Die feinen Kleinen. Eine Liste mit den Ohrwürmern 2008. Oder einfach nur jene Songs, mit denen man die eine oder andere Erinnerung verbindet. Kurz: Die 20 Singles des Jahres.
Wild Beasts
The Devil's Crayon
Exzentrischer Gitarren-Pop/Rock zwischen Orange Juice und Gang Of Four. Über allem thronend eine Stimme, die im Stande ist Gläser zerspringen zu lassen. Gewöhnungsbedürftig, keine Frage. Erinnerungen an Jimmy Sommerville. Ganz große Theatralik.
Final Fantasy
The Butcher
Owen Palletts leicht nasaler Gesang erzählt etwas von "doomsday, the end of the century". Flankiert von satten Bläsersätzen. Im Hintergrund zwitschern die Vögel. Vorne überschlagen sich Geige, Bratsche und Klavier. Schon wieder so ein kleines Meistwerk.
Spiritualized
Soul On Fire
Viereinhalb Jahre kein musikalisches Lebenszeichen. Und dann diese wahrlich erhabene, göttlich orchestrierte Hymne "with a huge anthem chorus that is as epic and grandiose as it comes". Eine seiner größten Herz-Schmerz-Balladen ever. Traumhaft schön.
School Of Language
Rockist
"Rockist" besteht ursprünglich aus vier Teilen. "A curious mutant hybrid of a track", aufgebaut um jenen bewusst sonderbaren Vokal-Rhythmus-Loop ("ee ee ah oh ooh ah ay ee" etc.). Klingt dämlich, ist es irgendwie auch, funktioniert aber trotzdem... famos.
White Lies
Death
Joy Division, Echo & The Bunnymen, Interpol, Editors, Killers. White Lies mögen eine Kreuzung aus all dem sein, hinzu kommt jedoch, dass sie hervorragende Songs schreiben. Düster, betörend, mit einem jener unwiderstehlich ausschweifenden Finale.
Cut Copy
Lights And Music
Als würde man in den Achtzigern und an dessen eher seriöseren Bubblegum-Sound festkleben. Bei diesem Namedropping nur allzu gerne: New Order, Daft Punk, Zoot Woman, Hot Chip. Tanzbar und doch geschmacksicher. Ein lupenreiner Dancefloor-Kracher.
Fujiya & Miyagi
Knickerbocker
"Vanilla, strawberry, knickbocker glory." Die Musik? Elektronik mit starken Krautrock-Einflüssen. Man hört Can. Man hört Neu!. Nur kommt der Sound der Fake-Japaner aus dem britischen Brighton wesentlich Pop- und songorientierter rüber.
Grace Jones
Corporate Cannibal
20 Jahre danach und die Pop-Diva längst vergangener Tage schafft es immer noch wie keine andere mir Angst einzuflößen. Mit einer eindrucksvollen Fusion von Trip Hop, Soul und R&B. Vor allem aber mit dieser Stimme. Purer Sex. Meine Güte, die Frau ist 60.
Death Cab For Cutie
I Will Possess Your Heart
Eine gewagte erste Singleauskoppelung. Weil achteinhalb Minuten lang. Wobei noch dazu mehr als die Hälfte der Spielzeit vergehen muss, bis man Ben Gibbards Stimme erstmals zu hören bekommt. Krautrock in bester Neu!-Manier. Finger weg vom Radio-Edit.
Santogold
L.E.S. Artistes
2007 als limitierte 12". 2008 als breitenwirksamer Re-Release. Weil dringend notwendig, dass dieser groovende New-Wave-Popper mit herausragendem Singalong-Potential gehört wird. Nicht ganz so Reggae und Punk, wie der M.I.A.-Vergleich verspricht.
Duffy
Mercy
Ein süßes blondes Mädel mit einer Stimme, die rein gar nicht nach süßem blondem Mädel klingt. Eher nach gestandener Soul-Lady. Dazu diese unwiderstehlich groovige Northern-Soul-Nummer. Bester Retro-Sound. Wie aus den Sechzigern entsprungen.
Radiohead
Nude
"Guitars circle in quiet arpeggios, keyboards rise like a celestial choir, an orchestra murmurs and here and there the pace threatens to lift into a jazzy strut before falling back into step." Zum Niederknien. Zum Dahinschmelzen. Ein Traum von Song.
Portishead
The Rip
Ein Geniestreich, der mit folkiger Sanftheit von Gesang und Akustikgitarren beginnt, bevor er ab der Mitte von hypnotischen Drums und Kraftwerk-esquen Synthies übernommen wird um sich zum dramatischen Höhepunkt dieses Musikjahres zu entladen.
Last Shadow Puppets
My Mistakes Were Made For You
Drei Minuten "unashamed syrupy '60s goodness". Produziert von Simian Mobile Disco-Hälfte James Ford. Möglichst dick aufgetragen mit Orchester-Arrangements von Owen Pallett. Wie der Theme-Song aus einem Agenten-Thriller von vor 40 Jahren.
Weezer
Pork And Beans
Rivers Cuomo, der Prototyp des zwischen Genie und Wahnsinn schwankenden Pop-Musikers. Die erste Single aus dem "roten" Album klingt wie einer dieser wunderbar banalen Weezer-Klassiker. Inklusive Cuomos bestem Refrain seit Jahren.
MGMT
Time To Pretend
Was für ein verdammter Ohrwurm. Beschwingt-psychedelischer Electro-Hippie-Folk-Disco mit wunderbar ironischem Blick auf Sex, Drugs & Rock N' Roll. Und jetzt alle: "Let's make some music, make some money, find some models for wives..."
Coldplay
Viva La Vida
Alles nur geklaut. Angeblich. Und wenn schon. Gelungen ist es allemal. Melodien, Gesangslinien, Streicher, ein in Summe wunderbar kitschiger Ausflug in die Kammermusik. Da passt sogar der märchenhafte Text. Sehr schön.
Elbow
Grounds For Divorce
Ein wuchtiger Beat treibt den Song an. Das Gitarrenriff klingt nach Led Zeppelin. Mitten drinnen eine Melodie zum Niederknien. Dazu die Reibeisen-Stimme von Guy Garvey. "An absolute thunderous monster of a track", ein bluesiger Geniestreich.
Franz Ferdinand
Ulysses
Da ist ihnen wieder mal eine perfekte Popminiatur gelungen. Bessere drei Minuten sind mir dieses Jahr nicht untergekommen. Das ist funky, catchy, sexy. Russische Siebziger-Jahre-Synthesizer inklusive. "And, yes, it sounds very FF, too."
The Walkmen
In The New Year
Die mit vollem Hall aufgenommenen Gitarren. Die beschwördende Psychedelica-Orgel. Das energisch hämmernde Drums-Bass-Zusammenspiel. Gigantisches Retro-Blues-Geschepper. Und erst diese Stimme. Sie meint Eric Burdon. Ich meine... Wow!!!
DIE FEINEN KLEINEN [31] [32] [33] [34] [35] [36] [37] [38] [39] [40]
[Y2K+8: DIE PLATTEN VON GESTERN (1)]
[Y2K+8: DIE PLATTEN VON GESTERN (2)]
[Y2K+8: DIE FILME VON GESTERN]
Wild Beasts
The Devil's Crayon
Exzentrischer Gitarren-Pop/Rock zwischen Orange Juice und Gang Of Four. Über allem thronend eine Stimme, die im Stande ist Gläser zerspringen zu lassen. Gewöhnungsbedürftig, keine Frage. Erinnerungen an Jimmy Sommerville. Ganz große Theatralik.
Final Fantasy
The Butcher
Owen Palletts leicht nasaler Gesang erzählt etwas von "doomsday, the end of the century". Flankiert von satten Bläsersätzen. Im Hintergrund zwitschern die Vögel. Vorne überschlagen sich Geige, Bratsche und Klavier. Schon wieder so ein kleines Meistwerk.
Spiritualized
Soul On Fire
Viereinhalb Jahre kein musikalisches Lebenszeichen. Und dann diese wahrlich erhabene, göttlich orchestrierte Hymne "with a huge anthem chorus that is as epic and grandiose as it comes". Eine seiner größten Herz-Schmerz-Balladen ever. Traumhaft schön.
School Of Language
Rockist
"Rockist" besteht ursprünglich aus vier Teilen. "A curious mutant hybrid of a track", aufgebaut um jenen bewusst sonderbaren Vokal-Rhythmus-Loop ("ee ee ah oh ooh ah ay ee" etc.). Klingt dämlich, ist es irgendwie auch, funktioniert aber trotzdem... famos.
White Lies
Death
Joy Division, Echo & The Bunnymen, Interpol, Editors, Killers. White Lies mögen eine Kreuzung aus all dem sein, hinzu kommt jedoch, dass sie hervorragende Songs schreiben. Düster, betörend, mit einem jener unwiderstehlich ausschweifenden Finale.
Cut Copy
Lights And Music
Als würde man in den Achtzigern und an dessen eher seriöseren Bubblegum-Sound festkleben. Bei diesem Namedropping nur allzu gerne: New Order, Daft Punk, Zoot Woman, Hot Chip. Tanzbar und doch geschmacksicher. Ein lupenreiner Dancefloor-Kracher.
Fujiya & Miyagi
Knickerbocker
"Vanilla, strawberry, knickbocker glory." Die Musik? Elektronik mit starken Krautrock-Einflüssen. Man hört Can. Man hört Neu!. Nur kommt der Sound der Fake-Japaner aus dem britischen Brighton wesentlich Pop- und songorientierter rüber.
Grace Jones
Corporate Cannibal
20 Jahre danach und die Pop-Diva längst vergangener Tage schafft es immer noch wie keine andere mir Angst einzuflößen. Mit einer eindrucksvollen Fusion von Trip Hop, Soul und R&B. Vor allem aber mit dieser Stimme. Purer Sex. Meine Güte, die Frau ist 60.
Death Cab For Cutie
I Will Possess Your Heart
Eine gewagte erste Singleauskoppelung. Weil achteinhalb Minuten lang. Wobei noch dazu mehr als die Hälfte der Spielzeit vergehen muss, bis man Ben Gibbards Stimme erstmals zu hören bekommt. Krautrock in bester Neu!-Manier. Finger weg vom Radio-Edit.
Santogold
L.E.S. Artistes
2007 als limitierte 12". 2008 als breitenwirksamer Re-Release. Weil dringend notwendig, dass dieser groovende New-Wave-Popper mit herausragendem Singalong-Potential gehört wird. Nicht ganz so Reggae und Punk, wie der M.I.A.-Vergleich verspricht.
Duffy
Mercy
Ein süßes blondes Mädel mit einer Stimme, die rein gar nicht nach süßem blondem Mädel klingt. Eher nach gestandener Soul-Lady. Dazu diese unwiderstehlich groovige Northern-Soul-Nummer. Bester Retro-Sound. Wie aus den Sechzigern entsprungen.
Radiohead
Nude
"Guitars circle in quiet arpeggios, keyboards rise like a celestial choir, an orchestra murmurs and here and there the pace threatens to lift into a jazzy strut before falling back into step." Zum Niederknien. Zum Dahinschmelzen. Ein Traum von Song.
Portishead
The Rip
Ein Geniestreich, der mit folkiger Sanftheit von Gesang und Akustikgitarren beginnt, bevor er ab der Mitte von hypnotischen Drums und Kraftwerk-esquen Synthies übernommen wird um sich zum dramatischen Höhepunkt dieses Musikjahres zu entladen.
Last Shadow Puppets
My Mistakes Were Made For You
Drei Minuten "unashamed syrupy '60s goodness". Produziert von Simian Mobile Disco-Hälfte James Ford. Möglichst dick aufgetragen mit Orchester-Arrangements von Owen Pallett. Wie der Theme-Song aus einem Agenten-Thriller von vor 40 Jahren.
Weezer
Pork And Beans
Rivers Cuomo, der Prototyp des zwischen Genie und Wahnsinn schwankenden Pop-Musikers. Die erste Single aus dem "roten" Album klingt wie einer dieser wunderbar banalen Weezer-Klassiker. Inklusive Cuomos bestem Refrain seit Jahren.
MGMT
Time To Pretend
Was für ein verdammter Ohrwurm. Beschwingt-psychedelischer Electro-Hippie-Folk-Disco mit wunderbar ironischem Blick auf Sex, Drugs & Rock N' Roll. Und jetzt alle: "Let's make some music, make some money, find some models for wives..."
Coldplay
Viva La Vida
Alles nur geklaut. Angeblich. Und wenn schon. Gelungen ist es allemal. Melodien, Gesangslinien, Streicher, ein in Summe wunderbar kitschiger Ausflug in die Kammermusik. Da passt sogar der märchenhafte Text. Sehr schön.
Elbow
Grounds For Divorce
Ein wuchtiger Beat treibt den Song an. Das Gitarrenriff klingt nach Led Zeppelin. Mitten drinnen eine Melodie zum Niederknien. Dazu die Reibeisen-Stimme von Guy Garvey. "An absolute thunderous monster of a track", ein bluesiger Geniestreich.
Franz Ferdinand
Ulysses
Da ist ihnen wieder mal eine perfekte Popminiatur gelungen. Bessere drei Minuten sind mir dieses Jahr nicht untergekommen. Das ist funky, catchy, sexy. Russische Siebziger-Jahre-Synthesizer inklusive. "And, yes, it sounds very FF, too."
The Walkmen
In The New Year
Die mit vollem Hall aufgenommenen Gitarren. Die beschwördende Psychedelica-Orgel. Das energisch hämmernde Drums-Bass-Zusammenspiel. Gigantisches Retro-Blues-Geschepper. Und erst diese Stimme. Sie meint Eric Burdon. Ich meine... Wow!!!
DIE FEINEN KLEINEN [31] [32] [33] [34] [35] [36] [37] [38] [39] [40]
[Y2K+8: DIE PLATTEN VON GESTERN (1)]
[Y2K+8: DIE PLATTEN VON GESTERN (2)]
[Y2K+8: DIE FILME VON GESTERN]
wasix - 14. Dez, 15:09 - [2008 Platten]
turntable - 15. Dez, 00:50:
wie immer ein toller und interessanter jahresrückblick - thumbs up!grüße
wasix - 15. Dez, 20:01:
dank... dir... lg...