header
 
"Cultural Learnings of America for Make Benefit Glorious Nation of Kazakhstan." Der meistdiskutierteste Film der Stunde. Über "Borat" muss man einfach gelacht haben. Very nice, I like...

Sacha Baron Cohen (r.) in "Borat""Health warning: Laugh after laugh after laugh. I literally could not stop laughing. I laughed so hard I cried. Some moments were so funny I couldn't breathe. You will go to work the next day with blood-shot eyes and cracked ribs, but will never be able to stop giggling. It’s the comedy of the year, by far. The funniest movie I have ever seen, and that's saying something. A new standard for comedy. The most brazen and impertinent film to come in ages. Obscene, offensive, hilarious. Absolutely hilarious. The funniest and most non-p.c. film of all time. Goodbye political correctness. The outrageously funny method acting ever reigned on screen. Absolutely brilliant. If you are a fan of Ali G, you'll love it. Sacha Baron Cohen is a genius. Give him an Oscar. Borat is a terrible film ...not!"

Soweit einige Zitate zu "Borat". Zusammengestückelt aus dem Forum der IMDb. Die Übersetzung erspare ich mir. Ebenso wie man sich die synchronisierte Fassung dieses Streifens ersparen sollte. Ich habe den deutschsprachigen Trailer gesehen. Beziehungsweise gehört. Das hat gereicht. Wenn es 2006 einen Film gibt, den man im Original gesehen haben muss, dann "Borat". Anderenfalls geht man das Risiko ein, den boshaftesten und vor allem lustigsten Film dieses Jahres nicht in seiner vollen Blüte zu Ohren bekommen zu haben. Was tragisch wäre. Denn "Borat" bietet den schwärzesten Brachial-Humor, den es jemals im Mainstream-Kino zu bestaunen gab. Geschmacklosigkeiten ohne Ende. Hier wird nichts verschont, alles durch den Kakao gezogen, was verdient verarscht zu werden: Nationalisten, Religionsfanatiker, Sexisten, Feministen, Politiker, Waffenhändler. Nicht zu vergessen die Kasachen. Und natürlich die Amerikaner ("We support your war of terror!"). Als Draufgabe präsentiert sich "Borat" auch noch als zutiefst antisemitisch. Judenwitze gehören einfach dazu. Und seien diese aus noch so tiefen Schubladen. Wobei man jedoch wissen sollte, dass Sacha Baron Cohen - Erfinder und Darsteller von Borat - selbst Jude ist. Der Mann versteht sich eben auf Provokation. Und das nicht erst seit diesem Film.

Wir alle kennen den Pseudo-Hip-Hopper Ali G. Dessen Show und Film. Bei Ersterem kam es vor drei Jahren zum Erstauftritt eines gewissen Borat Sagdiyev. Ein etwas rückständiger Fernsehreporter aus dem tiefsten Kasachstan. Sein Erscheinungsbild: Schwarze Locken, fetter Schauzbart, (zumeist) grauer Anzug. Seine Markenzeichen: Breites Grinsen, gebrochenes Englisch, sexistische Kommentare. Und genau dieser Borat wurde von seiner Regierung in die USA geschickt. Zwecks kulturellem Austausch. Was natürlich so manch peinliche Situation mit sich bringt. Vor allem dann, wenn Borat mehr oder minder Prominente zum Interview bittet. Und diese vorerst Nichtsahnenden mit Fortdauer der Gespräche immer mehr zu hilflosen Opfern werden, indem sie sich in Themengebiete verwickeln lassen, wo sie entweder der Peinlichkeit ausgeliefert werden oder - noch schlimmer - ihr wahres Ich entblößen. Extremst unterhaltsames Material, ungestellt zum Besten gegeben und von Cohens Improvisationstalent getragen. Genau das ist es, was "Borat" von der breiten Masse abhebt. Nicht die Rahmenhandlung und die abgesprochenen Szenen. Auch wenn die ungustiösen Kampfhandlungen im Hotelzimmer zwischen Borat und seinem äußerst behaarten und fetten Produzenten Azamat (Ken Davitian) es schaffen Nacktszenen in Filmen zu revolutionieren. Abseits dessen fühlt man sich dann aber doch hin und wieder im Ungewissen gelassen. Ist das nun echt? Oder doch nur gespielt? Wie bei jener Szene, wo Pamela Anderson bei einer Autogrammstunde gegen ihren Willen in einen Hochzeitssack gesteckt werden soll und gerade noch flüchten kann. Wie auch immer, solange es dermaßen viel Spaß macht. Man darf jedenfalls schon mal auf "Bruno" gespannt sein, jenes nächste Cohen-Projekt, wo er als Landsmann meinerseits und schwuler Reporter die Modewelt unsicher macht. Wenn das mal nicht ein Film ist, der diesem Land verdammt gut tun wird.

Borat: Cultural Learnings of America for Make Benefit Glorious Nation of KazakhstanBorat
Regie: Larry Charles.
Mit Sacha Baron Cohen, Ken Davitian.
03.11.2006


[borat.tv]
turntable - 11. Nov, 14:30:
der nun auch vielgepriesene bruno war doch zu beginn ein deutscher, oder?
grüße 
wasix - 11. Nov, 17:33:
...a reporter from an Austrian TV station...

ich jedenfalls weiß nichts davon, dass er "zu beginn ein deutscher" war... 
turntable - 12. Nov, 14:12:
sofern ich mich erinnern kann, als bruno startete war er von germany und dann plötzlich from austria. aber ich bin anscheinend der einzige, dem das aufgefallen ist, bzw. so viele zuschauer hatte er ja im nachtprogramm nicht. aber vielleicht habe ich ja wie nena alles "nur geträumt".
grüße