Get Well Soon @ Flex. Nicht der perfekte, aber definitiv ein gelungener Konzertabend. Beneidenswert all jene, die soetwas bestuhlt und womöglich bei absoluter Stille genießen dürfen.
Es war das zweite Wien-Gastspiel von Get Well Soon in diesem Jahr. Am 19. Jänner spielten Konstantin Gropper und Band bereits beim 13. FM4-Geburtstagsfest. Positioniert um etwa 22.00 Uhr in der Großhalle der Arena zwischen Chez Hermes feat. Rastafahnda und Florian Horwath. Nein, soetwas tut man sich in meinem Alter nicht mehr an. Da wartet man auf eine bessere Gelegenheit. Und sei es, dass man sich auf einen immer wieder auf's Neue herausfordernden Flex-Besuch einlässt. Dort, wo man mich nur mehr zu vermeintlichen Pflichtkonzerten hinbringt, wo ich selbst dann bange Teil eines überfüllten Sold-Out-Gigs zu werden. Was habe ich in dieser schlauchförmigen Notdurftkonzerthalle nicht schon für schweißtreibende, von Luftarmut und akuter Platznot gekennzeichnete Abende erlebt. Und was bin ich währenddessen daran nicht schon verzweifelt bzw. habe im Nachhinein darüber geflucht. Nur gut, dass diesmal alles halb so schlimm war, Get Well Soon eben nicht die befürchteten Massen mobilisieren konnten. Ein gut gefülltes, wenn auch bei weitem nicht ausverkauftes Flex. So lässt es sich aushalten. Nur so.
Auch wenn das Debutalbum gerade erst um erwähnten Januartag herum in heimischen Plattenläden käuflich erwerbbar, waren Get Well Soon schon zu diesem Zeitpunkt keine Unbekannten mehr. Der einschlägigen Quellen wegen, aber vor allem auch, weil des deutschen Jungmusikers Schaffen schon im Laufe des vergangenen Jahres für so manchen Blogeintrag und Randnotiz in der Musikjournalie sorgte. Als man "Rest Now, Weary Head! You Will Get Well Soon" dann in seiner endgültigen Fassung zu Ohren bekam, wurden die Vorschusslorbeeren mehr als nur bestätigt. "Von Prelude bis Coda. Ein erstaunlich ausgereiftes Opus zwischen Drama und Melancholie." Irgendwo zwischen Arcade Fire, Beirut, Nick Cave, Talk Talk und Sigur Ros. Und doch bemerkenswert eigen. Der erste große Überschwang mag inzwischen vorbei sein, die Überzeugung bleibt. Und hat sich verfestigt. Get Well Soon ist eines der ganz großen Alben 2008 gelungen.
Wie die Umsetzung der Magie dieses kleinen Meisterwerks auf Konzertbühnen funktioniert? Dazu ein Zitat von offizieller Stelle: "Live legt Get Well Soon nochmals zu und wird zu einem intensiven Erlebnis: Bis zu acht Musiker stehen auf der Bühne (Gitarre, Bass, Schlagzeug, Klavier, Trompeten, Banjo, Geige), und die Intimität des Albums entwickelt durch den Organismus der Band eine grandiose Dynamik. Wer mit schweren Herzen und geschundener Seel zum Konzert pilgern sollte, verlässt es nach diesem Sound wohl gestärkt und frohen Mutes. Es ist als hätte der Wizard of Oz tatsächlich ein Haus der Ruhe auf die böse Hexe des Ostens fallen lassen." Umso bemerkenswerter, dass sich all das an diesem Abend tatsächlich bewahrheiten sollte. Inklusive zwischen rockenden Stücken und elegischen Popsongs wechselnder Setlist. Inklusive wie auf Platte dichtem, druckvollem und energetischem Sound. Inklusive einem der sagenumwobenen Weihnachstlieder. Inklusive der Erkenntnis, dass es sich Get Well Soon auch bei ihren Konzerten nicht einfach so in einer dieser Schubladen bequem machen. "Habt ihr irgendwelche Fragen?" Nein, Herr Gropper, nicht mehr. Dafür war das Lächeln zu breit, zu zufrieden.
Get Well Soon / Glass And Fishes
29.04.2008 - Flex, Wien.
[youwillgetwellsoon.com] [myspace.com/youwillgetwellsoon]
[glassandfishes.de] [myspace.com/glassandfishes]
[Get Well Soon @ WUK, Wien - 01.12.2008]
[Review: Get Well Soon - Rest Now, Weary Head! You Will Get Well Soon]
[RETRO: KONSTANTIN GROPPER ÜBER "LAUGHING STOCK"]
Es war das zweite Wien-Gastspiel von Get Well Soon in diesem Jahr. Am 19. Jänner spielten Konstantin Gropper und Band bereits beim 13. FM4-Geburtstagsfest. Positioniert um etwa 22.00 Uhr in der Großhalle der Arena zwischen Chez Hermes feat. Rastafahnda und Florian Horwath. Nein, soetwas tut man sich in meinem Alter nicht mehr an. Da wartet man auf eine bessere Gelegenheit. Und sei es, dass man sich auf einen immer wieder auf's Neue herausfordernden Flex-Besuch einlässt. Dort, wo man mich nur mehr zu vermeintlichen Pflichtkonzerten hinbringt, wo ich selbst dann bange Teil eines überfüllten Sold-Out-Gigs zu werden. Was habe ich in dieser schlauchförmigen Notdurftkonzerthalle nicht schon für schweißtreibende, von Luftarmut und akuter Platznot gekennzeichnete Abende erlebt. Und was bin ich währenddessen daran nicht schon verzweifelt bzw. habe im Nachhinein darüber geflucht. Nur gut, dass diesmal alles halb so schlimm war, Get Well Soon eben nicht die befürchteten Massen mobilisieren konnten. Ein gut gefülltes, wenn auch bei weitem nicht ausverkauftes Flex. So lässt es sich aushalten. Nur so.
Auch wenn das Debutalbum gerade erst um erwähnten Januartag herum in heimischen Plattenläden käuflich erwerbbar, waren Get Well Soon schon zu diesem Zeitpunkt keine Unbekannten mehr. Der einschlägigen Quellen wegen, aber vor allem auch, weil des deutschen Jungmusikers Schaffen schon im Laufe des vergangenen Jahres für so manchen Blogeintrag und Randnotiz in der Musikjournalie sorgte. Als man "Rest Now, Weary Head! You Will Get Well Soon" dann in seiner endgültigen Fassung zu Ohren bekam, wurden die Vorschusslorbeeren mehr als nur bestätigt. "Von Prelude bis Coda. Ein erstaunlich ausgereiftes Opus zwischen Drama und Melancholie." Irgendwo zwischen Arcade Fire, Beirut, Nick Cave, Talk Talk und Sigur Ros. Und doch bemerkenswert eigen. Der erste große Überschwang mag inzwischen vorbei sein, die Überzeugung bleibt. Und hat sich verfestigt. Get Well Soon ist eines der ganz großen Alben 2008 gelungen.
Wie die Umsetzung der Magie dieses kleinen Meisterwerks auf Konzertbühnen funktioniert? Dazu ein Zitat von offizieller Stelle: "Live legt Get Well Soon nochmals zu und wird zu einem intensiven Erlebnis: Bis zu acht Musiker stehen auf der Bühne (Gitarre, Bass, Schlagzeug, Klavier, Trompeten, Banjo, Geige), und die Intimität des Albums entwickelt durch den Organismus der Band eine grandiose Dynamik. Wer mit schweren Herzen und geschundener Seel zum Konzert pilgern sollte, verlässt es nach diesem Sound wohl gestärkt und frohen Mutes. Es ist als hätte der Wizard of Oz tatsächlich ein Haus der Ruhe auf die böse Hexe des Ostens fallen lassen." Umso bemerkenswerter, dass sich all das an diesem Abend tatsächlich bewahrheiten sollte. Inklusive zwischen rockenden Stücken und elegischen Popsongs wechselnder Setlist. Inklusive wie auf Platte dichtem, druckvollem und energetischem Sound. Inklusive einem der sagenumwobenen Weihnachstlieder. Inklusive der Erkenntnis, dass es sich Get Well Soon auch bei ihren Konzerten nicht einfach so in einer dieser Schubladen bequem machen. "Habt ihr irgendwelche Fragen?" Nein, Herr Gropper, nicht mehr. Dafür war das Lächeln zu breit, zu zufrieden.
Get Well Soon / Glass And Fishes
29.04.2008 - Flex, Wien.
[youwillgetwellsoon.com] [myspace.com/youwillgetwellsoon]
[glassandfishes.de] [myspace.com/glassandfishes]
[Get Well Soon @ WUK, Wien - 01.12.2008]
[Review: Get Well Soon - Rest Now, Weary Head! You Will Get Well Soon]
[RETRO: KONSTANTIN GROPPER ÜBER "LAUGHING STOCK"]
wasix - 9. Mai, 20:37 - [2008 Konzerte]