Viennale 2006, die Zweite: Südkoreanischer Horror mit Kult-Potential. "The Host" a.k.a. "Gue Mool" ist definitiv kein Film, wo man das Gesehene groß hinterfragen sollte. Einfach Spaß haben.
Der Über-Drüber-Kinohit aus Südkorea. Mehr als zwölf Millionen Menschen haben dort "The Host" (Originaltitel: "Gue Mool") in den ersten fünf Wochen gesehen. Was gleichzusetzen ist mit etwa einem Viertel der Landesbevölkerung und den Film von Regisseur Bong Joon-Ho zum "All-Time-Number-One-Blockbuster" Südkoreas macht. Soetwas interessiert natürlich auch in den USA und Europa. Internationale Studios begannen sich schnell um die Rechte zu rangeln. Als Erstes kommt nun bereits im Jänner 2007 der amerikanische Kinogänger in den Genuss von "The Host". Wenn auch nur in Form eines "Limited Release". Nicht weiter schlimm, machen die Gerüchte eines Hollywood-Remakes doch ohnehin bereits die Runde. Wie es in Sachen Original - nach dessen vielbeachteter Premiere bei der "Director's Fortnight" in Cannes - mit Kinostarts in Europa aussieht, ist noch ungewiss. Wobei es tragisch wäre, würde man hierzulande dem geneigten Freak diesen schrägen Monster-Horror aus Asien verwehren.
"Seoul 2006: Hee-Bong führt eine Imbissstube am Ufer des Flusses Han, wo er mit seiner Familie lebt. Sein älterer, mittlerweile 40-jähriger Sohn Gang-Du ist ein unreifer und etwas begriffstutziger Kerl, seine Tochter Champion im Bogenschießen und Mitglied des Nationalteams und sein jüngster Sohn ist ein arbeitsloser Drückeberger. Sie alle sind überfürsorglich gegenüber Hyun-Seo, der kleinen Tochter von Gang-Du, dessen Frau ihn vor langem verlassen hat. Eines Tages taucht ein nicht identifizierbares Monster aus den Tiefen des Flusses Han auf, verbreitet Panik und verschleppt die kleine Hyun-Seo vor den Augen ihres Vaters. Hee-Bongs Familie hat das, was ihr am nächsten war, verloren und beschließt, auf Rachefeldzug gegen das Monster zu gehen." [viennale.at]
"The Host" ist ein Film mit vielen Schwächen. Zuallererst die Schauspieler. Das Groß der angetretenen Riege kann mal wohl kaum als Koryphäen ihres Faches bezeichnen. Über Randerscheinungen wie Logikfehler und mit zwei Stunden doch etwas zu langer Spieldauer kann man schon mal hinwegsehen. Die dargebotene CGI-Effekthascherei hingegen war dann doch eher verwirrend als beeindruckend. Kam es nur mir so vor oder war das Monster tatsächlich bei jedem seiner Auftritte verschieden groß? Ich hätte wetten können, es gibt mehrere dieser Viecher und erwartete mir dies auch als finalen Clou. Vorsicht Spoiler: Nix da. Aber mal ehrlich: Hat man das Recht einen südkoreanischen Horror-Film über ein mutiertes amphibisches Fluss-Ungeheuer allen Ernstes als schlecht abzutun? Wohl kaum. Erst recht nicht, wenn man sich bereits im Vorfeld dessen bewusst war, dass es sich bei "The Host" keinesfalls um einen typischen Horror-Streifen handelt, sondern vielmehr um eine Satire mit Slapstick-Humor und jeder Menge politischer Anspielungen. Wobei natürlich auch der eine oder andere Schockeffekt nicht fehlen darf. Anderenfalls wäre ich auch schwer enttäuscht gewesen. Aber so? "Excellent monster movie. Funny, scary, emotional, intense, thrilling, sad. And then funny some more." Wobei es den Unterhaltungswert bedeutend steigert, wenn man sich “The Host“ in Originalfassung und ohne stetigem Mitlesen der englischen Untertitel hingibt.
The Host (Gue Mool)
Regie: Bong Joon-Ho.
Mit Song Kang-Ho, Byeon He-Bong, Park Hae-Il.
Viennale 2006 (OmeU)
[thehost.co.kr]
[Update (10): Filme der Viennale 2006]
[Update (11): Resümee zur Viennale 2006]
[Viennale 2006, die Erste: "Little Miss Sunshine"]
[Viennale 2006, die Dritte: "Half Nelson"]
Der Über-Drüber-Kinohit aus Südkorea. Mehr als zwölf Millionen Menschen haben dort "The Host" (Originaltitel: "Gue Mool") in den ersten fünf Wochen gesehen. Was gleichzusetzen ist mit etwa einem Viertel der Landesbevölkerung und den Film von Regisseur Bong Joon-Ho zum "All-Time-Number-One-Blockbuster" Südkoreas macht. Soetwas interessiert natürlich auch in den USA und Europa. Internationale Studios begannen sich schnell um die Rechte zu rangeln. Als Erstes kommt nun bereits im Jänner 2007 der amerikanische Kinogänger in den Genuss von "The Host". Wenn auch nur in Form eines "Limited Release". Nicht weiter schlimm, machen die Gerüchte eines Hollywood-Remakes doch ohnehin bereits die Runde. Wie es in Sachen Original - nach dessen vielbeachteter Premiere bei der "Director's Fortnight" in Cannes - mit Kinostarts in Europa aussieht, ist noch ungewiss. Wobei es tragisch wäre, würde man hierzulande dem geneigten Freak diesen schrägen Monster-Horror aus Asien verwehren.
"Seoul 2006: Hee-Bong führt eine Imbissstube am Ufer des Flusses Han, wo er mit seiner Familie lebt. Sein älterer, mittlerweile 40-jähriger Sohn Gang-Du ist ein unreifer und etwas begriffstutziger Kerl, seine Tochter Champion im Bogenschießen und Mitglied des Nationalteams und sein jüngster Sohn ist ein arbeitsloser Drückeberger. Sie alle sind überfürsorglich gegenüber Hyun-Seo, der kleinen Tochter von Gang-Du, dessen Frau ihn vor langem verlassen hat. Eines Tages taucht ein nicht identifizierbares Monster aus den Tiefen des Flusses Han auf, verbreitet Panik und verschleppt die kleine Hyun-Seo vor den Augen ihres Vaters. Hee-Bongs Familie hat das, was ihr am nächsten war, verloren und beschließt, auf Rachefeldzug gegen das Monster zu gehen." [viennale.at]
"The Host" ist ein Film mit vielen Schwächen. Zuallererst die Schauspieler. Das Groß der angetretenen Riege kann mal wohl kaum als Koryphäen ihres Faches bezeichnen. Über Randerscheinungen wie Logikfehler und mit zwei Stunden doch etwas zu langer Spieldauer kann man schon mal hinwegsehen. Die dargebotene CGI-Effekthascherei hingegen war dann doch eher verwirrend als beeindruckend. Kam es nur mir so vor oder war das Monster tatsächlich bei jedem seiner Auftritte verschieden groß? Ich hätte wetten können, es gibt mehrere dieser Viecher und erwartete mir dies auch als finalen Clou. Vorsicht Spoiler: Nix da. Aber mal ehrlich: Hat man das Recht einen südkoreanischen Horror-Film über ein mutiertes amphibisches Fluss-Ungeheuer allen Ernstes als schlecht abzutun? Wohl kaum. Erst recht nicht, wenn man sich bereits im Vorfeld dessen bewusst war, dass es sich bei "The Host" keinesfalls um einen typischen Horror-Streifen handelt, sondern vielmehr um eine Satire mit Slapstick-Humor und jeder Menge politischer Anspielungen. Wobei natürlich auch der eine oder andere Schockeffekt nicht fehlen darf. Anderenfalls wäre ich auch schwer enttäuscht gewesen. Aber so? "Excellent monster movie. Funny, scary, emotional, intense, thrilling, sad. And then funny some more." Wobei es den Unterhaltungswert bedeutend steigert, wenn man sich “The Host“ in Originalfassung und ohne stetigem Mitlesen der englischen Untertitel hingibt.
The Host (Gue Mool)
Regie: Bong Joon-Ho.
Mit Song Kang-Ho, Byeon He-Bong, Park Hae-Il.
Viennale 2006 (OmeU)
[thehost.co.kr]
[Update (10): Filme der Viennale 2006]
[Update (11): Resümee zur Viennale 2006]
[Viennale 2006, die Erste: "Little Miss Sunshine"]
[Viennale 2006, die Dritte: "Half Nelson"]
wasix - 21. Okt, 13:54 - [2006 Filme]
Reini Urban (Gast) - 1. Nov, 14:21:
Schlechte Schauspieler?
>Das Groß der angetretenen Riege kann mal wohl kaum als Koryphäen >ihres Faches bezeichnen.Der gute wasix scheint sich im koreanischen Film nicht auszukennen.
Die drei Haupdarsteller sind die Oberliga der koreanischen Darsteller, Song Kang-Ho eindeutig der Superstar unter allen Schauspielern, obwohl man ihm am Anfang kaum erkennt. Auch die anderen zwei spielen nur in den besten Filmen, unter den besten Regisseuren, so wie Bong Joon-Ho als der beste Schauspieler-Regisseur in Korea gilt, der jetzt seit Memories of Murder die Segnungen des Blockbusters geniesst. Kein Wunder, mit allen seinen Leute hat er früher Theater gemacht.
wasix - 1. Nov, 15:41:
"der gute wasix" dankt für die aufklärung...