis zu kaufen).
Ich will den Film nicht schlechtreden, aber bis auf die tollen Effekte und viel Klamauk und natürlich einer gelungenen Leistung Depps in der Darstellung absonderlicher Verhaltensweisen, war es ein Spass, der durch Augen- und Ohrenblendung erzeugt wurde. Trotzalledem war nicht Depp der Star des Film, sondern wohl eher die Maskenbildner und die Spezialeffekte-Künstler. Depps Leistung liegt in der Zeugung des Charakters, nicht in seiner Interpretation.
Wie schon gesagt, mit der richtigen Einstellung lässt sich alles besser ertragen, aber irgendwie ist uns die richtige Einstellung am Ende des Film abhanden gekommen.

Ingrid 
wasix - 29. Aug, 17:03:
ich bin ja der meinung...
...dass "pirates of the caribbean" - egal ob nun teil 1, 2 oder nächstes jahr dann teil 3 - einer jener filme ist, die man möglichst nicht zu sehr sezieren, deren inhalt nicht zu sehr hinterfragen sollte. einfach spaß haben, sich berieseln lassen. hier geht es um piraten, piraten, PIRATEN!!!

l.g.
christian 
ulli (Gast) - 17. Sep, 20:05:
ich bin...
ganz deiner meinung .auserdem ist der film einfach nur spitze!zwar ist das ende vom 2. ein bisschen komisch aber dafür ist man dann gespannter auf den 3. 
wasix - 19. Sep, 11:25:
*zustimm*