Broken Social Scene Presents Kevin Drew @ Flex. Weniger opulent, vergleichsweise reduziert und merklich songorientierter. Der Unterhaltungswert blieb dabei allerdings derselbe. "Just be cool..."
Bei meinem letzten Aufeinandertreffen mit BSS sollte ich im Nachhinein doch tatsächlich darauf gekommen sein, das eigentliche Konzertende versäumt zu haben. Ich, einer, der in 99 Prozent aller besuchter Live-Veranstaltungen doch immer den Moment abwartet, bis nach abgehaltenem, letztem Zugabeblock die Saalbeleuchtung angeht und die Menge sich dazu entschließt den Ort des Geschehens zu verlassen. Bei jenem Gig in der Szene ein eindeutiger Frühstart. Natürlich hatte ich damals mitbekommen, dass die hartgesottene Fangemeinde lautstark nach Mehr verlangte. Was nach eigentlichem Ende jedoch zumeist rein gar nichts nützt. Nun ja, an diesem Abend war es anders. "Für Wien entschied man sich als Schluss für ein neues Stück, einen punkrockigen Orkan, der dann das Publikum so wenig loslassen konnte, dass noch zehn Minuten nach dem Ende des Gigs sich die Band zu noch einer Zugabe überreden ließ. Ein viertelstündiger "Vienna Jam" entließ uns in eine kalte Nacht." [>] Stimmt, ich hätte einfach länger applaudieren sollen.
"I know it's a little bit confusing." So die ersten Worte von Kevin Drew bei seiner Rückkehr nach Wien. Kein Wunder, hat sich inzwischen doch einiges getan bei BSS. Deren Frontmann hat nämlich ein - bemerkenswert gelungenes - Soloalbum aufgenommen. Allerdings unter dem Band-Deckmantel. Was für einige Verwirrung sorgte. Auch in jener Hinsicht, ob man nun an diesem Abend im Flex ein Kevin Drew- oder doch ein BSS-Konzert zu Augen und Ohren bekam. Die Wahrheit lag wohl dazwischen. Zurückzuführen darauf, dass zwar Brendan Canning dabei war, andere namhafte Bandmitglieder allerdings fehlten, dass zwar beachtliche sechs Musiker auf der Bühne standen, damit die üblichen BSS-Dimensionen - letztens waren es zehn Akteure, die es on stage merklich eng werden ließen - jedoch eindeutig unterschritten wurden. Nicht zu vergessen die bunt durcheinander gemischte Songauswahl.
Vieles an diesem Abend - wie könnte es anders sein - kam von "Spirit If...". Das für diesen Rahmen sich doch als zu fragil herausstellende "TBTF". Oder das vollkommen gegenteilige, wie für den Live-Kontext erschaffene "Frightening Lives". Auch das wunderbar schräg-schroff zum Besten gegebene "Farewell To The Pressure Kids". Da musste der erste Teaser vom Canning-Album einfach abstinken. Der Mann mag zwar unendlich sympathisch sein, am Mikro stehend nervt er aber dann doch eher. Was der Vorfreude auf seine im Winter/Frühjahr erscheinende Solo-Platte keinen Abbruch tun soll. Immerhin ist er gewichtiger Teil von jener Band, deren Songs an diesem Abend natürlich auch nicht fehlen durften. Wobei ich was-weiß-ich-was für die Akustik-Version von "Superconnected" gegeben hätte. Als dann aber justament bei der Normalfassung Leslie Feist neben mir zu stehen schien, hatte das schon auch etwas für sich. Egal ob nun Doppelgängerin oder optische Täuschung. Vielleicht lag es an den Magenproblemen, dem daraus resultierenden Flüssigkeitsverlust. Jedenfalls sollte all das, was noch folgte, wie im Schleier an mir vorüberziehen. Das Hintergrundgequatsche. Die vergessenen Lyrics. Das kollektive Mitsingen. "Everybody's fucking everybody's fucking everybody." Mir wird doch nicht schon wieder das Ende Drew'scher Konzertkunst entgangen sein?
Broken Social Scene Presents Kevin Drew / Gentleman Reg
05.10.2007 - Flex, Wien.
[arts-crafts.ca/kevindrew] [myspace.com/kevindrewspiritif]
[gentlemanreg.com] [myspace.com/15608517]
[Review: Broken Social Scene Presents Kevin Drew - Spirit If...]
[Review: Broken Social Scene: You Forgot It In People]
[Review: Broken Social Scene: st]
[Broken Social Scene @ Szene, Wien - 30.05.2004]
[Broken Social Scene @ Szene, Wien - 01.12.2005]
Bei meinem letzten Aufeinandertreffen mit BSS sollte ich im Nachhinein doch tatsächlich darauf gekommen sein, das eigentliche Konzertende versäumt zu haben. Ich, einer, der in 99 Prozent aller besuchter Live-Veranstaltungen doch immer den Moment abwartet, bis nach abgehaltenem, letztem Zugabeblock die Saalbeleuchtung angeht und die Menge sich dazu entschließt den Ort des Geschehens zu verlassen. Bei jenem Gig in der Szene ein eindeutiger Frühstart. Natürlich hatte ich damals mitbekommen, dass die hartgesottene Fangemeinde lautstark nach Mehr verlangte. Was nach eigentlichem Ende jedoch zumeist rein gar nichts nützt. Nun ja, an diesem Abend war es anders. "Für Wien entschied man sich als Schluss für ein neues Stück, einen punkrockigen Orkan, der dann das Publikum so wenig loslassen konnte, dass noch zehn Minuten nach dem Ende des Gigs sich die Band zu noch einer Zugabe überreden ließ. Ein viertelstündiger "Vienna Jam" entließ uns in eine kalte Nacht." [>] Stimmt, ich hätte einfach länger applaudieren sollen.
"I know it's a little bit confusing." So die ersten Worte von Kevin Drew bei seiner Rückkehr nach Wien. Kein Wunder, hat sich inzwischen doch einiges getan bei BSS. Deren Frontmann hat nämlich ein - bemerkenswert gelungenes - Soloalbum aufgenommen. Allerdings unter dem Band-Deckmantel. Was für einige Verwirrung sorgte. Auch in jener Hinsicht, ob man nun an diesem Abend im Flex ein Kevin Drew- oder doch ein BSS-Konzert zu Augen und Ohren bekam. Die Wahrheit lag wohl dazwischen. Zurückzuführen darauf, dass zwar Brendan Canning dabei war, andere namhafte Bandmitglieder allerdings fehlten, dass zwar beachtliche sechs Musiker auf der Bühne standen, damit die üblichen BSS-Dimensionen - letztens waren es zehn Akteure, die es on stage merklich eng werden ließen - jedoch eindeutig unterschritten wurden. Nicht zu vergessen die bunt durcheinander gemischte Songauswahl.
Vieles an diesem Abend - wie könnte es anders sein - kam von "Spirit If...". Das für diesen Rahmen sich doch als zu fragil herausstellende "TBTF". Oder das vollkommen gegenteilige, wie für den Live-Kontext erschaffene "Frightening Lives". Auch das wunderbar schräg-schroff zum Besten gegebene "Farewell To The Pressure Kids". Da musste der erste Teaser vom Canning-Album einfach abstinken. Der Mann mag zwar unendlich sympathisch sein, am Mikro stehend nervt er aber dann doch eher. Was der Vorfreude auf seine im Winter/Frühjahr erscheinende Solo-Platte keinen Abbruch tun soll. Immerhin ist er gewichtiger Teil von jener Band, deren Songs an diesem Abend natürlich auch nicht fehlen durften. Wobei ich was-weiß-ich-was für die Akustik-Version von "Superconnected" gegeben hätte. Als dann aber justament bei der Normalfassung Leslie Feist neben mir zu stehen schien, hatte das schon auch etwas für sich. Egal ob nun Doppelgängerin oder optische Täuschung. Vielleicht lag es an den Magenproblemen, dem daraus resultierenden Flüssigkeitsverlust. Jedenfalls sollte all das, was noch folgte, wie im Schleier an mir vorüberziehen. Das Hintergrundgequatsche. Die vergessenen Lyrics. Das kollektive Mitsingen. "Everybody's fucking everybody's fucking everybody." Mir wird doch nicht schon wieder das Ende Drew'scher Konzertkunst entgangen sein?
Broken Social Scene Presents Kevin Drew / Gentleman Reg
05.10.2007 - Flex, Wien.
[arts-crafts.ca/kevindrew] [myspace.com/kevindrewspiritif]
[gentlemanreg.com] [myspace.com/15608517]
[Review: Broken Social Scene Presents Kevin Drew - Spirit If...]
[Review: Broken Social Scene: You Forgot It In People]
[Review: Broken Social Scene: st]
[Broken Social Scene @ Szene, Wien - 30.05.2004]
[Broken Social Scene @ Szene, Wien - 01.12.2005]
wasix - 10. Okt, 13:24 - [2007 Konzerte]