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Nick Cave...hat in seinen Archiven gestöbert. Herausgekommen ist dabei auf drei CD's die etwas andere Werkschau: Nick Cave & The Bad Seeds, B-Sides & Rarities 1984-2004.

Die Fangemeinde von Nick Cave konnte sich in den letzten Jahren wahrlich nicht beschweren. Der Australier sorgte in regelmäßigen Abständen immer wieder für reichlich Nachschub. Veröffentlichte er 2003 mit "Nocturama" noch eine herkömmliche Einzel-CD, kam im darauffolgenden Jahr bereits das Doppelalbum "Abattoir Blues / The Lyre Of Orpheus" auf den Markt. 2005 nun eine weitere Steigerung: 56 Songs auf drei Silberlingen. In diesem Fall zwar kein neues Material, dafür aber eine Compilation mit seltenen und unveröffentlichten Songs, die eingeschworene Fans bereits eine halbe Ewigkeit herbeigesehnt haben.

Den Verehrern von Nick Cave wurde es in dessen Karriere als Songwriter und Sänger von The Bad Seeds aber auch nicht gerade leicht gemacht. Nur die wenigstens Hardcore-Fans können eine vollständige Sammlung abseits der regulären Alben ihr Eigen nennen. Aufgrund des ausschweifenden Treibens des Meisters hat sich in den letzten 20 Jahren einfach zuviel Material zusammengetragen. Hier ein Soundtrack-Beitrag. Da eine Coverversion auf irgendeinem Tribute-Sampler. Dazu jede Menge B-Seiten. Verdammt gute noch dazu.

Eine Schatztruhe für Fans.

The Bad Seeds"B-Sides & Rarities 1994-2004" führt nun das Früh- und Spätwerk von Nick Cave & The Bad Seeds beispielhaft zusammen. Da findet man Akustik-Versionen von bekannten Stücken, ebenso wie gänzlich unveröffentlichte Songs. Beispielsweise die Outtakes von den "Boatman's Call"-Sessions (1996), die bislang nur auf Bootlegs zu haben waren. Dazu kommen noch jede Menge fast schon vergessene Songperlen: Das Shane MacGowan-Duett "What A Wonderful World" (1992), die Coverversionen von Crosby, Stills, Nash & Youngs "Helpless" (1989) und "Tower Of Song" (1991) von Leonard Cohen oder die alternative Version von "Where The Wild Roses Grow" (1995), wo Blixa Bargeld den Part von Kylie Minogue zum besten gibt. Nicht zu vergessen die bislang schwer auffindbaren Soundtrack-Beiträge der letzten beiden Dekaden. Alles zusammen eine empfehlenswerte Retrospektive, die Caves musikalische Entwicklung vom düsteren Krachmacher hin zu einem der größten Songwriter unserer Tage auf beeindruckende Weise Revue passieren lässt.

Eine weitere Raritäten-Sammlung?

"This is my favourite The Bad Seeds Album", so Nick Cave. Die Idee dieser Anthologie entstand bereits 1996/1997. Von einem Doppel-Album war damals die Rede. Inzwischen sind daraus drei CD’s geworden. Wobei man sogar noch auf einige Stücke verzichten musste. Es fehlen das zum größten Teil improvisierte Medley "B-Side" von der "Loverman"-Single sowie "Where The Action Is" von der "Red Right Hand"-Single (beide 1994). Ebenso wie sechs weitere unveröffentlichte Outtakes von den "Boatman's Call"-Sessions.

Außerdem sind auf "B-Sides & Rarities 1984-2004" keine Solonummern von Nick Cave vertreten. Und da entgeht einem leider so manches Schmankerl, wie "Faraway, So Close" vom gleichnamigen Soundtrack (1993), "There Is A Light" von "Batman Forever" (1995), "Mack The Knife" von "September Songs" (1997), "I Love You, Nor Do I" (Duet with Anita Lane) von der Serge Gainsbourg-Compilation "Pink Elephants" (1997), das Michel Polnareff-Cover "Goodbye Marilou" von "Au Royaume De Tricatel" (1998), "The Flesh Made Word" von "The Secret Life Of The Love Song" (2000), "To Be By Your Side" vom Soundtrack "Le Peuple Migrateur" (2001) und die beiden Beatles-Covers "Let It Be" und "Here Comes The Sun" vom Soundtrack "I Am Sam" (2001). Aber vielleicht steht uns da ja schon bald eine weitere Raritäten-Sammlung ins Haus.

Nick Cave & The Bad Seeds: B-Sides & Rarities 1984-2004Nick Cave & The Bad Seeds
B-Sides & Rarities 1994-2004
28.03.2005


[nick-cave.com]
[nickcaveandthebadseeds.com]