Willkommen zurück im Reich der Untoten, Mister Romero. Mit "Land Of The Dead" feiert der Altmeister nach 20 Jahren ein Comeback und macht uns klar: Zombies sind auch nur Menschen.
37 Jahre sind vergangen seit George A. Romero seinen ersten Zombie-Film in die US-Kinos brachte. Mit "Night Of The Living Dead" avancierte der Regisseur und Drehbuchautor zum Erfinder eines Genres. Kein Zombie-Streifen, der nicht mit der Machart von Romero verglichen wird. Das gilt auch für die beiden Nachfolger. Sowohl "Dawn Of The Dead" und "Day Of The Dead" genießen inzwischen Kultstatus. Vollkommen zurecht. Mit "Land Of The Dead" versuchte sich der inzwischen 65-jährige Romero dieses Jahr nun erneut an dem Genre, das ihn zur Filmlegende machte. Nach zwei Jahrzehnten Pause ein durchaus gewagtes Unterfangen.
Der Inhalt von "Land Of The Dead" ist schnell erzählt: In einem Amerika in naher Zukunft haben sich die Fleisch fressenden Zombies so weit ausgebreitet, dass die letzten Menschen in einer abgeriegelten Stadt leben müssen. Dort herrscht eine Zwei-Klassen-Gesellschaft. Kontrolliert von dem korrupten Kaufman (Dennis Hopper), der in einem Wolkenkratzer residiert, den er zum Quartier der Reichen gemacht hat. Draußen in der Stadt hingegen lebt die Unterschicht, die mit Prostitution und Glücksspiel bei Laune gehalten wird. Für Lebensmittelnachschub sorgt eine Gruppe von Söldnern unter der Führung von Riley (Simon Baker). Ihre Aufgabe ist es - geschützt in Panzerwagen - aus den Supermärkten der von Zombies belagerten Gebiete Nahrung zu beschaffen. Was mehrere Jahre auch gut geht. Bis zu dem Zeitpunkt, als sich vor den Stadtmauern eine Armee der Untoten zu formieren beginnt.
Ultimate Zombie Masterpiece ... Not Really.
Wer befürchtet hat, dass Romero 20 Jahre nach seinem letzten Zombie-Streifen auf genau diesem Level stehen geblieben ist, der kann beruhigt sein. "Land Of The Dead" ist der Fortschritt, den die Kinoindustrie seit "Day Of The Dead" durchgemacht hat, durchaus anzusehen. Romero hat sich der Zeit angepasst. Ebenso wie "seine" Zombies. Romeros Untote haben sich sichtlich weiterentwickelt, sind weniger schwerfällig, sogar im Stande zu lernen und sich zu organisieren. Da gibt es inzwischen sogar soetwas wie einen Anführer (Eugene Clark), der seinen Mitzombies den richtigen Weg zum Menschenfleisch zeigt.
Auch Romeros Stil hat sich bei "Land Of The Dead" der technischen Möglichkeiten des 21. Jahrhunderts bedient. So wirken die blutigen Szenen des Streifens weitaus realistischer als zu alten Zeiten. Was dem Film allerdings auch etwas an Charme raubt. Zwar wird immer noch kiloweise Hirnmasse quer über die Leinwand verspritzt, die einst so typische Naivität eines Zombie-Gemetzels Marke Romero ist hingegen kaum noch zu verspühren. Denn eines sei an dieser Stelle schon mal festgehalten: Wirklich zum fürchten ist "Land Of The Dead" nicht. Da hinkt der Altmeister dem letztjährigen Remake von "Dawn Of The Dead" eindeutig hinterher. In diesem Fall überkommt einem als Betrachter vielmehr das Mitleid mit den Zombies, so sehr menschlich werden diese dargestellt. Was bleibt, ist Romeros schwarzer Humor und seine stets präsente Auseinandersetzung mit gesellschaftskritischen Themen ("We do not negotiate with terrorists"). Das Fazit: Durchaus unterhaltsames Popcorn-Kino. Nicht mehr und nicht weniger. Die Erkenntnis: Früher war alles besser. Wieder einmal.
Land Of The Dead
Regie: George A. Romero.
Mit Simon Baker, Dennis Hopper, Asia Argento.
02.09.2005
[landofthedeadmovie.net]
37 Jahre sind vergangen seit George A. Romero seinen ersten Zombie-Film in die US-Kinos brachte. Mit "Night Of The Living Dead" avancierte der Regisseur und Drehbuchautor zum Erfinder eines Genres. Kein Zombie-Streifen, der nicht mit der Machart von Romero verglichen wird. Das gilt auch für die beiden Nachfolger. Sowohl "Dawn Of The Dead" und "Day Of The Dead" genießen inzwischen Kultstatus. Vollkommen zurecht. Mit "Land Of The Dead" versuchte sich der inzwischen 65-jährige Romero dieses Jahr nun erneut an dem Genre, das ihn zur Filmlegende machte. Nach zwei Jahrzehnten Pause ein durchaus gewagtes Unterfangen.
Der Inhalt von "Land Of The Dead" ist schnell erzählt: In einem Amerika in naher Zukunft haben sich die Fleisch fressenden Zombies so weit ausgebreitet, dass die letzten Menschen in einer abgeriegelten Stadt leben müssen. Dort herrscht eine Zwei-Klassen-Gesellschaft. Kontrolliert von dem korrupten Kaufman (Dennis Hopper), der in einem Wolkenkratzer residiert, den er zum Quartier der Reichen gemacht hat. Draußen in der Stadt hingegen lebt die Unterschicht, die mit Prostitution und Glücksspiel bei Laune gehalten wird. Für Lebensmittelnachschub sorgt eine Gruppe von Söldnern unter der Führung von Riley (Simon Baker). Ihre Aufgabe ist es - geschützt in Panzerwagen - aus den Supermärkten der von Zombies belagerten Gebiete Nahrung zu beschaffen. Was mehrere Jahre auch gut geht. Bis zu dem Zeitpunkt, als sich vor den Stadtmauern eine Armee der Untoten zu formieren beginnt.
Ultimate Zombie Masterpiece ... Not Really.
Wer befürchtet hat, dass Romero 20 Jahre nach seinem letzten Zombie-Streifen auf genau diesem Level stehen geblieben ist, der kann beruhigt sein. "Land Of The Dead" ist der Fortschritt, den die Kinoindustrie seit "Day Of The Dead" durchgemacht hat, durchaus anzusehen. Romero hat sich der Zeit angepasst. Ebenso wie "seine" Zombies. Romeros Untote haben sich sichtlich weiterentwickelt, sind weniger schwerfällig, sogar im Stande zu lernen und sich zu organisieren. Da gibt es inzwischen sogar soetwas wie einen Anführer (Eugene Clark), der seinen Mitzombies den richtigen Weg zum Menschenfleisch zeigt.
Auch Romeros Stil hat sich bei "Land Of The Dead" der technischen Möglichkeiten des 21. Jahrhunderts bedient. So wirken die blutigen Szenen des Streifens weitaus realistischer als zu alten Zeiten. Was dem Film allerdings auch etwas an Charme raubt. Zwar wird immer noch kiloweise Hirnmasse quer über die Leinwand verspritzt, die einst so typische Naivität eines Zombie-Gemetzels Marke Romero ist hingegen kaum noch zu verspühren. Denn eines sei an dieser Stelle schon mal festgehalten: Wirklich zum fürchten ist "Land Of The Dead" nicht. Da hinkt der Altmeister dem letztjährigen Remake von "Dawn Of The Dead" eindeutig hinterher. In diesem Fall überkommt einem als Betrachter vielmehr das Mitleid mit den Zombies, so sehr menschlich werden diese dargestellt. Was bleibt, ist Romeros schwarzer Humor und seine stets präsente Auseinandersetzung mit gesellschaftskritischen Themen ("We do not negotiate with terrorists"). Das Fazit: Durchaus unterhaltsames Popcorn-Kino. Nicht mehr und nicht weniger. Die Erkenntnis: Früher war alles besser. Wieder einmal.
Land Of The Dead
Regie: George A. Romero.
Mit Simon Baker, Dennis Hopper, Asia Argento.
02.09.2005
[landofthedeadmovie.net]
wasix - 15. Sep, 12:24 - [2005 Filme]
srocca - 18. Sep, 21:04:
Erschreckend?
Wirklich zum Fürchten ist der Film nicht. Ich glaube, einmal bin ich zusammengezuckt, vielleicht auch zweimal. Es ist aber trotzdem ein unterhaltsamer Zombiefilm, mit altertümlichem Charme. Lag wahrscheinlich an Romero und Hopper.
wasix - 19. Sep, 22:41:
65+69
die beiden sind gemeinsam auch schon beachtliche 134 jahre alt. da darf man schon mal "altertümlichen charme" versprühen...