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Die Suche nach dem ewigen Leben. Und der immerwährenden Liebe. Darum geht es in Darren Aronofskys "The Fountain". Ein eindrucksvoller Film, bei dem so manche Frage - bewusst - unbeantwortet bleibt.

The Fountain: Hugh Jackman - Rachel Weisz

16-21-26. Das ist kein Code. Das sind jene drei Jahrhunderte, in denen ein Liebender um seine dem Tode geweihte Geliebte kämpft. Drei Zeitebenen: Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft. In Ersterer als spanischer Konquistador, der für seine Königin bei den Mayas die Quelle ewigen Lebens finden soll. In Zweiterer als Forscher, der in seinem Labor nach einem Heilmittel für seine krebsleidende Frau sucht. In Dritterer als kahlköpfiger Mann, der in einer überdimensionalen Glaskugel durch die Galaxie reist. In Begleitung eines Baumes, in dem er die Seele seiner verstorbenen Geliebten transportiert. Was diese drei scheinbar parallel ablaufenden Geschichten miteinander verbindet, sind dieselben Charaktere, vor allem aber die verzweifelte Suche nach Unsterblichkeit. Und der - in diesem Fall - damit verbundenen immerwährenden Liebe. "A story of love, death, spirituality, and the fragility of our existence in this world." Wobei die Frage offen bleibt: Was, wenn wir ewig leben/lieben könnten?

Eigentlich hätten Brad Pitt und Cate Blanchett die beiden tragischen Liebenden darstellen sollen. Man erinnere sich an Mister Pitts bärtige Phase. Das war 2002. Damals stand Darren Aronofsky - Regisseur und Drehbuchautor in einer Person - auch noch ein Budget von beachtlichen 75 Millionen US-Dollar zur Verfügung. Doch bereits in der Pre-Production-Phase kam es zwischen Hauptdarsteller und Filmemacher zu gröberen Meinungsverschiedenheiten, was Ersteren zu "Troy" abwandern ließ und das Projekt von Zweiterem vorerst auf Eis legen sollte. Wobei zu diesem Zeitpunkt bereits 20 Millionen verprasst wurden. Kein Wunder, dass Warner Brothers auf eine Fortsetzung drängte. Wenn auch mit einem um mehr als die Hälfte reduzierten Budget. Und mit etwas weniger klangvollen Namen in den Hauptrollen. Was zur Folge hatte, dass aus Aronofskys Vision der blondierten Liebenden eine dunkelhaarige Alternative wurde. Wobei die Frage offen bleibt: Muss man Hugh Jackman und Rachel Weisz deshalb gleich als minderwertigere Wahl abstempeln?

So verstrichen sechs Jahre, bis Aronofsky seinen dritten Spielfilm - nach dem außergewöhnlichen "Pi" (1998) und dem noch außergewöhnlicheren "Requiem For A Dream" (2000) - auf die Leinwand bringen konnte. Das lange Warten hat sich gelohnt. Auch wenn "The Fountain" merklich anders geworden ist, als von vielen erwartet. Nämlich ein zugleich wunderschöner, zutiefst romantischer als auch äußerst komplizierter Film, bei dessen komplexer Erzählweise man gedanklich einfach hinterherhinken muss. Nicht weiter schlimm, solange der Genuss an dieser Mixtur aus überwältigender Bildsprache und atmosphärisch ebenbürtigen, perfekt ins Geschehen eingebunden Score - "composed by Clint Mansell, played by the Kronos Quartet and Mogwai" - daran nicht zerbricht. Folglich bloß nicht querdenken, sich einfach treiben lassen. Weil die Liebesbeziehung von Tom und Izzy doch so unendlich berühren kann, wenn man - anstatt sich in Interpretationen zu verzetteln - einfach nur mitfühlt. Wobei die Frage offen bleibt: Ist es bei einem solch gewagten und intensiven Film nicht die einzig logische Konsequenz, dass man den Konsumenten nach dem Abspann verwirrt zurücklässt?

The FountainThe Fountain
Regie: Darren Aronofsky.
Mit Hugh Jackman, Rachel Weisz, Ellen Burstyn.
30.03.2007


[thefountainmovie.warnerbros.com] [imdb.com]
SexBlog - 4. Apr, 23:02:
Im Internet zu sehen.
wasix - 4. Apr, 23:16:
ne...
kino is besser 
ankiejunkie - 5. Apr, 12:53:
Endlich
Endlich mal eine review zu diesem Film, die das wiedergibt, was ich empfunden habe: alles sehr verwirrend aber einfach unheimlich schön anzuschauen!

Ich habs nicht verstanden, warum dieser Film so zerrissen wurde... 
wasix - 5. Apr, 13:45:
man muss sich auf den film einlassen bzw. einlassen wollen, nicht viel hinterfragen. dann funktioniert es hervorragend. wie es scheint, war das doch nicht nur bei mir so... 
ankiejunkie - 5. Apr, 17:02:
manche Leute schaffen es halt nicht, einen Film auch mal als das zu sehen was er ist. Ein künstlerisches Produkt. Manchmal sollte man eben aufhören, nach Intentionen zu fragen und mehr hinein interpretieren zu wollen - ich denk, wir zwei haben das geschafft :o)