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Gastkritik zu "28 Weeks Later": Londons Bevölkerung droht erneut von zombieartigen Wesen ausgerottet zu werden. Gegen solche Gegner scheint selbst die US-Army machtlos. (Geschrieben von Bookworm)

28 Weeks Later

2003 kam "28 Days Later" in unsere Kinos. Regie führte Danny Boyle. Gedreht wurde mit Digitalkamera und beschränktem Budget. Der Film wurde ein Erfolg. Kein Wunder also, dass es bald Gespräche über eine mögliche Fortsetzung gab. Boyle beschloss allerdings nicht selbst Regie zu führen, da er gerade an "Sunshine" arbeitete. Auch Cillian Murphy, der in "28 Days Later" einen seiner ersten großen Auftritte hatte, stand wegen seiner Rolle im selben Film nicht zur Verfügung. Als Regisseur für das Sequel konnte Juan Carlos Fresnadillo gewonnen werden, dem Boyle als Produzent zur Seite stand. Fresnadillo beschloss den Film mit 16-Millimeter-Kameras zu drehen und keine Charaktere aus "28 Days Later" zu verwenden. "When you're dealing with a sequel it's your mission as a filmmaker to bring in new ideas. That's why there are no characters from the first one in this and why we changed the look a little by shooting in 16mm." [suicidegirls.com]

"28 Days Later" schildert den Ausbruch des Rage-Virus in London. Die letzten Überlebende werden von amerikanischen Aufklärungsfliegern gerettet. Soviel zu den Inhalten, an die "28 Weeks Later" anschließt. Wer wissen will, was sich zwischen ersten und zweiten Streifen so getan hat, kann auf ein Comic zurückgreifen. "28 Days Later: The Aftermath" [>] enthält vier miteinander verbundene Geschichten, die die Lücken zwischen den beiden Filmen schließen sollen. Das Anfangsszenario in "28 Weeks Later" findet in ländlicher Umgebung statt. Don (Robert Carlyle) konnte mit seiner Frau und einigen anderen Menschen in einem kleinen Haus überleben. Bei einem Angriff durch die Infizierten gelingt Don die Flucht. Ohne seine Frau. 28 Wochen später ist London unter Kontrolle der Amerikaner. Es gibt eine abgeriegelte, seuchenfreie Zone innerhalb der Großstadt, in die ehemalige Einwohner zurückkehren dürfen. Es kommt jedoch wie es kommen muss: Der Virus breitet sich im gesicherten Gebiet wieder aus. Die amerikanische Armee kann die Gefahr nicht eindämmen. Der Kampf ums Überleben beginnt.

Optisch bemerkenswert sind vor allem die Szenen mit den Angriffen der zombieartigen Wesen. Man sieht immer nur sehr kurze Sequenzen und kann nichts wirklich erkennen. Alles passiert in einem unglaublichen Tempo. Dabei wird der Unterschied zu klassischen Zombies ins Bild gerückt, denn diese agieren normalerweise eher langsam und tollpatschig. Die wutinfizierten Menschen in "28 Weeks Later" sind hingegen schnell und deshalb schwer loszuwerden. Außerdem dauert es nur wenige Sekunden bis der Virus die Menschen zu rasenden Bestien macht. Kennzeichen sind blutunterlaufene Augen und aggressives Verhalten. Interessant ist auch eine Szene in den Londoner U-Bahn-Tunneln, die durch Nachtsichtgeräte dargestellt wird und dabei ein wenig an das Beklemmende von "The Blair Witch Project" erinnert. Außerdem gibt es Seitenhiebe auf die amerikanische Armee, die letztendlich auf alles schießt was sich bewegt, Kollateralschaden inklusive. In "28 Weeks Later" darf man aber auch auf ein Gegenmittel hoffen, da eine gegen den Virus resistente Mutter und ihre Kinder gefunden werden. Dennoch bleibt das Ende des Films offen. "28 Months Later" steht also nichts im Weg. Anderer Schauplatz, selber Virus.

28 Weeks Later28 Weeks Later
Regie: Juan Carlos Fresnadillo.
Mit Robert Carlyle, Rose Byrne, Jeremy Renner.
31.08.2007


[28weekslatermovie.co.uk] [imdb.com]