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From less deep Duranies to moody Avantgardists. Eine Diskografie...

Talk Talk: The Party's Over - It's My Life - The Colour Of Spring - Spirit Of Eden - Laughing Stock

The Party's Over (1982)
"Im Grunde versuchst du immer das beste Album aufzunehmen, das unter den gegebenen Umständen möglich ist." Mark Hollis
Nachdem Talk Talk 1981 ihre ersten Demos fertig hatten, ergatterten sie bei EMI einen Plattenvertrag und veröffentlichten wenig später ihr erstes Album. "The Party's Over" war gekennzeichnet von der New Romantic-Szene. Passend dazu setzte es EMI bewusst darauf an, die Band als Duran Duran-Klone zu vermarkten. Das Resultat war eine mittelmäßige Pop-Formation, eine von unzähligen Achtziger-Jahre-Bands, die der nächste Modetrend sowieso aus der Musiklandschaft verbannen würde.

It's My Life (1984)
"Aus finanziellen Gründen war es noch notwendig Synthesizer zu verwenden. Natür-lich hätten wir schon damals gerne individuelle Musiker eingesetzt." Mark Hollis
"It's My Life" eröffnete die Songwriter-Partnerschaft von Mark Hollis mit Tim Friese-Greene, dem Mann im Hintergrund, der die musikalische Weiterentwicklung von Talk Talk wesentlich mitprägen sollte. Gegenüber dem gefühlskalten Erstversuch wirkten die Stücke von "It's My Life" um einiges substanzieller. Mit der Single "Such A Shame" schafften Talk Talk erstmals den Sprung in die europäischen Hitparaden. Gleichzeitig zeigte diese Nummer aber auch den ersten Schritt von Talk Talk hin zu anspruchsvollen Musikern.

The Colour Of Spring (1986)
"Nach dem Erfolg von "It's My Life" hatten wir endlich das Geld um unseren Vorstellungen etwas näher zu kommen." Mark Hollis
"The Colour Of Spring" stellte eindrucksvoll unter Beweis, dass bei Talk Talk wahrhaftig musikalische Kreativköpfe am Werk waren. Da bekam man plötzlich fließende, organische Sounds zu Ohren, die unmöglich von den gleichen Synthie-Kloppern stammen konnten, die "The Party's Over" vertonten. Mit den Singles "Life's What You Make It" und "Living In Another World" stürmten Talk Talk abermals die internationalen Charts, nur mit dem Unterschied, dass sie diesmal auch den kritischen Zuspruch der Musikpresse genießen durften.

Spirit Of Eden (1988)
"Bei "Spirit Of Eden" hatte ich erstmals das Gefühl, dass wir unseren Sound gefunden hatten." Mark Hollis
Anstatt sich als Megaseller festzusetzen, bewegten sich Talk Talk mit "Spirit Of Eden" weg vom massenkompatiblen Pop. Die Aufnahmen waren gekennzeichnet von exzessiven Jam-Sessions, aus denen man schlussendlich 41 Minuten und 30 Sekunden auf CD presste. Was man darauf zu hören bekam, war mehr als nur gewagt. "Spirit Of Eden" zeigt eine Collage aus ausuferndem Free-Jazz, rauhen Gitarrenriffs und psychedelischen Soundarrangements. Das Endergebnis dieser Symbiose war von himmlischer Schönheit. Die Musikpresse überschlug sich mit Lobeshymnen. Zugleich verweigerten Talk Talk jedoch jegliche öffentliche Auftritte. "Spirit Of Eden" wurde somit zum kommerziellen Selbstmord.

Laughing Stock (1991)
"Mit diesem Album hatten wir alle Arbeitsmethoden ausprobiert. Als Band konnten wir uns nur noch wiederholen. Und das wollte niemand von uns." Mark Hollis
Während sich Talk Talk völlig zurückzogen, veröffentlichte EMI 1990 mit "Natural History" eine Best Of-CD, die zum erfolgreichsten Album der Band wurde. Im Sog dessen kam "History Revisited", eine Remix-CD, in den Handel. Da diese Verunstaltung ohne die Zustimmung der Band erfolgte, kam es zum Konflikt und man wechselten zu Polydor. Mit dem dort erschienenen "Laughing Stock" setzten Talk Talk der Absage an den Kommerz die Krone auf. In einer Scheinwelt aus Klängen versuchte man so disharmonisch zu klingen, wie es möglich war. Nur die standhaftesten Zuhörer waren im Stande, die darin versteckte Harmonie zu erforschen. Talk Talk wurden entgültig zu einer Band für ernste Musik. Leider waren sie damit am Ende ihres Schaffens angelangt.

[Within Without - Unofficial Mark Hollis & Talk Talk]

[RETRO: MARK HOLLIS]