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Wunderbare(r) Band(-name). Wunderbares Album. ...And You Will Know Us By The Trail Of Dead haben sich mit "Worlds apart" ein weiteres Mal übertroffen.

...And You Will Know Us By The Trail Of DeadEigentlich hätte das vierte Album von T.O.D. bereits im vergangenen Herbst erscheinen sollen. Immerhin war "Worlds apart", das die Texaner wieder mit Produzent Michael McCarthy einspielten, bereits im Sommer im Kasten. Das Vorhaben scheiterte jedoch an anderswertigen Plänen der Plattenfirma. Man hatte "wichtigere" Acts zu promoten. Und im Gegensatz zu U2, Eminem und Gwen Stefani gehören T.O.D. nun mal nicht zu den ganz Großen der Branche. Werden sie wohl auch nie. Zumindestens kommerziell gesehen. Dafür ist ihr musikalisches Treiben einfach zu anders. Zu fordernd. Zu gut.

Du wirst die Zukunft hören...

Wer sich auf "Worlds apart" einlässt, der sollte sich für diese Stunde Musik unbedingt Zeit nehmen. Denn dieses Opus muss man sich ohne Wenn und Aber als Ganzes zu Gemüte führen. Anderenfalls entgeht einem ein Trip der besonderen Art. Das beginnt schon beim als "Overture" getarnten Intro des Albums. T.O.D. bedienen sich schamlos an "Don Giovanni" und zelebrieren Klassik für Hartgesottene. Doch es soll noch besser kommen.

Geschrien wird auf "Worlds apart" natürlich auch. Ebenso wie gerockt. Im Sinne von Breitwand-Rock in Vollendung. Oder Schweine-Rock für Intellektuelle. Soweit man der Verwendung symphonischer Elemente einen gewissen Intellekt zuordnen kann. Denn "Worlds apart" bietet inmitten von einer Mischung aus Prog-Rock und Punk jede Menge Klavier, Geigen, Bläser und Chöre. Nicht zu vergessen die herzzerreißenden Balladen. Der Flair eines Konzeptalbums ist allgegenwärtig. Wobei man T.O.D. aber zu Gute halten muss, dass es das einzige Konzept dieser Band ist, sich keinem solchen unterzuordnen. Das klingt großkotzig. Ist es auch. Und trotzdem schaffen sie es, dass fast jedes Stück auf "Worlds apart" anders klingt. Und dabei auch noch uneingeschränkt und vor allem unverschämt gut.

...oder zumindestens das Beste dieser Tage.

"Worlds apart" zeigt sich im Vergleich zu seinen Vorgängern von einer noch mutigeren und noch abwechslungsreicheren Seite. Dazu strotzt dieses Album nur so vor erhebenden Melodien. Alles gepaart mit einer Mischung aus Dramaturgie und Anspruch, dass sogar Vergleiche mit einer Rock-Oper angebracht sind. Doch keine Sorge. Bei "Worlds apart" reißt es einem die Ohren weg und es macht trotzdem Spaß. Wow, ist das geile Mucke.

...And You Will Know Us By The Trail Of Dead: Worlds apart...And You Will Know Us By The Trail Of Dead
Worlds apart
24.01.2005


[trailofdead.com]
[trailofdead.de]
srocca - 23. Jan, 16:04:
Klassik stehlen
Entwickelt sich das zum neuen Trend? Trail Of Dead bedienen sich bei Don Giovanni. Bright Eyes fladern die Ode an die Freude. Vielleicht covern Muse als nächstes Carmina Burana. Interessante Entwicklung! 
wasix - 24. Jan, 00:11:
muse -> klassik -> orff
matt bellamy ist überzeugter klassik-fan. das ist kein geheimnis. wer weiß, wieviel da in der musik von muse ohnehin bereits "gefladert" ist. solange es durchgeht ...und vor allem so geil klingt. no prob.