Final Fantasy / Deerhoof / Six Organs Of Admittance / Dirty Projectors / Frog Eyes @ Arena. Ein einmaliges Indoor-Festival, noch dazu in Wien. Der Unverschämtheit der hiesigen Stadtwerke sei Dank.
Okay, ganz so einmalig war das Maximum Black in der Arena dann doch nicht, gab es das nach einem Lied von Bohren & Der Club Of Gore benannte Festival in den darauffolgenden Tagen noch in zwei weiteren europäischen Hauptstädten zu bewundern. Wenn auch mit leicht abgeändertem Line-Up. So fehlten in London Deerhoof, dafür spielte das Alexander Tucker Duo. Und in Berlin durfte man sich zusätzlich über Max Tundra freuen. Nichtsdestotrotz: Der Ursprung des Zustandekommens liegt in Wien, ist auf die dreiste Vorgehensweise eines hier ansässigen städtischen Unternehmens zurückzuführen. Man erinnere sich: Eine Werbung der Wiener Stadtwerke, untermalt mit einem Song, der wie "This Is The Dream Of Win & Regine" klingt, aber nicht Final Fantasy ist. Eine Form von Plagiarismus, die unmöglich zu überhören war. Weil der Werbeagentur nichts anderes übrig blieb als zu gestehen, Final Fantasy-Kopf Owen Pallett jedoch kein Mann langer Rechtsstreite ist, suchte man nach einer Lösung. Und fand sie in Form des Maximum Black-Festivals. Mit finanzieller Unterstützung der Wiener Stadtwerke, unter der Obhut von Kurator Pallett. Und der Werbeclip? Der läuft immer noch.
Das Line-Up, das Pallett dabei hervorzauberte, darf man unter erster Güteklasse einordnen. Fünf Bands, die man in dieser Zusammensetzung an einem Abend auf einer Wiener Bühne wohl nie gesehen hätte bzw. nie mehr sehen wird. Fünf Bands, jede auf ihre eigene Art bemerkenswert, jede den Besuch eines Solo-Gigs wert. Nun ja, im Nachhinein betrachtet vielleicht nicht mehr. Weil mir die Zwei-Mann/Frau-Darbietung von Six Organs Of Admittance doch als allzu benebelnde Interpretation der gelungenen Mixtur aus Psychedelic, Folk und verspieltem Akustikgitarrenspiel von "Shelter From The Ash" rüberkam, ich dem vorab ewig langen Gitarrestimmen ebenso wie den währenddessen noch längeren Gitarrensolos von Ben Chasnys Live-Partnerin nur wenig abgewinnen konnte. Schade, dass bloß Six Organs Of Admittance als einzige der angetretenen Bands demnächst in Wien gastieren werden. Für all jene anderer Meinung: Gravity Line am 18. Mai im Planet Music.
Ansonsten gab es an diesem viereinhalbstündigen Konzertmarathon rein gar nichts zu bemängeln. Da wurde überpünktlich der Timetable eingehalten, begann schon kurz nach halb Acht vor noch halbleerer Halle ein inbrünstig agierender Carey Mercer mit seinen Frog Eyes den Reigen. Um nach kraftvollen, wenn auch nur gut 30 Minuten schon wieder die Bühne zu räumen. Den darauffolgenden Dirty Projectors blieb nur unwesentlich mehr Zeit, diese wussten David Longstreth und Schülerband mit windschiefen, aber ungemein groovenden Obskur-Pop zu nutzen. Dass die nach dem etwas schwächeren Mittelteil anstehenden Deerhoof vor allem live über jeden Zweifel erhaben sind, hatten sie bereits beim letztjährigen Donaufestival eindrucksvoll vorgeführt. Egal ob zu Dritt oder wie inzwischen zu Viert, ihr rhythmusdekonstruierter Easy Listening ist auf der Bühne eine Wucht. Und der Schirmherr selbst? Er bediente in Socken die am Boden befestigten Hilfmittel, klimperte neuerdings auch mal am Keyboard und fiedelte ansonsten in gewohnter Manier. Da wechselte sich Liebgewonnenes mit so manchem Vorgeschmack auf Anstehendes ab. Und so war es auch diesmal ein Ohren- und Augenschmaus, diesem Künstler bei seiner Arbeit zuzusehen. Dass er gerade "This Is The Dream Of Win & Regine" vermurkste und abschließend gar Mariah Carey coverte, ist ihm hoch anzurechnen. Wie überhaupt der gesamte Abend.
Maximum Black-Festival: Final Fantasy, Deerhoof,
Six Organs Of Admittance, Dirty Projectors, Frog Eyes
28.02.2008 - Arena, Wien.
[maximumblackfestival.com] [myspace.com/maximumblackfestival]
[finalfantasyeternal.com] [myspace.com/ffinalffantasy]
[deerhoof.killrockstars.com] [myspace.com/deerhoof]
[sixorgans.com] [myspace.com/sixorgans]
[westernvinyl.com/dirty_projectors] [myspace.com/dirtyprojectors]
[absolutelykosher.com/frogeyes] [myspace.com/frogeyes]
[UPDATE: A GUY CALLED FINAL FANTASY]
[UPDATE: MAXIMUM BLACK-FESTIVAL @ ARENA]
[Arcade Fire / Final Fantasy @ Flex, Wien - 21.05.2005]
[Final Fantasy @ Rhiz, Wien - 11.10.2005]
[Final Fantasy @ Szene, Wien - 19.05.2006 / Review: He Poos Clouds]
Okay, ganz so einmalig war das Maximum Black in der Arena dann doch nicht, gab es das nach einem Lied von Bohren & Der Club Of Gore benannte Festival in den darauffolgenden Tagen noch in zwei weiteren europäischen Hauptstädten zu bewundern. Wenn auch mit leicht abgeändertem Line-Up. So fehlten in London Deerhoof, dafür spielte das Alexander Tucker Duo. Und in Berlin durfte man sich zusätzlich über Max Tundra freuen. Nichtsdestotrotz: Der Ursprung des Zustandekommens liegt in Wien, ist auf die dreiste Vorgehensweise eines hier ansässigen städtischen Unternehmens zurückzuführen. Man erinnere sich: Eine Werbung der Wiener Stadtwerke, untermalt mit einem Song, der wie "This Is The Dream Of Win & Regine" klingt, aber nicht Final Fantasy ist. Eine Form von Plagiarismus, die unmöglich zu überhören war. Weil der Werbeagentur nichts anderes übrig blieb als zu gestehen, Final Fantasy-Kopf Owen Pallett jedoch kein Mann langer Rechtsstreite ist, suchte man nach einer Lösung. Und fand sie in Form des Maximum Black-Festivals. Mit finanzieller Unterstützung der Wiener Stadtwerke, unter der Obhut von Kurator Pallett. Und der Werbeclip? Der läuft immer noch.
Das Line-Up, das Pallett dabei hervorzauberte, darf man unter erster Güteklasse einordnen. Fünf Bands, die man in dieser Zusammensetzung an einem Abend auf einer Wiener Bühne wohl nie gesehen hätte bzw. nie mehr sehen wird. Fünf Bands, jede auf ihre eigene Art bemerkenswert, jede den Besuch eines Solo-Gigs wert. Nun ja, im Nachhinein betrachtet vielleicht nicht mehr. Weil mir die Zwei-Mann/Frau-Darbietung von Six Organs Of Admittance doch als allzu benebelnde Interpretation der gelungenen Mixtur aus Psychedelic, Folk und verspieltem Akustikgitarrenspiel von "Shelter From The Ash" rüberkam, ich dem vorab ewig langen Gitarrestimmen ebenso wie den währenddessen noch längeren Gitarrensolos von Ben Chasnys Live-Partnerin nur wenig abgewinnen konnte. Schade, dass bloß Six Organs Of Admittance als einzige der angetretenen Bands demnächst in Wien gastieren werden. Für all jene anderer Meinung: Gravity Line am 18. Mai im Planet Music.
Ansonsten gab es an diesem viereinhalbstündigen Konzertmarathon rein gar nichts zu bemängeln. Da wurde überpünktlich der Timetable eingehalten, begann schon kurz nach halb Acht vor noch halbleerer Halle ein inbrünstig agierender Carey Mercer mit seinen Frog Eyes den Reigen. Um nach kraftvollen, wenn auch nur gut 30 Minuten schon wieder die Bühne zu räumen. Den darauffolgenden Dirty Projectors blieb nur unwesentlich mehr Zeit, diese wussten David Longstreth und Schülerband mit windschiefen, aber ungemein groovenden Obskur-Pop zu nutzen. Dass die nach dem etwas schwächeren Mittelteil anstehenden Deerhoof vor allem live über jeden Zweifel erhaben sind, hatten sie bereits beim letztjährigen Donaufestival eindrucksvoll vorgeführt. Egal ob zu Dritt oder wie inzwischen zu Viert, ihr rhythmusdekonstruierter Easy Listening ist auf der Bühne eine Wucht. Und der Schirmherr selbst? Er bediente in Socken die am Boden befestigten Hilfmittel, klimperte neuerdings auch mal am Keyboard und fiedelte ansonsten in gewohnter Manier. Da wechselte sich Liebgewonnenes mit so manchem Vorgeschmack auf Anstehendes ab. Und so war es auch diesmal ein Ohren- und Augenschmaus, diesem Künstler bei seiner Arbeit zuzusehen. Dass er gerade "This Is The Dream Of Win & Regine" vermurkste und abschließend gar Mariah Carey coverte, ist ihm hoch anzurechnen. Wie überhaupt der gesamte Abend.
Maximum Black-Festival: Final Fantasy, Deerhoof,
Six Organs Of Admittance, Dirty Projectors, Frog Eyes
28.02.2008 - Arena, Wien.
[maximumblackfestival.com] [myspace.com/maximumblackfestival]
[finalfantasyeternal.com] [myspace.com/ffinalffantasy]
[deerhoof.killrockstars.com] [myspace.com/deerhoof]
[sixorgans.com] [myspace.com/sixorgans]
[westernvinyl.com/dirty_projectors] [myspace.com/dirtyprojectors]
[absolutelykosher.com/frogeyes] [myspace.com/frogeyes]
[UPDATE: A GUY CALLED FINAL FANTASY]
[UPDATE: MAXIMUM BLACK-FESTIVAL @ ARENA]
[Arcade Fire / Final Fantasy @ Flex, Wien - 21.05.2005]
[Final Fantasy @ Rhiz, Wien - 11.10.2005]
[Final Fantasy @ Szene, Wien - 19.05.2006 / Review: He Poos Clouds]
wasix - 1. Mär, 11:44 - [2008 Konzerte]