Ganz wichtig: Nine Inch Nails spielen am 14. Juni 2005 in Wien. Location: Arena, Open Air. Der Vorverkauf startet am 07. März...
Waiting For Halo_Nineteen. Part_Six.
The Downward Spiral. Influenced By.
Mit "The Downward Spiral" lieferte Trent Reznor im März 1994 den endgültigen Meilenstein seines Schaffens ab. Einerseits besitzt dieses Album all jene Attitüden, die aus Kult fast unwillkürlich Kommerz machen: Starkes Songmaterial, eine düstere, grabeskalte Produktion, den nötigen Schuss Kommerzialität und vor allem eine sagenumworbene Vorgeschichte. Andererseits entfernt sich "The Downward Spiral" noch weiter vom Mainstream als alle bisherige NIN-Veröffentlichungen. Etwas Vergleichbares sucht man in der Industrial-Rock-Landschaft noch heute vergeblich. Das gilt auch in kommerzieller Hinsicht: Das Album stieg sogleich auf Platz 2 der US-Charts ein, erreichte Platin-Status und wurde zur bis dato erfolgreichsten Produktion von NIN.
Das alles, obwohl sich "The Downward Spiral" voller Dissonanzen, ratternder Maschinengewehr-Rhythmen und rüder Sequenzer-Attacken präsentiert. Man muss sich mit diesen tonalen Endzeit-Arien erst intensiv beschäftigen, bevor man sie verstehen und lieben lernt. Diese Musik ist - zumindestens beim ersten Zugriff - zu wenig catchy, zu selten wirklich massenorientiert. Die Songs triefen vor kreativen Widersprüchen und stilistischen Ungereimtheiten. Für einen häppchenweisen Genuss erweist sich "The Downward Spiral" jedenfalls als zu komplex. Zudem ist es für Außenstehende nur schwer vorstellbar, dass ein Singalong-Hit wie "Closer", der metallische Horrortrip "Mr. Selfdestruct" und eine schwer verdauliche Hasstirade wie "March Of The Pigs" aus der Feder ein und desselben Mannes stammen. Die Single "Closer" entwickelte sich aufgrund ihrer Beliebtheit zu einer Art Aushängeschild für NIN. Im Jahr nach der Veröffentlichung von "The Downward Spiral" war die Titelzeile "You get me closer to god" sogar im Vorspann des David Fincher-Thrillers "Se7en" zu hören.
Further Down The Spiral
"The Downward Spiral" beschreibt die künstlerische Tagesordnung von Trent Reznor einfach perfekt. Er war von Anfang an als Songwriter und Performer viel zu sprunghaft, als dass man seine Arbeit mit irgendeiner musikalischen Bezeichnung hätte einordnen können. Wenn man ihn damals nach seinen Einflüssen fragte, dann bekam man von Coil über David Bowie und Prince bis hin zu Kiss alle möglichen Vertreter unterschiedlichster Stilrichtungen als Antwort. Nicht zu vergessen Pink Floyd und deren Jahrhunderwerk "The Wall". Laut eigenen Aussagen hörte sich Trent Reznor dieses Album wohl eine Million Mal an. Und das, obwohl er anfangs mit den Texten nur wenig anfangen konnte. Es war einzig und allein die Musik, die ihn faszinierte. So sehr, dass er von dieser Platte einfach nicht mehr loskam. Das hat sich bis zum heutigen Tag nicht geändert.
Diese Vielfalt von Einflüssen erklärt die ungemein große, emotionsgeladene Reichweite von NIN. Trent Reznor würde sich und seine Musik nie in eine Ecke zwängen lassen. Er hantiert mit Ideen, die in keine herkömmliche Gussform hineinpassen und bemüht sich bewusst verschiedenste Dinge erforschen zu können. Trent Reznor scheut auch nicht davor zurück, sich in seiner Musik Stimmungen und Launen, Beherrschungen und Einschränkungen auszusetzen. Typisch dafür auch die Idee "The Downward Spiral" mit einem Film zu koppeln. Derek Jarman war bereits daran interessiert. Die Zusammenarbeit kam allerdings nie zustande. Der britische Regisseur verstarb knapp vor der Veröffentlichung von "The Downward Spiral".
"The girl leans back, starts going at herself and making these shieking sounds. A few moments later two litres of fluid shoots out of her and soaks me and the skinny black cat. Hence the name the squirter. Call me a hillbilly, but that’s beyond my realm of experience. I mean, do all girls do that?"
T.R.
[Review: The Downward Spiral]
[nin.com]
Waiting For Halo_Nineteen. Part_Six.
The Downward Spiral. Influenced By.
Mit "The Downward Spiral" lieferte Trent Reznor im März 1994 den endgültigen Meilenstein seines Schaffens ab. Einerseits besitzt dieses Album all jene Attitüden, die aus Kult fast unwillkürlich Kommerz machen: Starkes Songmaterial, eine düstere, grabeskalte Produktion, den nötigen Schuss Kommerzialität und vor allem eine sagenumworbene Vorgeschichte. Andererseits entfernt sich "The Downward Spiral" noch weiter vom Mainstream als alle bisherige NIN-Veröffentlichungen. Etwas Vergleichbares sucht man in der Industrial-Rock-Landschaft noch heute vergeblich. Das gilt auch in kommerzieller Hinsicht: Das Album stieg sogleich auf Platz 2 der US-Charts ein, erreichte Platin-Status und wurde zur bis dato erfolgreichsten Produktion von NIN.
Das alles, obwohl sich "The Downward Spiral" voller Dissonanzen, ratternder Maschinengewehr-Rhythmen und rüder Sequenzer-Attacken präsentiert. Man muss sich mit diesen tonalen Endzeit-Arien erst intensiv beschäftigen, bevor man sie verstehen und lieben lernt. Diese Musik ist - zumindestens beim ersten Zugriff - zu wenig catchy, zu selten wirklich massenorientiert. Die Songs triefen vor kreativen Widersprüchen und stilistischen Ungereimtheiten. Für einen häppchenweisen Genuss erweist sich "The Downward Spiral" jedenfalls als zu komplex. Zudem ist es für Außenstehende nur schwer vorstellbar, dass ein Singalong-Hit wie "Closer", der metallische Horrortrip "Mr. Selfdestruct" und eine schwer verdauliche Hasstirade wie "March Of The Pigs" aus der Feder ein und desselben Mannes stammen. Die Single "Closer" entwickelte sich aufgrund ihrer Beliebtheit zu einer Art Aushängeschild für NIN. Im Jahr nach der Veröffentlichung von "The Downward Spiral" war die Titelzeile "You get me closer to god" sogar im Vorspann des David Fincher-Thrillers "Se7en" zu hören.
Further Down The Spiral
"The Downward Spiral" beschreibt die künstlerische Tagesordnung von Trent Reznor einfach perfekt. Er war von Anfang an als Songwriter und Performer viel zu sprunghaft, als dass man seine Arbeit mit irgendeiner musikalischen Bezeichnung hätte einordnen können. Wenn man ihn damals nach seinen Einflüssen fragte, dann bekam man von Coil über David Bowie und Prince bis hin zu Kiss alle möglichen Vertreter unterschiedlichster Stilrichtungen als Antwort. Nicht zu vergessen Pink Floyd und deren Jahrhunderwerk "The Wall". Laut eigenen Aussagen hörte sich Trent Reznor dieses Album wohl eine Million Mal an. Und das, obwohl er anfangs mit den Texten nur wenig anfangen konnte. Es war einzig und allein die Musik, die ihn faszinierte. So sehr, dass er von dieser Platte einfach nicht mehr loskam. Das hat sich bis zum heutigen Tag nicht geändert.
Diese Vielfalt von Einflüssen erklärt die ungemein große, emotionsgeladene Reichweite von NIN. Trent Reznor würde sich und seine Musik nie in eine Ecke zwängen lassen. Er hantiert mit Ideen, die in keine herkömmliche Gussform hineinpassen und bemüht sich bewusst verschiedenste Dinge erforschen zu können. Trent Reznor scheut auch nicht davor zurück, sich in seiner Musik Stimmungen und Launen, Beherrschungen und Einschränkungen auszusetzen. Typisch dafür auch die Idee "The Downward Spiral" mit einem Film zu koppeln. Derek Jarman war bereits daran interessiert. Die Zusammenarbeit kam allerdings nie zustande. Der britische Regisseur verstarb knapp vor der Veröffentlichung von "The Downward Spiral".
"The girl leans back, starts going at herself and making these shieking sounds. A few moments later two litres of fluid shoots out of her and soaks me and the skinny black cat. Hence the name the squirter. Call me a hillbilly, but that’s beyond my realm of experience. I mean, do all girls do that?"
T.R.
[Review: The Downward Spiral]
[nin.com]
wasix - 22. Feb, 23:08 - [NIN Retrospektive]