Die Pause war lang. Da hat sich einfach zu viel Hörenswertes angesammelt. Deswegen gleich so eine Art Doppelnummer. Mit 10 statt 5. Wie damals. Zu guten, alten Zeiten.



Jamie T
Salvador
06.03.2006 (UK-Import)
Jamie T ist ein "Bedroom-based Poet", der unlängst noch durch Londoner Pubs tingelte. Mit seiner zweiten Single sollte alles besser werden. Zuerst als limitierte 7-Inch veröffentlicht, gibt es "Salvador" jetzt auch auf CD. Im Rahmen der EP "Betty And The Selfish Sons". Den vorliegenden Sound zu definieren, ist geradezu unmöglich. Ich nenne es mal unperfekte Pop-Musik, wie sie perfekter nicht mehr geht. Herausragend die Stimme: laut, markant, inbrünstig. "This kid's going to be a superstar."
[Videoclip] [jamie-t.com]
>>> B-Seiten: Livin' With Betty, So Lonely Was The Ballad, Back In The Game.
>>> Album: t.b.c.

Dirty Pretty Things
Bang Bang You're Dead
24.04.2006 (UK-Import)
Jetzt hat sich endlich also auch der andere Libertine zu Wort gemeldet. Der Professionellere. Der Gesündere. Vor allem aber: Der Sympathischere. Manche meinen auch: Der weniger Talentierte. Mit "Bang Bang You're Dead" gibt Carl Barat die passende Antwort darauf. Ebenso wie auf "Fuck Forever" von Chaosbruder Pete Doherty. Ein simpler Gitarren-Rocker. Unwiderstehlich hingerotzt. Wunderbar catchy. So richtig schön Punk-Rock-like. Da bleibt den Babyshambles nur das Nachsehen.
[Videoclip] [dirtyprettythingsband.com]
>>> B-Seiten: If You Were Wondering, Gin & Milk (Acoustic Version), Wondering (Acoustic Version).
>>> Album: Waterloo To Anywhere (08.05.2006)

Director
Reconnect
24.04.2006 (UK-Import)
Noch Geheimtipp. Mit ihrer Debut-Single sollten sich Director - ein Quartett aus Dublin - jedoch bald diesem Status entledigen. Was ich bei "Reconnect" zu Ohren bekomme, ist eindringlich, melodisch, mitreißend. Beste britische Pop/Rock-Musik. Nicht ganz so schmalzig wie Coldplay und Konsorten. Aber auch nicht ganz so rockig wie die - von mir hochgeschätzten - Editors. An letztere fühlt man sich dann aber doch noch am ehesten erinnert. Vor allem wegen der Stimme. Brillante Single.
[Videoclip] [directormusic.co.uk]
>>> B-Seiten: She's Saying Things.
>>> Album: t.b.c.

Red Hot Chili Peppers
Dani California
01.05.2006
Zugegeben: Der Song nervt inzwischen. Auch wegen diesem semi-witzigen Video. Vor allem aber deshalb, weil "Dani California" so unverschämt eingängig ist. Ein Hit. Einer jener Sorte, wie ihn die RHCP aus dem Handgelenk schütteln. Zum leidlichen Thema Gitarrensolo? John Frusciante hat's drauf. Einwandfreier kann man diesen Song nicht enden lassen. Und das Album? Verspricht viel, hält aufgrund seiner Überlänge wenig ein, funktioniert aber trotzdem irgendwie. Eben typisch RHCP.
[Videoclip] [redhotchilipeppers.com]
>>> B-Seiten: Million Miles Of Water, Whatever We Want, Lately.
>>> Album: Stadium Arcadium (01.05.2006)

Howling Bells
Low Happening
01.05.2006 (Australia-Import)
Im Vorprogramm der Editors im vergangenen November in München sind sie mir das erste Mal aufgefallen. Durchaus positiv. Ähnlich verhält es sich mit dem Debut-Album der vier Australier. Herausragend dabei "Low Happening". Treibende Gitarrenmusik. Bewusst monotone rockige Kost. Mysteriös und melancholisch zugleich. Vor allem auch wegen der äußerst angenehmen Stimme von Frontfrau Juanita Stein. Erinnert sich noch jemand an Mazzy Star?
[Videoclip] [howlingbells.com]
>>> B-Seiten: Wild, This City's Burning Down.
>>> Album: Howling Bells (08.05.2006, UK-Import)



Phoenix
Long Distance Call
08.05.2006
Meine liebste französische Indie-Band ist zurück. Mit einer Single, die alles zu bieten hat, was man sich von Phoenix erwartet: "Long Distance Call" ist vielseitig und lässig. Da wäre dieser leichtfüßige, entspannt fließende Groove. Oder diese dezenten Keyboard-Akkorde und die einfachen, aber nicht weniger effektiven Gitarrenriffs. Nicht zu vergessen diese durch und durch lebendige Melodiestruktur. Es ist die Summe all dieser grandiosen Momente, die Phoenix so unwiderstehlich macht.
[Videoclip] [wearephoenix.com]
>>> B-Seiten: Rally, Long Distance Call (Sebastien Tellier Remix), Long Distance Call (25hrs A Day Remix).
>>> Album: It's Never Been Like That (15.05.2006)

Infadels
Love Like Semtex
08.05.2006 (UK-Import)
Das Album ist okay, aber nicht wirklich außergewöhnlich. Das darauf vertretene "Love Like Semtex" hingegen bekomme ich nicht und nicht mehr aus den Gehörgängen. Den Londoner Elektro-Poppern ist da mal ein richtig fieser Ohrwurm gelungen. Verpackt in eine energiegeladene und vor Enthusiasmus nur so strotzende Mixtur aus Rock, Funk und Clubsound. Wie gemacht für alle Indie-Nerds um mal wieder so richtig schön schweißtreibend auf der Tanzfläche abzugehen. Hip as shit.
[Videoclip] [www.infadels.co.uk]
>>> B-Seiten: Brandon Vegas (I Like Your Head), Can't Get Enough, Love Like Semtex (Headman Remix), Love Like Semtex (Metronomy Remix).
>>> Album: We Are Not The Infadels (30.01.2006)

Hot Chip
Boy From School
08.05.2006 (UK-Import)
Bei "Over And Over" waren noch Zweifel. Dessen Nachfolger hat mich jedoch sofort gepackt. Auf der einen Seite treibende Disco-House-Beats. In der Tradition von Daft Punks "Around The World". Oder auch Stardusts "Music Sounds Better With You". Auf der anderen Seite dieser zärtliche Gesang, der aus "Boy From School" fast schon eine Herz-Schmerz-Ballade macht. Allerdings eine in lupenreiner Elektro-Pop-Manier. Die perfekte Überlauf-Nummer für den genervten Pet Shop Boys-Fan.
[Videoclip] [hotchip.co.uk]
>>> B-Seiten: The Bell Ringers, A Glue Too Thick, Laws of Salvation, Boy From School (Queens Remix by Jane), Boy From School (Erol Alkan's Extended Re-Work).
>>> Album: The Warning (22.05.2006)

Nelly Furtado
Maneater
29.05.2006
Lockerleichter Folk-Pop mit Gute-Laune-Gezwitscher. So kennen wir die süße Nelly. Nix weiter. Denkste. Mit ihrer neuen Single kratzt die Kanadierin mit portugiesischen Wurzeln die Kurve. Und zwar auf schärfste Art und Weise. "Maneater" steht für funky Hip Hop-Elektro-Pop. Very sexy. Perfekt inszeniert von niemand geringerem als Mister Timbaland. Und der hat bekanntlich schon aus Justin Timberlake 'ne coole Sau gemacht. Heißer Anwärter auf den Tanzflächen-Reißer des Jahres.
[Videoclip] [nellyfurtado.com]
>>> B-Seiten: Undercover, Maneater (Waata House Mix).
>>> Album: Loose (12.06.2006)

Muse
Supermassive Black Hole
19.06.2006
Ist das tatsächlich die neue Single von Muse? Auch ich war anfangs unsicher. Das Teil ist schon merkwürdig. Vor allem untypisch. Man fühlt sich an Prince oder die Scissor Sisters erinnert. Manch einer mag da sogar Britney Spears raushören. Wie auch immer. Der Groove lässt Ärsche wackeln. Die Gitarren rocken gnadenlos trashig das Haus. Die Eunuchenstimme sorgt für Gänsehaut. Es soll nicht gerade wenige geben, die "Supermassive Black Hole" absolut schrecklich finden. Ich liebe es.
[Videoclip] [muse.mu]
>>> B-Seiten: Crying Shame.
>>> Album: Black Holes And Revelations (03.07.2006)

Weitere VÖ's zu anstehenden Singles (jede Menge Änderungen vorbehalten):
05/22 > Primal Scream: Country Girl.
05/22 > Futureheads: Skip To The End.
05/22 > Cooper Temple Clause: Damage.
05/29 > Final Fantasy: Many Lives - 49 MP.
05/29 > Morrissey: The Youngest Was The Most Loved.
05/29 > Keane: Is It Any Wonder.
05/29 > Placebo: Infra-Red.
06/05 > Depeche Mode: John The Revelator / Lilian.
06/05 > Embrace: World At Your Feet.
06/05 > The Automatic: Monster.
06/12 > The Kooks: She Moves In Her Own Way.
06/12 > Fatboy Slim: Old Pair Of Jeans.
06/12 > Divine Comedy: Diva Lady.
06/19 > Sleepy Jackson: God Lead Your Soul.
06/19 > The Young Knives: She’s Attracted To.
06/26 > Belle & Sebastian: White Collar Boy.
06/26 > Peaches: Downtown.
06/26 > Jamie T: Sheila.
07/03 > Razorlight: In The Morning.
07/10 > The Strokes: You Only Live Once.
07/10 > James Dean Bradfield: That's No Way To Tell A Lie.
07/10 > Dirty Pretty Things: Dead Wood.