"Lemony Snicket" entpuppt sich als One Man-Show von Jim Carrey. Und wie immer, wenn er den Hampelmann gibt, wankt das Endergebnis zwischen Coolness und Schwachsinn.
Letztes Jahr versuchte er sich noch als "ernsthafter" Schauspieler im Herz-Schmerz-Genre. Und landete mit "Eternal Sunshine Of The Spotless Mind" prompt den Film des Jahres. Doch Jim Carrey wäre nicht Jim Carrey, würde er sich nach diesem bemerkenswerten "Fehltritt" nicht sofort wieder an jenen Rollen probieren, durch welche wir ihn alle lieben/hassen gelernt haben. Und das ist dem "Mann mit den tausend Gesichtern" nicht einmal zu verübeln. Noch dazu, wenn er sich inmitten eines subtilen Fantasy-Streifens als Kinderschreck in allerlei verrückter Kostümierungen austoben kann. Die ideale Spielwiese für einen begnadeten Grimassenschneider wie Jim Carrey. Und wer normalerweise dessen Mimikspielchen recht wenig abgewinnen kann, dem sei Entwarnung gegeben. In diesem Fall ist er die Idealbesetzung.
Das Geheimnis um Lemony Snicket.
"Lemony Snicket's A Series of Unfortunate Events" ist die Verfilmung der ersten drei Bände der gleichnamigen Kinderbuch-Reihe des amerikanischen Autors Daniel Handler. Die Geschichte handelt von den Abenteuern der Baudelaire-Kinder Violet, Klaus und Sunny, die ihre wohlhabenden Eltern bei einem mysterösen Hausbrand verlieren. Die drei hochbegabten Geschwister dürfen das stattliche Erbe aber erst beim Erreichen ihrer Volljährigkeit antreten. Da erscheint plötzlich der skurrile Graf Olaf (Jim Carrey), ein Vetter entfernten Grades, an der Oberfläche. Er nimmt die drei Waisen in seiner verwahrlosten Villa auf und wird ihr Vormund. Doch schon bald entpuppt sich der Graf als zwielichtiger Verwandlungskünstler, der nur den unschönen Hintergedanken hat, das Vermögen der Kinder an sich zu reißen.
Da stellt sich nur noch die Frage: Wer ist eigentlich dieser Lemony Snicket? Nun ja, eigentlich handelt es sich dabei nur um den Erzähler der Geschichte. Allerdings auch um das Pseudonym von Autor Daniel Handler. Lemony Snicket erscheint im Film als über eine Schreibmaschine gebeugter Chronist. Schon zu Beginn warnt er uns vor dem Schrecken der Geschichte, die er im Begriff ist zu erzählen. Sein Gesicht bekommt man nie zu Augen. Außer in einem kurzen Moment am Ende des Films. Und wen sieht man da? Niemand geringeren als Jude Law. Aufpassen ist also angesagt.
Burtonesque.
Regisseur Brad Silberling bewies bereits mit "Casper", "Stadt der Engel" oder "Moonlight Mile" sein Talent bei der Umsetzung von Filminhalten der etwas anderen Sorte. Bei "Lemony Snicket" ist das nicht anders. Das Fantasy-Abenteuer glänzt mit morbiden Inhalten, surrealen Figuren und schwarzem Humor. Das sieht aus wie ein Film von Tim Burton. Vor allem das romantisch düstere Gothic-Set erinnert dabei an den Kino-Magier. Nicht zu unrecht. Die Kameraführung kommt von Emmanuel Lubezki und das Produktdesign von Rick Heinrichs. Beide arbeiteten mit Burton an "Sleepy Hollow". Und Kostümdesignerin Colleen Atwood hat bereits seit "Edward mit den Scherenhänden" für jedes Burton-Werk geschneidert. Folglich bezeichnete das Empire Magazine "Lemony Snicket" sogar als "genau die Art von Kinderfilm, die Tim Burton drehen würde, wäre er manisch-depressiv". Und damit liegen sie gar nicht mal falsch.
Natürlich reicht "Lemony Snicket" an keines der Meisterwerke von Tim Burton heran. Natürlich kann man von der oftmals wieder einmal übertriebenen Schauspielerei von Jim Carrey genervt sein. Und natürlich ist das Ende des Films extrem schmalzig. Hier gibt es so manches auszusetzen. So ist "Lemony Snicket" weder der lustigste, noch der spannendste, schweigedenn der gruseligste Film aller Zeiten. An dem Anfang mit der Elfe und dem animierten Abspann gibt es allerdings rein gar nichts auszusetzen. Im Gegenteil. Und was man "Lemony Snicket" ebensowenig vorwerfen kann, ist, dass dieser Film nicht im Stande ist zu unterhalten. Es sei denn, man hat auch bei Streifen wie "Nightmare Before Christmas" oder "The Grinch" keinerlei Spaß gehabt. Und das kann doch wohl nicht sein, oder?
Mehr dazu unter [bookworm.twoday.net]
Lemony Snicket's A Series of Unfortunate Events
Regie: Brad Silberling.
Mit Jim Carrey, Meryl Streep, Emily Browning.
28.01.2005
[unfortunateeventsmovie.com]
Letztes Jahr versuchte er sich noch als "ernsthafter" Schauspieler im Herz-Schmerz-Genre. Und landete mit "Eternal Sunshine Of The Spotless Mind" prompt den Film des Jahres. Doch Jim Carrey wäre nicht Jim Carrey, würde er sich nach diesem bemerkenswerten "Fehltritt" nicht sofort wieder an jenen Rollen probieren, durch welche wir ihn alle lieben/hassen gelernt haben. Und das ist dem "Mann mit den tausend Gesichtern" nicht einmal zu verübeln. Noch dazu, wenn er sich inmitten eines subtilen Fantasy-Streifens als Kinderschreck in allerlei verrückter Kostümierungen austoben kann. Die ideale Spielwiese für einen begnadeten Grimassenschneider wie Jim Carrey. Und wer normalerweise dessen Mimikspielchen recht wenig abgewinnen kann, dem sei Entwarnung gegeben. In diesem Fall ist er die Idealbesetzung.
Das Geheimnis um Lemony Snicket.
"Lemony Snicket's A Series of Unfortunate Events" ist die Verfilmung der ersten drei Bände der gleichnamigen Kinderbuch-Reihe des amerikanischen Autors Daniel Handler. Die Geschichte handelt von den Abenteuern der Baudelaire-Kinder Violet, Klaus und Sunny, die ihre wohlhabenden Eltern bei einem mysterösen Hausbrand verlieren. Die drei hochbegabten Geschwister dürfen das stattliche Erbe aber erst beim Erreichen ihrer Volljährigkeit antreten. Da erscheint plötzlich der skurrile Graf Olaf (Jim Carrey), ein Vetter entfernten Grades, an der Oberfläche. Er nimmt die drei Waisen in seiner verwahrlosten Villa auf und wird ihr Vormund. Doch schon bald entpuppt sich der Graf als zwielichtiger Verwandlungskünstler, der nur den unschönen Hintergedanken hat, das Vermögen der Kinder an sich zu reißen.
Da stellt sich nur noch die Frage: Wer ist eigentlich dieser Lemony Snicket? Nun ja, eigentlich handelt es sich dabei nur um den Erzähler der Geschichte. Allerdings auch um das Pseudonym von Autor Daniel Handler. Lemony Snicket erscheint im Film als über eine Schreibmaschine gebeugter Chronist. Schon zu Beginn warnt er uns vor dem Schrecken der Geschichte, die er im Begriff ist zu erzählen. Sein Gesicht bekommt man nie zu Augen. Außer in einem kurzen Moment am Ende des Films. Und wen sieht man da? Niemand geringeren als Jude Law. Aufpassen ist also angesagt.
Burtonesque.
Regisseur Brad Silberling bewies bereits mit "Casper", "Stadt der Engel" oder "Moonlight Mile" sein Talent bei der Umsetzung von Filminhalten der etwas anderen Sorte. Bei "Lemony Snicket" ist das nicht anders. Das Fantasy-Abenteuer glänzt mit morbiden Inhalten, surrealen Figuren und schwarzem Humor. Das sieht aus wie ein Film von Tim Burton. Vor allem das romantisch düstere Gothic-Set erinnert dabei an den Kino-Magier. Nicht zu unrecht. Die Kameraführung kommt von Emmanuel Lubezki und das Produktdesign von Rick Heinrichs. Beide arbeiteten mit Burton an "Sleepy Hollow". Und Kostümdesignerin Colleen Atwood hat bereits seit "Edward mit den Scherenhänden" für jedes Burton-Werk geschneidert. Folglich bezeichnete das Empire Magazine "Lemony Snicket" sogar als "genau die Art von Kinderfilm, die Tim Burton drehen würde, wäre er manisch-depressiv". Und damit liegen sie gar nicht mal falsch.
Natürlich reicht "Lemony Snicket" an keines der Meisterwerke von Tim Burton heran. Natürlich kann man von der oftmals wieder einmal übertriebenen Schauspielerei von Jim Carrey genervt sein. Und natürlich ist das Ende des Films extrem schmalzig. Hier gibt es so manches auszusetzen. So ist "Lemony Snicket" weder der lustigste, noch der spannendste, schweigedenn der gruseligste Film aller Zeiten. An dem Anfang mit der Elfe und dem animierten Abspann gibt es allerdings rein gar nichts auszusetzen. Im Gegenteil. Und was man "Lemony Snicket" ebensowenig vorwerfen kann, ist, dass dieser Film nicht im Stande ist zu unterhalten. Es sei denn, man hat auch bei Streifen wie "Nightmare Before Christmas" oder "The Grinch" keinerlei Spaß gehabt. Und das kann doch wohl nicht sein, oder?
Mehr dazu unter [bookworm.twoday.net]
Lemony Snicket's A Series of Unfortunate Events
Regie: Brad Silberling.
Mit Jim Carrey, Meryl Streep, Emily Browning.
28.01.2005
[unfortunateeventsmovie.com]
wasix - 31. Jan, 16:16 - [2005 Filme]
srocca - 13. Feb, 13:03:
Schwachpunkt
Was man dem Film vorwerfen könnte, ist, dass Jim Carey zu sehr im Mittelpunkt steht.
wasix - 13. Feb, 20:55:
stimmt...
allerdings ist das bei den filmen, wo er den kasperl raushängen lässt, immer so. damit hat man eigentlich fast schon zu rechnen.