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Johnny DeppEin Aufruf zur Vernunft: Gebt Johnny Depp endlich das goldene Männchen. Seine Performance in "Finding Neverland" schreit geradezu danach. Beendet das Oscar-Drama.

Ich kann sie nicht leiden. Gleichzeitig aber auch nicht von ihnen lassen. Deshalb eine weitere kurze Anekdote zur anstehenden Oscar-Verleihung: Johnny Depp ist wieder einmal als bester Hauptdarsteller nominiert. Das zweite Mal in Folge. "Ich war geschockt, als ich die Nachricht erhielt", so sein Kommentar. Denn Award-Shows gehen ihm grundsätzlich gegen den Strich. Die Oscar-Verleihung ist da keine Ausnahme. Bereits im vergangenen Jahr war er nur seiner Frau zuliebe überhaupt anwesend. Und nun muss er am 27. Februar ein weiteres Mal bei den Academy-Awards antreten. Für Johnny Depp ein fast schon traumatisches Erlebnis. No Smoking. No Drinks. Kein Wunder, dass ihm die Oscar-Verleihung so ziemlich am Allerwertesten vorbei geht.

Nominiert ist Johnny Depp dieses Jahr für seine Glanzleistung in "Finding Neverland". Darin verkörpert er den schottischen Schriftsteller James Matthew Barrie. Und der hat niemand geringeren als Peter Pan erfunden. Den Jungen, der nicht erwachsen werden wollte. Zugegeben: Ich liebe diese Figur. Schon als Kind war ich von Peter Pan und seinen Abenteuern begeistert. Möglichkeiten gab es dafür ohnehin genug: Bücher, Hörspiele und natürlich all die Filme. Allerdings hat "Finding Neverland" nur am Rande mit der magischen Geschichte des Peter Pan zu tun. Der Film beleuchtet vielmehr das Leben seines Machers und den Weg des Meisterwerks vom leeren Notizbuch hin zum fertigen Theaterstück.

Das Kind im Manne.

"Finding Neverland" spielt im London des Jahres 1904. James Matthew Barrie landet mit seinem jüngsten Bühnenstück einen Flop. Nur gut, dass der loyale Theaterbesitzer Charles Frohman (Dustin Hoffmann) vom Talent Barries dermaßen überzeugt ist, dass er ihm eine weitere Chance gewährt. Was dem Schriftsteller fehlt, ist die nötige Inspiration. Und so verbringt er seine Nachmittage im Kensington Park, beobachtet Menschen und sucht nach neuen Geschichten. Eines Tages trifft er dort auf die Witwe Sylvia Llewelyn Davies (Kate Winslet) und ihre vier Söhne. Und siehe da: Plötzlich läuft alles wie von selbst. Gemeinsam mit den Kindern erlebt Barrie imaginäre Abenteuer mit Piraten und Indianern. Das Ausleben seiner Fantasien führt dazu, dass die Ideen aus Barrie nur so heraussprudeln. Das neue Theaterstück schreibt sich wie von selbst. Der Titel: "Peter Pan".

Johnny Depp und Peter (Pan)Begeistert von dieser unbeschwerten Zeit entfernt sich Barrie aber immer mehr von seiner Ehefrau. Noch dazu verstößt er gegen die gesellschaftlichen Zwänge, die zu dieser Zeit üblich waren. Immerhin hat ein verheirateter Mann nicht den ganzen Tag mit einer alleinerziehenden Frau und ihren vier Kindern zu verbringen. Böswilliger Tratsch lässt nicht lange auf sich warten. Doch Barrie kümmert das nur wenig. Alles was ihn interessiert, ist die anstehende Premiere von "Peter Pan". Erst ein tragischer Schicksalschlag reißt Barrie aus seiner Traumwelt.

Zwischen Depp und Kitsch.

Das mag alles recht bieder und unspektakultär klingen. Auch ich war anfangs alles andere als überzeugt. Allein dieser grauenhafte deutsche Titel: "Wenn Träume fliegen lernen". Meine Motivation zum Kinobesuch lag einzig und allein in der Person Johnny Depp. Der Film selbst war da nur zweitrangig. Enttäuscht hat mich das Gesehene trotzdem nicht. Erstens, weil ein Johnny Depp auch dem schlechtesten Film seinen Stempel aufdrücken kann. Sofern er nur will. Und zweitens, weil "Finding Neverland" alles andere als schlecht ist. Noch dazu wurde die Handlung des Streifens von Regisseur Marc Forster äußerst geschickt um die Hauptrolle von Johnny Depp inszeniert. "Finding Neverland" hat aber auch eigenständige Vorzüge. Und die liegen eindeutig in der berührenden Geschichte. Das kann dann schon mal soweit führen, dass in den Kinosälen die ein oder andere Träne verdrückt wird. Ich habe es mit eigenen Augen gesehen. Das klingt dramastisch. Ist es auch. Doch was soll’s. Hin und wieder eine ordentliche Portion Kitsch hat noch niemandem geschadet.

Folgende Ankündigung muss einfach noch sein:
Das Dream-Team ist zurück. Am 22.07. läuft "Charlie And The Chocolate Factory" in den heimischen Kinos an. Regie: Tim Burton. Hauptrolle: Johnny Depp. Trailer anschauen und wundern. Was freue ich mich...

Finding NeverlandFinding Neverland
Regie: Marc Forster.
Mit Johnny Depp, Kate Winslet, Dustin Hoffman.
11.02.2005


[miramax.com/jmbarries_neverland]
sharona - 23. Feb, 10:41:
ach. ich fand den film ganz wundervoll. hach. 
wasix - 23. Feb, 22:33:
...
unspektakulär. aber schön. 
srocca - 23. Feb, 20:03:
Schottischer Akzent
Leider wurde mir verschwiegen, dass Johnny Depp in der Originalfassung mit schottischem Akzent spricht. Man sollte sich halt immer selbst informieren. Jetzt muss ich noch einmal ins Kino oder auf die DVD warten. So ein Pech auch! 
wasix - 23. Feb, 22:53:
siehste...
...vertraue niemanden. alles egoisten. nix sagen sie einem... ;-) 
wasix - 2. Mär, 22:21:
nachtrag...
alles deppen, die oscar-typen. wieder nix für den johnny. aber nächstes mal. ganz sicher ...;-)