Ein weiteres unvergleichbares Animal Collective-Album. "Strawberry Jam" bietet alles, was man sich von diesem merkwürdigen Band-Wesen erwarten - oder eben nicht erwarten - kann.
Da spielten Animal Collective endlich mal in Wien - vielleicht sogar zum ersten und einzigen Mal - und ich versäumte dieses Pflichtkonzert. Nicht einfach so, vielmehr schweren Herzens. Der Grund: Das Fantasy Filmfest in Stuttgart. Ein bereits seit längerem anvisiertes Event. Für das ich nun endlich Zeit und Mühe aufbringen konnte bzw. wollte. Trotz der ärgerlichen Terminkollision, dass eben genau an demselben Wochenende Animal Collective in Wien gastierten. Was zweifelsohne eine interessante Darbietung mit sich brachte. Weil ich nach all dem, was es von Konzerten des New Yorker Vierers nachzulesen gibt, fest davon überzeugt bin, dass mich jener Sonntag Abend in der Arena überrascht hätte. Womöglich sogar positiv. Mit Sicherheit hätte ich dabei etwas zu Ohren und Augen - auch ohne inzwischen abgelegter Tierkostüme - bekommen, was es so noch nicht gegeben hat und in Zukunft auch nicht mehr geben wird. Sind Animal Collective doch für ihre sich nie wiederholenden, weil eigentlich gar nicht wiederholbaren Live-Auftritte bekannt. "[...] full of surprises, offering their own idiosyncratic version of a rock show." [>]
Es sollte mir also verwehrt bleiben, mitzuhören wie die Herren Avey Tare, Panda Bear, Deakin und Geologist die Songs ihres bereits Wochen vor dem Wien-Gig geleakten, allerdings erst Wochen danach auf Tonträger veröffentlichten neuen Albums auf die heimische Bühne transportierten. Wäre das Material überhaupt wiederzuerkennen gewesen? Oder hätte man inmitten ausufernder Soundexkursionen ohnehin vorbeigehört? "Strawberry Jam" lässt hinsichtlich seiner Live-Umsetzung einiges an Mutmaßungen zu. Weil man es dabei mit einem Album zu tun hat, das bewusst mit Erwartungen bricht. Oder auch wiederum nicht. Je nachdem, wie man dem bisherigen Schaffen vom Animal Collective gegenübersteht, wieviele der sieben Alben und unzählige Sideprojects man in der Vergangenheit an sich heran und auf sich wirken gelassen hat. Wobei ohnehin die Frage offen bleibt, wie man eine gewisse Erwartungshaltung mit einem dermaßen experimentierfreudigen Musikerkollektiv überhaupt in Verbindung bringen will?
Das 2005er-Album "Feels" war das erste Animal Collective-Album, dem ich bereits zu Zeiten seines Releases verfallen bin. Seitdem gab es einiges nachzuholen. Einhergehend mit der Erkenntnis, dass diese Band durchschauen zu wollen einem Ding der Unmöglichkeit gleichkommt. Ihre Musik zu analysieren, ist schlichtweg zum Scheitern verurteilt. Wie auch, wenn man doch bereits am Vorhaben einen gewissen Wiedererkennungswert aufzuspüren, sich das eine oder andere Mal die Zähne ausbeißt. "Strawberry Jam" ist da keine Ausnahme. Natürlich schimmern beim x-ten Hören Momente durch, wo man vermeintlich Vergleichbares vernimmt, doch tatsächlich Refrainähnliches in den Gehörgängen hängen bleibt. Mehr noch: Der Album-Opener "Peacebone" geht sogar als regelrechter Ohrwurm durch. Folglich muss man gar nicht Unrecht haben, stellt man "Strawberry Jam" als eingängigstes Album der Animal Collective-Diskografie an den Pranger. Egal, denn Eingängigkeit herkömmlicher Art klingt definitiv anders. Es bleibt "innovativer Indie-Pop mit dem Hang zu improvisierten Soundcollagen". Nie weniger, meist sogar mehr.
Animal Collective
Strawberry Jam
10.09.2007
[myanimalhome.net] [paw-tracks.com]
[myspace.com/animalcollectivetheband]
[Review: Animal Collective - Feels]
Da spielten Animal Collective endlich mal in Wien - vielleicht sogar zum ersten und einzigen Mal - und ich versäumte dieses Pflichtkonzert. Nicht einfach so, vielmehr schweren Herzens. Der Grund: Das Fantasy Filmfest in Stuttgart. Ein bereits seit längerem anvisiertes Event. Für das ich nun endlich Zeit und Mühe aufbringen konnte bzw. wollte. Trotz der ärgerlichen Terminkollision, dass eben genau an demselben Wochenende Animal Collective in Wien gastierten. Was zweifelsohne eine interessante Darbietung mit sich brachte. Weil ich nach all dem, was es von Konzerten des New Yorker Vierers nachzulesen gibt, fest davon überzeugt bin, dass mich jener Sonntag Abend in der Arena überrascht hätte. Womöglich sogar positiv. Mit Sicherheit hätte ich dabei etwas zu Ohren und Augen - auch ohne inzwischen abgelegter Tierkostüme - bekommen, was es so noch nicht gegeben hat und in Zukunft auch nicht mehr geben wird. Sind Animal Collective doch für ihre sich nie wiederholenden, weil eigentlich gar nicht wiederholbaren Live-Auftritte bekannt. "[...] full of surprises, offering their own idiosyncratic version of a rock show." [>]
Es sollte mir also verwehrt bleiben, mitzuhören wie die Herren Avey Tare, Panda Bear, Deakin und Geologist die Songs ihres bereits Wochen vor dem Wien-Gig geleakten, allerdings erst Wochen danach auf Tonträger veröffentlichten neuen Albums auf die heimische Bühne transportierten. Wäre das Material überhaupt wiederzuerkennen gewesen? Oder hätte man inmitten ausufernder Soundexkursionen ohnehin vorbeigehört? "Strawberry Jam" lässt hinsichtlich seiner Live-Umsetzung einiges an Mutmaßungen zu. Weil man es dabei mit einem Album zu tun hat, das bewusst mit Erwartungen bricht. Oder auch wiederum nicht. Je nachdem, wie man dem bisherigen Schaffen vom Animal Collective gegenübersteht, wieviele der sieben Alben und unzählige Sideprojects man in der Vergangenheit an sich heran und auf sich wirken gelassen hat. Wobei ohnehin die Frage offen bleibt, wie man eine gewisse Erwartungshaltung mit einem dermaßen experimentierfreudigen Musikerkollektiv überhaupt in Verbindung bringen will?
Das 2005er-Album "Feels" war das erste Animal Collective-Album, dem ich bereits zu Zeiten seines Releases verfallen bin. Seitdem gab es einiges nachzuholen. Einhergehend mit der Erkenntnis, dass diese Band durchschauen zu wollen einem Ding der Unmöglichkeit gleichkommt. Ihre Musik zu analysieren, ist schlichtweg zum Scheitern verurteilt. Wie auch, wenn man doch bereits am Vorhaben einen gewissen Wiedererkennungswert aufzuspüren, sich das eine oder andere Mal die Zähne ausbeißt. "Strawberry Jam" ist da keine Ausnahme. Natürlich schimmern beim x-ten Hören Momente durch, wo man vermeintlich Vergleichbares vernimmt, doch tatsächlich Refrainähnliches in den Gehörgängen hängen bleibt. Mehr noch: Der Album-Opener "Peacebone" geht sogar als regelrechter Ohrwurm durch. Folglich muss man gar nicht Unrecht haben, stellt man "Strawberry Jam" als eingängigstes Album der Animal Collective-Diskografie an den Pranger. Egal, denn Eingängigkeit herkömmlicher Art klingt definitiv anders. Es bleibt "innovativer Indie-Pop mit dem Hang zu improvisierten Soundcollagen". Nie weniger, meist sogar mehr.
Animal Collective
Strawberry Jam
10.09.2007
[myanimalhome.net] [paw-tracks.com]
[myspace.com/animalcollectivetheband]
[Review: Animal Collective - Feels]
wasix - 17. Aug, 12:07 - [2007 Platten]
heiner hendrix (Gast) - 22. Aug, 19:30:
www.mcracy.com
Hi, wir basteln gerade an ner Radioplattform für alternative Musik: www.mcracy.com, vielleicht ist das für dich interessant. Im Moment kommt man nur mit folgendem Login auf die Website: delmonico. Über Feedback würden wir uns freuen. Beste Grüße vom Mond