"I have had it with these motherfucking snakes on this motherfucking plane!" Samuel L. Jackson bringt es auf den Punkt: "Snakes On A Plane" ist Trash, macht aber verdammt viel Spaß.

Einer der ersten Arbeitstitel war "Pacific Air Flight 121". Beim Dreh verwendete man als Fake auf den Clapboards den Namen "Anaconda 3". Auf dem Originaldrehbuch stand hingegen "Venom". Schlussendlich einigte man sich auf "Snakes On A Plane". Besser hätte man es auch nicht treffen können. Selten hat ein Film einen passenderen Titel gehabt. Da weiß man, was man bekommt. Die Legende besagt sogar, dass Hauptdarsteller Samuel L. Jackson den Film allein wegen seines verheißungsvollen Titels machen wollte. Ohne überhaupt das Drehbuch gelesen zu haben. Mit ein Grund, warum "SoaP" - wie der Streifen von Fans abgekürzt wird - bereits Kult war, lange bevor irgendjemand den Film zu Augen bekam, dieser überhaupt fertiggestellt war. Der im Internet entstandene Hype in Form von Foren, Weblogs und selbstgemachten Trailer sorgte sogar dafür, dass Regisseur David R. Ellis darin aufgeworfene Handlungs- und Textvorschläge in den Film einfließen ließ. Wofür er sich sogar zu einem fünftägigen Nachdreh hinreißen ließ. Nach dem Motto: Wenn man schon die Internet-Community hinter sich hat, dann sollte man diese auch möglichst zufriedenstellen.

Die Nerds aus dem Internet haben sich also ihr eigenes kleines Monster erschaffen. Dementsprechend hoch die Erwartungen. Zur Beruhigung: "SoaP" ist ein Volltreffer. Auf seine ganz eigene Weise. Denn Jedermanns Kost kommt er mit Sicherheit nicht gleich. Vielmehr ist "SoaP" für jene Leute gemacht, die eben genau auf dieser Art von Filme abfahren. Gemeint sind B-Movies mit Trash-Horror-Action. Jenes Genre, wo man auf allzu logische Abläufe und charakterliche Tiefe nicht unbedingt großen Wert legt, sondern vielmehr auf eine unterhaltsame Mischung aus solidem Thrill und makaberem Humor setzt. Und zwar im Sinne einer typischen Highspeed-Inszenierung. Das war schon bei Ellis' Vorgängerfilm "Cellular" (deutscher Titel: "Final Call") so. Und ist bei "SoaP" nicht anders. Da braucht es keine tiefsinnige Geschichte. Da hält man sich auch gar nicht mit allzu viel Drumherum auf, sondern stürzt sich nach einer kurzen Einführung der zukünftigen Opfer und Helden gleich in die Action.

Alles was zählt, sind das Flugzeug und die Schlangen. Ein riesiger Haufen giftiger und künstlich aufgegeilter Kriechviecher, die sich über die Passagiere hermachen und diese abmurksen. Das hört sich jetzt für all jene mit Panik vor Schlangen wie ein Alptraum an, ist es aber nicht. Geht die wilde und durchwegs zielgerechte Vorgehensweise der mordenden Biester doch zumeist ohnehin nur in Richtung Lachmuskeln des Betrachters. Natürlich erweist sich die ein oder andere Szene als äußerst morbid und weiß auch zu schockieren, im Grunde präsentiert sich das Massaker von "SoaP" aber als eine einzige, 105 Minuten lange Spaßorgie. Wobei in diesem Zusammenhang natürlich auch auf Samuel L. Jackson als Mann für die kurzen, knackigen und natürlich supercoolen Oneliner ("Snakes on crack. That's good news!") verwiesen gehört. Da stört es dann auch nicht, dass der ein oder andere Scherz doch ein wenig unter die Gürtellinie rutscht. Was soll's. "Sometimes an extremely bad movie can be so bad and so absurd it imortalizes itself into cinema history as a seriously great movie." Wie wahr. In diesem Sinne: "Sit back. Relax. Enjoy the fright."

Snakes On A Plane
Regie: David R. Ellis.
Mit Samuel L. Jackson, Julianna Margulies, Nathan Phillips.
08.09.2006

[snakesonaplanemovie.com]