Vorsicht: Bei Death Cab For Cutie wird Melancholie ganz groß geschrieben. Das war schon bei "Transatlanticism" so und ist bei "Plans" nicht anders. Eine (weitere) richtig schöne Platte.
In Sachen DCFC bin ich zweifelsohne ein Spätberufener. Vier Alben gingen bereits auf das Konto des Vierers aus Seattle, bis ich auf "Transatlanticism" (2003) stieß. Und das auch erst mehr als ein Jahr nach Veröffentlichung. Zu meiner Verteidigung: All diese Platten erschienen bei dem US-Indie Barsuk, wobei hierzulande überhaupt erst "Transatlanticism" regulär - also nicht als Import - zu haben war. Dank dem deutschen Label Grand Hotel Van Cleef, das sich inzwischen aufgrund der Erfolge von Tomte und Kettcar einen Namen machen konnte.
"Transatlanticism" entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einer der heißgehandeltsten Indie-Platten der letzten Jahre. Ohne große Werbung oder ähnliche Hilfsmittel. Dieses Album schaffte es auch allein. Der beste Beweis dafür, dass sich wahre Qualität früher oder später durchsetzen muss. Die nun folgende Lobhudelei ist also mehr als nur angebracht: Das beginnt schon bei diesem wunderbar unscheinbaren Cover mit dem schwarzen Raben, verwickelt in rotem Faden. Was einem bei "Transatlanticism" als erstes ins Ohr geht, ist die herzerweichende Stimme von Ben Gibbard. Umgeben von einer zugleich zurückhaltenden als auch spannenden Atmosphäre. Dafür sorgen die unaufdringlichen, dabei aber stets interessanten Arrangements. Passend dazu durchgehend großes Songwriting. Ein Album vollgepackt mit zuckersüßen Pop-Hymnen. So richtig schön emotional. Indie-Herz, was willst du mehr?
Sommer, Sonne, Strand ...und Death Cab For Cutie.
Mit dem Nachfolger zu einem vermeintlichen Meisterwerk ist das immer so eine Sache. Jede Menge Druck für die Band. Dazu die immense Erwartungshaltung seitens der Fangemeinde. Nicht zu vergessen die "bösen" Musikkritiker, die über solche Platten natürlich besonders gerne herfallen. Da muss die Vorgehensweise schon wohl überlegt sein, zumindestens das Drumherum passen. Vor allem hinsichtlich des Zeitpunktes der Veröffentlichung. Im Falle des neuen Albums von DCFC suchte man sich das Ende eines zum größten Teil verregnetenen Sommers aus. Wodurch man nur allzu gerne noch rechtzeitig vor dem Herbst einen Kurzurlaub im sonnigen Süden einschob. Und wenn DCFC für eine Art von Band stehen, dann für jene, deren Musik sich bestens für das Schwelgen in Erinnerungen eignet. Am liebsten natürlich jene der angenehmeren Sorte. Man stelle sich nur mal einen Nachmittag am Strand vor. Die Füße im Sand und die Sonne scheint einem auf den Bauch. Dabei hört man die neue Platte von DCFC. Immer und immer wieder. So lässt es sich leben. Soetwas nenne ich Erholung.
From "Rubber Soul" To "Revolver".
"Plans" ist in vielerlei Hinsicht ein besonderes Album geworden. Nicht nur, dass DCFC mit ihrem fünften Longplayer erstmals auf einem Major-Label veröffentlichen, so spielte man auch zum ersten Mal in der Bandgeschichte zwei Alben hintereinander in ein und derselben Besetzung ein. Was man der Platte auch anhört. Der Spirit, der "Transatlanticism" umgibt, ist auch auf "Plans" allgegenwärtig. Ben Gibbard sieht das folgendermaßen: "They're in the same kind of ilk as Rubber Soul to Revolver." Wobei er dann auch gleich betonte, dass er DCFC keinesfalls mit den Beatles vergleichen will. Warum eigentlich nicht?
Wenn man schon Unterschiede von "Plans" zu "Transatlanticism" auflisten will, dann folgende: "Plans" wirkt auf mich konzentrierter und mehr auf den Punkt gebracht als sein Vorgänger. Dazu ist das neue Album noch eine Spur ruhiger ausgefallen. Vielleicht sogar trauriger. Dabei jedoch nie depressiv. Im Gegenteil. Diese Platte mag zwar zutiefst melancholisch sein, hat bei all seinen traurigen Momenten im nächsten Augenblick aber schon den notwendigen Trost parat. Was sowohl "Plans" als auch "Transatlanticism" herausragend macht, ist diese unverschämte Leichtigkeit, mit der man als Hörer eine Dreiviertelstunde lang von einem Song zu anderen getragen wird. Es soll Menschen geben, für die soetwas langweilig sein mag. Andere empfinden solche Musik hingegen einfach nur als wunderschön. Ich gehöre eindeutig letzterer Fraktion an.
Death Cab For Cutie
Plans
29.08.2005
[deathcabforcutie.com]
In Sachen DCFC bin ich zweifelsohne ein Spätberufener. Vier Alben gingen bereits auf das Konto des Vierers aus Seattle, bis ich auf "Transatlanticism" (2003) stieß. Und das auch erst mehr als ein Jahr nach Veröffentlichung. Zu meiner Verteidigung: All diese Platten erschienen bei dem US-Indie Barsuk, wobei hierzulande überhaupt erst "Transatlanticism" regulär - also nicht als Import - zu haben war. Dank dem deutschen Label Grand Hotel Van Cleef, das sich inzwischen aufgrund der Erfolge von Tomte und Kettcar einen Namen machen konnte.
"Transatlanticism" entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einer der heißgehandeltsten Indie-Platten der letzten Jahre. Ohne große Werbung oder ähnliche Hilfsmittel. Dieses Album schaffte es auch allein. Der beste Beweis dafür, dass sich wahre Qualität früher oder später durchsetzen muss. Die nun folgende Lobhudelei ist also mehr als nur angebracht: Das beginnt schon bei diesem wunderbar unscheinbaren Cover mit dem schwarzen Raben, verwickelt in rotem Faden. Was einem bei "Transatlanticism" als erstes ins Ohr geht, ist die herzerweichende Stimme von Ben Gibbard. Umgeben von einer zugleich zurückhaltenden als auch spannenden Atmosphäre. Dafür sorgen die unaufdringlichen, dabei aber stets interessanten Arrangements. Passend dazu durchgehend großes Songwriting. Ein Album vollgepackt mit zuckersüßen Pop-Hymnen. So richtig schön emotional. Indie-Herz, was willst du mehr?
Sommer, Sonne, Strand ...und Death Cab For Cutie.
Mit dem Nachfolger zu einem vermeintlichen Meisterwerk ist das immer so eine Sache. Jede Menge Druck für die Band. Dazu die immense Erwartungshaltung seitens der Fangemeinde. Nicht zu vergessen die "bösen" Musikkritiker, die über solche Platten natürlich besonders gerne herfallen. Da muss die Vorgehensweise schon wohl überlegt sein, zumindestens das Drumherum passen. Vor allem hinsichtlich des Zeitpunktes der Veröffentlichung. Im Falle des neuen Albums von DCFC suchte man sich das Ende eines zum größten Teil verregnetenen Sommers aus. Wodurch man nur allzu gerne noch rechtzeitig vor dem Herbst einen Kurzurlaub im sonnigen Süden einschob. Und wenn DCFC für eine Art von Band stehen, dann für jene, deren Musik sich bestens für das Schwelgen in Erinnerungen eignet. Am liebsten natürlich jene der angenehmeren Sorte. Man stelle sich nur mal einen Nachmittag am Strand vor. Die Füße im Sand und die Sonne scheint einem auf den Bauch. Dabei hört man die neue Platte von DCFC. Immer und immer wieder. So lässt es sich leben. Soetwas nenne ich Erholung.
From "Rubber Soul" To "Revolver".
"Plans" ist in vielerlei Hinsicht ein besonderes Album geworden. Nicht nur, dass DCFC mit ihrem fünften Longplayer erstmals auf einem Major-Label veröffentlichen, so spielte man auch zum ersten Mal in der Bandgeschichte zwei Alben hintereinander in ein und derselben Besetzung ein. Was man der Platte auch anhört. Der Spirit, der "Transatlanticism" umgibt, ist auch auf "Plans" allgegenwärtig. Ben Gibbard sieht das folgendermaßen: "They're in the same kind of ilk as Rubber Soul to Revolver." Wobei er dann auch gleich betonte, dass er DCFC keinesfalls mit den Beatles vergleichen will. Warum eigentlich nicht?
Wenn man schon Unterschiede von "Plans" zu "Transatlanticism" auflisten will, dann folgende: "Plans" wirkt auf mich konzentrierter und mehr auf den Punkt gebracht als sein Vorgänger. Dazu ist das neue Album noch eine Spur ruhiger ausgefallen. Vielleicht sogar trauriger. Dabei jedoch nie depressiv. Im Gegenteil. Diese Platte mag zwar zutiefst melancholisch sein, hat bei all seinen traurigen Momenten im nächsten Augenblick aber schon den notwendigen Trost parat. Was sowohl "Plans" als auch "Transatlanticism" herausragend macht, ist diese unverschämte Leichtigkeit, mit der man als Hörer eine Dreiviertelstunde lang von einem Song zu anderen getragen wird. Es soll Menschen geben, für die soetwas langweilig sein mag. Andere empfinden solche Musik hingegen einfach nur als wunderschön. Ich gehöre eindeutig letzterer Fraktion an.
Death Cab For Cutie
Plans
29.08.2005
[deathcabforcutie.com]
wasix - 13. Sep, 18:57 - [2005 Platten]