
Diesen Film zu beschreiben, ist alles andere als einfach. Was ist "I Heart Huckabees" eigentlich? Eine absurde Comedy-Farce? Eine surreale Satire mit Starbesetzung? Oder einfach nur ein äußerst amüsanter Filmtrip über das sinnlose Treiben, das wir Leben nennen? Ob Regisseur David O. Russell darauf eine Antwort weiß, bleibt dahingestellt. Jedenfalls scheint ihm sehr viel an diesem Projekt gelegen haben. Immerhin ließ er sich für seinen chaotischen Rundumschlag beachtliche fünf Jahre Zeit. Herausgekommen ist einer der ungewöhnlichsten Hollywood-Filme der letzten Jahre. Soviel ist sicher. Wer jede Menge Sinn und Unsinn über die Fragen des Lebens erfahren will, der hat in "I Heart Huckabees" den passenden Streifen gefunden. All jene, die hintergründigen und alles andere als direkt ins Gesicht springenden Witz schätzen, übrigens auch.
How Am I Not Myself?
Albert Markovski (Jason Schwartzman) ist beunruhigt. Grund dafür ist seine Begegnung mit einem baumlangen Schwarzafrikaner. Weil dieses Aufeinandertreffen innerhalb kürzester Zeit gleich dreimal passiert und bei Albert zur Zeit ohnehin so ziemlich alles schief läuft, kommt er zu dem Entschluss, dass es sich dabei unmöglich um einen Zufall handeln kann. So heuert der engagierte Umweltaktivist zwei existentielle Detektive (Lily Tomlin und Dustin Hoffman) an, die herausfinden sollen, was der Sinn hinter seinem Dasein ist. Die Entschlüsselung der potentiellen Existenzkrise geht allerdings nicht einfach so nebenbei, sondern beansprucht eine Beschattung rund um die Uhr. Was mit sich bringt, dass Alberts Leben von einen auf den anderen Tag auf den Kopf gestellt wird. Als die Schnüffler sich in seiner einstigen Arbeitsstätte - dem Kaufhaus Huckabees - umsehen, ist schnell der Schuldige gefunden: Erfolgsmanager Brad Stand (Jude Law), Freund und Widersacher in einer Person. Denn er ist es, der eine neue Filiale ausgerechnet auf jenem Fleckchen Erde bauen will, das Albert zu verteidigen versucht. Nur gut, dass auch Brads Leben durch das Einwirken der beiden skurrilen Detektive schon bald ruiniert ist. Die Folge des Schlamassels: Jeder ist schlechter dran als zuvor.

An Existential Comedy.
"I Heart Huckabees" hält, was es verspricht. Wirklich zu durchschauen ist dieser Streifen nicht. Vor allem dann, wenn man zwanghaft versucht, zu all dem wirren Treiben eine Erklärung zu finden. Erst wenn man sich von dem Mix aus unmöglichen Situationen und knochentrockenen Dialogen zwanglos berieseln lässt, offenbaren sich einem die Vorzüge dieser ungewöhnlichen Reise ins Ich. Mit seinen irrwitzigen Ideen und leicht überdrehten Darstellungen erinnert David O. Russell stark an die Werke von den Regie-Kollegen Spike Jonze, Wes und Paul Thomas Anderson. So bewegt sich "I Heart Huckabees" irgendwo zwischen "Being John Malkovich", "Rushmore" und "Punch-Drunk Love". Drei stichhaltige Gründe, dass dieser unkonventionelle Film alle Popcorn-Kino-Fans etwas zu sehr verwirren könnte. In den USA erwies sich "I Heart Huckabees" jedenfalls prompt als Flop. Wohl auch der Grund, warum man den Streifen dem österreichischen Kinopublikum (bislang) vorenthält. Fehler, schwerer Fehler.

Regie: David O. Russell.
Mit Jason Schwartzman, Dustin Hoffman, Jude Law.
DVD (OF)
[foxsearchlight.com/huckabees]
wasix - 26. Mai, 12:16 - [2005 Filme]
srocca - 2. Jun, 20:56:
Lustig
Ich musste einige Male wirklich lachen. Kommt bei den meisten Komödien nicht wirklich oft vor.