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Spideys Dritter: Blockbuster hin, Blockbuster her. Dieser Aufguss hat seine Berechtigung. Egal, ob viel zu lang, weniger düster als erhofft und überhaupt alles andere als mängelfrei.

Spider-Man 3

Alles beim Alten: Hier schreibt immer noch ein Fan. Auf dessen Balkon immer noch dieser riesige Spider-Man-Poster hängt. Immer noch hinter diesem Netz. Weil es zu verhindert gilt, dass sich die immer noch vor Ort ansässigen Stubentiger - beide vorbildliche Jäger und dementsprechend jedem Flugobjekt hinterher - aus dem zweiten Stock in die Tiefe stürzen. Wie bereits erwähnt: Die Lage ist dieselbe geblieben. Und wird sich in unmittelbarer Zukunft auch nicht verändern. Weil es doch - von außen betrachtet - trotz merklicher Verbleichung immer noch so unendlich cool aussieht. Vor allem aber, weil mir der neueste Teil der Spinnenmann-Saga nicht wirklich Grund zur Änderung gibt. Denn auch "Spider-Man 3" schafft es den selbstauferlegten Ruf des überdimensionalen Blockbusters zu rechtfertigen. Ein Kinospektakel für die Massen. Ohne dass man sich inmitten allzu regen Tourismusverkehrs einem Übermaß an Peinlichkeit ausliefern muss. Obwohl es da schon diese eine Szene gibt, die mir kurzfristig merklich übel aufstieß. Aber dazu am Ende.

Die Grundvoraussetzung für Gelungenes: Sam Raimi und Tobey Maguire waren wieder mit an Bord. Der einzig mögliche Spider-Man-Regisseur bzw. -Darsteller. Was konnte da noch schiefgehen? Wenig. An den Actionszenen gibt es wieder mal nichts zu bemängeln. Es ist und bleibt einzigartig, wenn sich der Spinnenmann durch die Straßen von NYC schwingt. Wer bei "Spider-Man 3" schon nach Schwächen suchen will, der findet diese am ehesten in den wenig angsteinflößenden Gegenparts zum Protagonisten. Obwohl sich gleich drei Bösewichte präsentieren: Der Sandman (Thomas Haden Church), dessen Auftritte sich - wortwörtlich - im Sand verlaufen. Venom (Topher Grace), den man eindeutig zu kurz seine Zähne fletschen lässt. Und Harry Osborn (James Franco), der im Gegensatz dazu ein ums andere Mal versuchen darf als Pseudo-Goblin das Erbe seines Vaters anzutreten. Ein Versuch, mehr nicht. Denn was ihm - ebenso wie seinen Kollegen - fehlt, ist jene Fiesheit wie sie einst Willem Dafoe (Green Goblin) und Alfred Molina (Doc Ock) so vortrefflich rüberbrachten.

Was schade ist. Aber verschmerzbar, solange Spidey in die Presche springt. Richtig gelesen: Es liegt an Spider-Man selbst, so eine Art Zwischendurch-Bösewicht zum Besten zu geben. Nämlich dann, wenn er von dieser schwarzen Schleimmasse eingenommen den arroganten Schnösel raushängen lässt. Wenig angstmachend, dafür aber von umso höherem Unterhaltungswert. Was "Spider-Man 3" dann auch zum witzigsten Film seiner Zunft macht. Nicht nur wegen jener Szenen, wo Peter Parker zum unwiderstehlich abshakenden Womanizer mutiert. Es ist bezeichnend für "Spider-Man 3", dass einem statt der Auftritte der kultigen Bösewichte vermeintliche Nebenparts als Höhepunkte in Erinnerung bleiben. Beispielsweise jener von Bruce Campbell, der als Maitre d' in bester John Cleese-Manier agiert. Oder J.K. Simmons, der als Chefredakteur bei jedem seiner Kurzauftritte die Lacher auf seiner Seite hat. Ansonsten? Wie gehabt, Kirsten Dunst als M.J. nervt. Ebenso wie jener bereits angeschnittene Fehlgriff: Spider-Man direkt vor der amerikanischen Flagge. In Großaufnahme. Das hätte doch nicht sein müssen.

Spider-Man 3Spider-Man 3
Regie: Sam Raimi.
Mit Tobey Maguire, Kirsten Dunst, James Franco.
04.05.2007


[spiderman3.sonypictures.com] [imdb.com]

[Review: Spider-Man 2 - Regie: Sam Raimi]
srocca - 17. Mai, 11:30:
Böser Spidey
Ich hätte gerne einen ganzen Film mit der bösen Variante, so in Richtung Horrorkomödie. Natürlich auch mit Toby Maguire in der Hauptrolle. Besonders die Tanzszenen vor dem Kaufhaus sollten ausgebaut werden... 
wasix - 17. Mai, 15:06:
spider-man, das musical ???
tanzen tun sie schon. singen auch. was dem ganzen im wege steht, ist wohl die fangemeinde. ein wenig hier, ein wenig dort, das geht schon in ordnung. die radikale veralberung - was hilft da noch der "böse" spidey? - werden wir uns dann aber doch nicht bieten lassen. nein, nein, nein...