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Very british, dieses "Death At A Funeral". Ein Qualitätssiegel, das in diesem Fall für eine der unverzichtbarsten Komödien des Jahres steht. Woher war mir Frank Oz noch mal ein Begriff?

Death At A Funeral

Frank Oz mag uns allen schon mal als Regisseur oder Schauspieler untergekommen sein. Bewusst, zumeist wohl doch eher unbewusst. Denn seinen Legendenstatus hat der inzwischen 63-jährige Brite woanders her. Oz ist nämlich Puppenspieler. Und als solcher wurde er auch in den Sechziger- und Siebziger-Jahren berühmt. Gemeinsam mit Jim Henson erschuf er unzählige der Figuren aus "Sesamstraße" und "The Muppet Show". Was bedeutet, dass Oz niemand geringeren als Miss Piggy ins Leben gerufen hat. Nicht zu vergessen jenen wahnsinnigen zottelhaarigen Drummer, der an sein Schlagzeug gekettet ist. Was unmöglich zu toppen scheint, Oz dann aber doch gelungen ist. Nämlich im Jahr 1980, als er von George Lucas für "Star Wars Episode V: The Empire Strikes Back" engagiert wurde. Für die Puppenrolle jenes weisen Jedi-Meisters. Genau: Yoda. Frank Oz erschuf sein Antlitz. Er war für seine Bewegungen verantwortlich. Er lieh ihm sogar seine Stimme und kreierte seine eigenwillige Grammatik. Verdammt noch mal, dieser Mann hat Yoda erfunden.

Noch vor dem Zweitauftritt von Yoda in "Star Wars Episode VI: Return Of The Jedi" feierte Frank Oz mit dem Fantasy-Streifen "The Dark Crystal" sein Debut als Regisseur. Es folgten eine Reihe durchgehend dem Genre "Schwarze Komödie" zuordenbare Filme. Beispielsweise "Little Shop Of Horrors" (1986) mit Steve Martin oder "In & Out" (1997) mit Kevin Kline in der Hauptrolle. Zuletzt versuchte sich Oz vor drei Jahren an dem Remake von "The Stepford Wives", erntete dabei jedoch bestenfalls gespaltene Kritiken. Vielleicht mit ein Grund, warum ihm der Platz am Regiesessel von "Charlie And The Chocolate Factory" verwehrt blieb und dieser schlussendlich doch an Tim Burton ging. Ein kleiner Rückschlag, den sein aktueller Streifen gleich wieder vergessen macht. "Death At A Funeral" geht als Kritikerliebling durch. Einer, an dem allerdings auch die breite Masse Gefallen findet. Und das nicht bloß, weil der Film es schafft, sich so geschickt inmitten des von "Six Feet Under" losgetretenen Begräbnis-Booms zu positionieren.

"Chaos ensues when a man tries to expose a dark secret regarding a recently deceased patriarch of a dysfunctional British family." Mit "Death At A Funeral" ist Frank Oz eine Komödie gelungen, wie sie doch tatsächlich britischer und schwärzer nicht mehr sein kann. Das vermeintlich Tragische eines Familientreffens während einer Beerdingung wird mit den skurrilsten Charakteren - Alan Tudyk als Opfer eines ungewollten Drogenexperimentes ist schlichtweg der Brüller - und fast schon desaströsen Zwischenfällen kombiniert, dass man bei den daraus resultierenden - einerseits wunderbar vestrickten, andererseits fast schon wahnwitzigen - Szenarien einfach nur in hemmungsloses Gelächter flüchten kann. Fazit: "Death At A Funeral" gilt nicht umsonst als eine der unterhaltendsten Komödien, die man sich dieses Jahr im Kino zu Gemüte führen kann. Wobei nur noch die Frage zu klären bleibt, warum mich dieser mysteriöse Zwerg auf dem einen Filmplakat anglotzt, auf dem anderen wiederum in Eintracht mit den restlichen Anwesenden mir den Rücken zukehrt?

Death At A FuneralDeath At A Funeral
Regie: Frank Oz.
Mit Matthew MacFadyen, Rupert Graves, Alan Tudyk.
10.08.2007


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