"The Hitchhiker's Guide To The Galaxy" gehört zur Allgemeinbildung. Das gilt nach dem Buch von Douglas Adams auch für den Film. All die Miesmacher liegen falsch ... Don't Panic.
Was tun, wenn ein Kultbuch, das man zu lesen sich schon vor einer halbe Ewigkeit vorgenommen hat, verfilmt wird, man den Streifen unbedingt am Tag des Kinostarts sehen muss und langsam die Zeit eng wird. Richtig: Ran an das gute Stück. Und zwar schleunigst. Das betroffene Buch lag zwar schon wochen-, wenn nicht monatelang, irgendwo in meinen vier Wänden herum, trotzdem wurde das erwartete Lesevergnügen zur Last-Minute-Aktion. So waren die Kinokarten für 18.30 Uhr reserviert und gut vier Stunden davor hatte ich noch immer kein einziges Kapitel gelesen. Ob soetwas dann überhaupt funktionieren kann? Normalerweise eher nicht, im Falle von Douglas Adams "The Hitchhiker's Guide To The Galaxy" war das gestresste Verschlingen von Textzeilen allerdings kein Problem. Im Gegenteil. Ich behaupte mal, dass meine Lesegeschwindigkeit in diesem Fall auch unter normalen Umständen nicht langsamer ausgefallen wäre.
The Most Astonishing Adventure In The Universe Begins...
"The Hitchhiker's Guide To The Galaxy" gilt als der erfolgreichste Reiseführer für intergalaktische Tramper. Das liegt einerseits daran, dass er zu jedem nur erdenklichen Stichwort Rat weiß und andererseits, weil er minimal billiger als andere Guides ist. Nicht zu vergessen das auf der Rückseite in großen Buchstaben geschriebene "Don’t Panic!". Genau jene Worte, mit denen auch der Infotext zum Roman eingeleitet wird: "Keine Panik! Es hätte ein so schöner Tag werden können - bis der Engländer Arthur Dent feststellen muss, dass sein Haus abgerissen werden soll. Macht aber eigentlich nichts, weil kurz darauf auch die Erde gesprengt wird, um einer Hyperraum-Umgehungsstraße Platz zu machen. Kurz vorher aber entpuppt sich Arthurs bester Freund Ford Prefect nicht etwa als ein kleiner Exzentriker aus der Provinz, wie bisher angenommen wurde, sondern als Besucher von einem kleinen Stern in der Nähe von Betageuze..."
...When The World Ends.
Ich wurde schon im Vorfeld gewarnt: Etwas Ähnliches gibt es nicht. Vergleichbares zu suchen, ist vergeudete Zeit. Auch wenn die Zusammenfassung der Handlung absurd wirken mag, handelt es sich hier um einen philosophischen Geniestreich. Die zugleich zynische und absurde Science-Fiction-Satire strotzt nur so vor Wortwitz und Situationskomik. Douglas Adams schaffte es mit seiner Anhalter-Bibel ein ganzes Genre auf den Arm nehmen. Und zwar auf wunderbare Art. Nach Konsum dieses Romans waren grundlegende Dinge hinsichtlich Weltanschauung und Universum nicht mehr dieselben. Mein erster Gedanke nach dem "Verzehr": Wie konnte all der Hitchhiker-Hype bloß jahrelang an mir vorübergehen? Mein zweiter Gedanke: Wenn nur die Hälfte davon im Film umgesetzt werden kann, dann steht mir in wenigen Minuten ein ganz spezielles Kinoerlebnis bevor.
Allerdings gelten Bücher, die von Unmengen an Fans vergöttert werden, allgemein als unverfilmbar. So auch "The Hitchhiker's Guide To The Galaxy". Hoffnung besteht meistens darin, wenn sich der Autor bereit erklärt, in den Entstehungsprozess der Verfilmung mit einzubringen. Bei Douglas Adams war diese Bereitschaft von Anfang an gegeben. Mehr als 20 Jahre soll er am Drehbuch gearbeitet haben. Für die Filmgeschichte entstanden dabei sogar neue Szenen und Figuren. Doch erst im Oktober 2003 wurde das sehnsüchtig erwartete Filmprojekt endlich gestartet. Zu einem Zeitpunkt, wo Douglas Adams nicht mehr unter uns weilte. Er starb völlig überraschend im Mai 2001 an den Folgen eines Herzinfarktes. Er wurde 49 Jahre alt. Zu seinem Gedenken findet jährlich der sogenannte "Towel Day" (zu deutsch: Handtuchtag) statt. Kenner wissen warum.
So Long & Thanks for All The Fish.
Rund 25 Jahre nach seinem Erscheinen kommt "The Hitchhiker's Guide To The Galaxy" nun endlich auf die Leinwand. Verfilmt wurde das Kultbuch von Videoclip-Regisseur und Spielfilm-Neuling Garth Jennings. Die Besetzung liest sich wie folgt: Martin Freeman spielt Arthur Dent, den letzten Engländer im Weltall. Weniger britisch wird dessen Freund Ford Prefect vom US-Rapper Mos Def dargestellt. Dazu kommt noch Sam Rockwell als Zaphod Beeblebrox, dem zweiköpfigen Präsidenten der Galaxis, und John Malkovich als Nies-Messias Humma Kavula. Nicht zu vergessen die Stimme von Alan Rickman, die er im englischen Original dem depressiven Roboter Marvin leiht.
Diesen wirren Charakteren bei ihren abstrusen Abenteuern zu folgen, kommt jedem Moment der 109 Minuten einem irrwitzigen Vergnügen gleich. Einfach köstlich. Das beginnt beim Delphin-Intro und endete beim letzten Gag im Abspann. "The Hitchhiker's Guide To The Galaxy" ist eine abgedrehte Kombination aus Klamauk und Old-School-Sci-Fi. Äußerst angenehm, mal wieder einen Science-Fiction-Film zu sehen, wo die altbewährte Puppentechnik gegenüber computergenerierten Effekten die Oberhand behält. Was im Umfeld des skurrilen britischen Humors wohl auch die einzig richtige Herangehensweise war. All die Hardcore-Fans von Adams "The Hitchhiker's Guide To The Galaxy" werden natürlich trotzdem so einiges zu nörgeln haben. Ob zu Recht oder auch nicht, ist mir ziemlich egal. Ich bin zufriedengestellt. Und so werde ich mich schnellstmöglich an den zweiten von fünf Teilen der vierbändigen Trilogie heranmachen. Vielleicht bekomme ich ja dort die passende Frage zur wichtigsten aller Antworten, die denn "42" lautet.
The Hitchhiker's Guide To The Galaxy
Regie: Garth Jennings.
Mit Martin Freeman, Mos Def, Sam Rockwell.
10.06.2005
[hitchhikers.movies.go.com]
Was tun, wenn ein Kultbuch, das man zu lesen sich schon vor einer halbe Ewigkeit vorgenommen hat, verfilmt wird, man den Streifen unbedingt am Tag des Kinostarts sehen muss und langsam die Zeit eng wird. Richtig: Ran an das gute Stück. Und zwar schleunigst. Das betroffene Buch lag zwar schon wochen-, wenn nicht monatelang, irgendwo in meinen vier Wänden herum, trotzdem wurde das erwartete Lesevergnügen zur Last-Minute-Aktion. So waren die Kinokarten für 18.30 Uhr reserviert und gut vier Stunden davor hatte ich noch immer kein einziges Kapitel gelesen. Ob soetwas dann überhaupt funktionieren kann? Normalerweise eher nicht, im Falle von Douglas Adams "The Hitchhiker's Guide To The Galaxy" war das gestresste Verschlingen von Textzeilen allerdings kein Problem. Im Gegenteil. Ich behaupte mal, dass meine Lesegeschwindigkeit in diesem Fall auch unter normalen Umständen nicht langsamer ausgefallen wäre.
The Most Astonishing Adventure In The Universe Begins...
"The Hitchhiker's Guide To The Galaxy" gilt als der erfolgreichste Reiseführer für intergalaktische Tramper. Das liegt einerseits daran, dass er zu jedem nur erdenklichen Stichwort Rat weiß und andererseits, weil er minimal billiger als andere Guides ist. Nicht zu vergessen das auf der Rückseite in großen Buchstaben geschriebene "Don’t Panic!". Genau jene Worte, mit denen auch der Infotext zum Roman eingeleitet wird: "Keine Panik! Es hätte ein so schöner Tag werden können - bis der Engländer Arthur Dent feststellen muss, dass sein Haus abgerissen werden soll. Macht aber eigentlich nichts, weil kurz darauf auch die Erde gesprengt wird, um einer Hyperraum-Umgehungsstraße Platz zu machen. Kurz vorher aber entpuppt sich Arthurs bester Freund Ford Prefect nicht etwa als ein kleiner Exzentriker aus der Provinz, wie bisher angenommen wurde, sondern als Besucher von einem kleinen Stern in der Nähe von Betageuze..."
...When The World Ends.
Ich wurde schon im Vorfeld gewarnt: Etwas Ähnliches gibt es nicht. Vergleichbares zu suchen, ist vergeudete Zeit. Auch wenn die Zusammenfassung der Handlung absurd wirken mag, handelt es sich hier um einen philosophischen Geniestreich. Die zugleich zynische und absurde Science-Fiction-Satire strotzt nur so vor Wortwitz und Situationskomik. Douglas Adams schaffte es mit seiner Anhalter-Bibel ein ganzes Genre auf den Arm nehmen. Und zwar auf wunderbare Art. Nach Konsum dieses Romans waren grundlegende Dinge hinsichtlich Weltanschauung und Universum nicht mehr dieselben. Mein erster Gedanke nach dem "Verzehr": Wie konnte all der Hitchhiker-Hype bloß jahrelang an mir vorübergehen? Mein zweiter Gedanke: Wenn nur die Hälfte davon im Film umgesetzt werden kann, dann steht mir in wenigen Minuten ein ganz spezielles Kinoerlebnis bevor.
Allerdings gelten Bücher, die von Unmengen an Fans vergöttert werden, allgemein als unverfilmbar. So auch "The Hitchhiker's Guide To The Galaxy". Hoffnung besteht meistens darin, wenn sich der Autor bereit erklärt, in den Entstehungsprozess der Verfilmung mit einzubringen. Bei Douglas Adams war diese Bereitschaft von Anfang an gegeben. Mehr als 20 Jahre soll er am Drehbuch gearbeitet haben. Für die Filmgeschichte entstanden dabei sogar neue Szenen und Figuren. Doch erst im Oktober 2003 wurde das sehnsüchtig erwartete Filmprojekt endlich gestartet. Zu einem Zeitpunkt, wo Douglas Adams nicht mehr unter uns weilte. Er starb völlig überraschend im Mai 2001 an den Folgen eines Herzinfarktes. Er wurde 49 Jahre alt. Zu seinem Gedenken findet jährlich der sogenannte "Towel Day" (zu deutsch: Handtuchtag) statt. Kenner wissen warum.
So Long & Thanks for All The Fish.
Rund 25 Jahre nach seinem Erscheinen kommt "The Hitchhiker's Guide To The Galaxy" nun endlich auf die Leinwand. Verfilmt wurde das Kultbuch von Videoclip-Regisseur und Spielfilm-Neuling Garth Jennings. Die Besetzung liest sich wie folgt: Martin Freeman spielt Arthur Dent, den letzten Engländer im Weltall. Weniger britisch wird dessen Freund Ford Prefect vom US-Rapper Mos Def dargestellt. Dazu kommt noch Sam Rockwell als Zaphod Beeblebrox, dem zweiköpfigen Präsidenten der Galaxis, und John Malkovich als Nies-Messias Humma Kavula. Nicht zu vergessen die Stimme von Alan Rickman, die er im englischen Original dem depressiven Roboter Marvin leiht.
Diesen wirren Charakteren bei ihren abstrusen Abenteuern zu folgen, kommt jedem Moment der 109 Minuten einem irrwitzigen Vergnügen gleich. Einfach köstlich. Das beginnt beim Delphin-Intro und endete beim letzten Gag im Abspann. "The Hitchhiker's Guide To The Galaxy" ist eine abgedrehte Kombination aus Klamauk und Old-School-Sci-Fi. Äußerst angenehm, mal wieder einen Science-Fiction-Film zu sehen, wo die altbewährte Puppentechnik gegenüber computergenerierten Effekten die Oberhand behält. Was im Umfeld des skurrilen britischen Humors wohl auch die einzig richtige Herangehensweise war. All die Hardcore-Fans von Adams "The Hitchhiker's Guide To The Galaxy" werden natürlich trotzdem so einiges zu nörgeln haben. Ob zu Recht oder auch nicht, ist mir ziemlich egal. Ich bin zufriedengestellt. Und so werde ich mich schnellstmöglich an den zweiten von fünf Teilen der vierbändigen Trilogie heranmachen. Vielleicht bekomme ich ja dort die passende Frage zur wichtigsten aller Antworten, die denn "42" lautet.
The Hitchhiker's Guide To The Galaxy
Regie: Garth Jennings.
Mit Martin Freeman, Mos Def, Sam Rockwell.
10.06.2005
[hitchhikers.movies.go.com]
wasix - 11. Jun, 22:22 - [2005 Filme]
srocca - 19. Jun, 19:03:
Lesestoff
Ich glaube, ich sollte das Buch auch endlich lesen. Irgendwie ist es dazu noch nicht gekommen. Marvin ist so süß.
wasix - 19. Jun, 20:54:
kurz und schmerzlos
geht ziemlich schnell. drei, vier stunden und fertig. so mag ich das...