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Wenn Helden längst vergangener Tage zurückkehren. Und ausnahmsweise mal nicht versagen. Auf John McClane ist eben Verlass. Auch in "Die Hard 4.0". Ein Action-Blockbuster guter, alter Schule.

Bruce Willis aka John McClane in "Die Hard 4.0"

"Why are you so calm? Have you done that kinda stuff before?" Ja, hat er. Ganze drei Mal bereits. Allerdings liegt sein letzter Großauftritt schon zwölf Jahre zurück. Eine lange Pause, in der wohl nur noch Hardcore-Fans auf seine Rückkehr gehofft hatten. Kein Wunder, die Zweifel waren allgegenwärtig. Supercops werden auch nicht jünger. Selbst der leidensfähigste seiner Zunft muss mal in die Jahre kommen. Nein, der Alterungsprozess macht selbst vor einem John McClane nicht halt. Und so stellte sich natürlich die Frage, ob er es noch bringen würde, ob jener Schauspieler, der ihn einst so unwiderstehlich auf der Kinoleinwand verkörperte, doch tatsächlich seiner 52 Jahre trotzen könne. Keine Sorge, Bruce Willis kann. Sogar besser als jemals zuvor. Da macht er uns endlich wieder den John McClane und es scheint ganz so, als hätte er nie damit aufgehört. Wen stört da noch, dass der Mann inzwischen keine Haare mehr auf dem Kopf hat?

"Yippee Ki Yay, Motherfucker." "Die Hard" ist zurück. Und mit der "Stirb langsam"-Serie ein Leinwandheld meiner Teenagerjahre. Allen drei Teilen hatte ich damals mit Begeisterung im Kinosaal beigewohnt. Wen interessierte da noch Rambo oder Terminator? Der einzig wirklich coole Actionheld war John McClane. Jener New Yorker Cop im blutverschmierten weißen Unterhemd, der 1988 einen Wolkenkratzer zerstörte, um das Leben seiner Frau zu retten. Jenes unmöglich zu beeindruckende Stehaufmännchen, das zwei Jahre später auf einem Flughafen im Kampf gegen das Böse eine Spur der Zerstörung hinterließ. Jener herrlich sarkastische Bulle, der sich 1995 schon mal an der Nase herumführen ließ, aber nur um wenig später schon wieder in gewohnter Manier für Ordnung zu sorgen. Genau jener John McClane ist es nun auch, der in seinem vierten Einsatz der USA im Kampf gegen Internet-Terroristen den Arsch retten muss. Weil diese bösen Hacker mittels sogenanntem Firesale deren gesamte Infrastruktur lahmlegen wollen. Nicht, dass McClane unbedingt den Helden spielen wollte, aber wenn sich kein Anderer findet.

"I'm gonna go kill this guy and get my daughter. Or go get my daughter and kill this guy. Or kill all of 'em!" Seine Vorgehensweise ist die Alte geblieben. Diesen Mann aufzuhalten, ist immer noch ein Ding der Unmöglichkeit. Auch wenn sich John McClane inzwischen mit merklich veränderten Umständen herumschlagen muss. Mehr als ein Jahrzehnt Evolution sind kein Pappenstiel. Und im Gegensatz zu unserem Old-School-Hero setzen dessen Gegenspieler auf modernste Technologie. Was soll's, helfen tut es den Bösewichten natürlich trotzdem nichts. Weil ein John McClane doch immer wieder auf die Beine kommt. Weil ihm jedesmal noch etwas eingefallen ist. Vor allem aber, weil er stets den cooleren Spruch auf Lager hat. Was dazu führt, dass "Die Hard 4.0" - wahlweise auch "Live Free Or Die Hard" - nebst Action auch hinsichtlich lässig witziger Oneliner seinen Vorgängern in keinster Weise nachsteht. Eine einzige Kinofreude, weitere zwei Stunden mit John McClane verbracht zu haben.

Die Hard 4.0Die Hard 4.0
Regie: Len Wiseman.
Mit Bruce Willis, Justin Long, Timothy Olyphant.
29.07.2007


[livefreeordiehard.com] [imdb.com]