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"Constantine" basiert auf der Comic-Serie "Hellblazer" und bedient sich an Okkult-Thrillern wie "The Exorcist", "God's Army" oder "Stigmata". Klingt allerdings besser als der Film ist.

John Constantine (Keanu Reeves) ist Exorzist, bluthustender Kettenraucher und coole Sau in einer Person. Weder Engel noch Dämonen sind vor ihm sicher. Denn die Gabe sie zu erkennen, hat Constantine schon seit jungen Jahren. Was ihm selbst alles andere als recht ist. Die damit verbundene Last trieb ihn einst sogar in den Selbstmord. Nur wurde er gegen seinen Willen wiederbelebt und muss sich seitdem mit dem Eliminieren teuflischer Dämonen einen Platz im Himmel erarbeiten. Als ihn Police-Detective Angela Dodson (Rachel Weisz) beim Aufklären des mysteriösen Selbstmordes ihrer Zwillingsschwester um Hilfe bittet, kommt Constantine hinter einen teuflischen Plan der Unterwelt, der das Mächtegleichgewicht zwischen Himmel und Hölle ernsthaft bedroht.

Keanu Reeves bei der TeufelsaustreibungKeanu Reeves muss also wieder einmal als Retter der Menschheit herhalten. Das läuft in "Constantine" zwar nicht ganz so beeindruckend wie in "The Matrix" ab (über Teil 2 und 3 hüllen wir lieber den Mantel des Schweigens), zeigt Keanu Reeves aber wieder einmal in der für ihn typischen Darstellung des Mannes mit dem immergleichen Gesichtsausdruck. Was man ihm aber nicht groß vorwerfen kann, ist es doch die einzige Rolle, die er wirklich gut drauf hat. Ein begnadeter Schauspieler wird aus dem guten Keanu wohl ohnehin nie. Das trifft auch auf Gavin Rossdale zu. In seinem Fall ist das allerdings ein vollkommen anderes Paar Schuhe, war er doch noch bis vor kurzem hauptberuflich Frontmann der Rockgruppe Bush. Mit "Constantine" wagt er nun seinen ersten Ausflug in die Filmbranche. Und das auch noch als Balthazar, seines Zeichens böser Halbdämon und Luzifers Gehilfe. Dargestellt mit Gelfrisur und Nadelstreifanzug. Nicht zu vergessen die roten Socken.

Hell wants him. Heaven won't take him. Earth needs him.

Zugegeben: Der Anfang von "Constantine" ist sensationell. Die erste Teufelsaustreibung offenbart sich als echter Hingucker. Mit allem Drum und Dran. Ganz im Stil von "The Exorcist". Vom Rest kann man das allerdings nur noch stellenweise behaupten. Einerseits schafft es "Constantine" durch visuelle Effekte und einige gute Schockmomente zu beeindrucken, andererseits verstrickt sich die Handlung des Films allzu oft in undurchsichtige Richtungswechsel und ist gekennzeichnet von unzähligen Brüchen. Vielleicht hätte man sich doch nicht so sehr an die Comicvorlage "Hellblazer" halten sollen. Das gilt auch für die Dialoge.

Noch dazu leiden viele der Nebencharaktere an den üblichen Problemen, die Actionfilme mit sich bringen: Es fehlt ihnen an Tiefe. Da können selbst Tilda Swinton als Erzengel Gabriel und Peter Stormare als Luzifer nicht mehr viel retten. Obwohl bei letzterem der Unterhaltungswert alles andere als zu kurz kommt. Positiv sticht noch Jungschauspieler Shia LaBeouf als Constantines Fahrer und Assistent Chaz heraus. Leider wird man ihn in den geplanten Fortsetzungen nicht mehr zu sehen bekommen. Jedenfalls nicht als Mensch. Aber in diesem Genre findet sich meist eine andere Lösung. Allerdings werden Teil 2 und 3 in ein paar Jahren dann wohl ohne mich ablaufen. Zumindestens im Kino. In diesem Fall reicht mir die Leih-DVD aus der Videothek.

ConstantineConstantine
Regie: Francis Lawrence.
Mit Keanu Reeves, Rachel Weisz, Gavin Rossdale.
18.02.2005


[constantinemovie.warnerbros.com]
srocca - 13. Mär, 17:10:
Comicvorlage
Ich habe mir gerade die Hellblazer Collection anlässlich der Filmpremiere zugelegt. Gefällt mir beim ersten Durchschauen besser als der Film. 
wasix - 14. Mär, 21:16:
collection
schaut interessant aus: drei original comics (#1, #27, #41). plus die "official movie adaptation".