Ein Album für die Massen? Schielen die Editors mit ihrer zweiten Platte gar in Richtung Mainstream? Nicht doch. Düsterer Pathos sorgt für Klarheit. Von wegen Copytors.
"Say goodbye to everyone you have ever known. You are not gonna see them ever again. I can't shake this feeling I've got. My dirty hands. Have I been in the wars? The saddest thing that I'd ever seen were smokers outside the hospital doors." Der Text der hervorragenden ersten Single spiegelt die dunkle Seele dieses Albums wider. "An End Has A Start" ist weitestmöglich davon entfernt mit fröhlichen Singalongs eine ebensolche Stimmung zu erzeugen. Hier geht es um Tod und Verlust. Hier darf getrauert und auch schon mal die eine oder andere Träne verdrückt werden. Man kann den Editors vieles vorwerfen, aber nicht, dass die finstere Grundstimmung ihres zweiten Albums aufgesetzt wirkt. Vielmehr ist dem Vierer aus Birmingham mit "An End Has A Start" eine durchwegs menschliche Platte gelungen. Eine jener Sorte, wo man sich bei passender Eigenverfassung nur allzu gerne fallen lässt. Es darf mitgelitten werden.
"The Back Room" war keine große, dafür eine umso feinere Platte. Zu Recht Platinveredelt. Zu Unrecht in Rezensionen nur lauwarm gewürdigt. Weil Schreiberlinge diese unverkennbaren Parallelen in den Mittelpunkt ihrer Kritiken rücken mussten. Weil die Editors doch so sehr nach dieser Genre-verwandten Band aus NYC klingen würden. Was am den Achtzigern nicht ganz untypischen Gitarrensound lag, vor allem aber an der charismatisch tiefen Stimme von Tom Smith, welche jener des Sängers verglichener Band verblüffend ähnelt. Für ein Mehr an Eigenständigkeit waren diese vermeintlichen Inspirationsquellen doch zu eindeutig. Die Editors erwiesen sich allerdings recht schnell als mehr als bloße Kopisten. Nicht nur, dass ihr Debutalbum mit jedem Hören besser wurde, bewiesen sie sich während umfassender Tourneen auch als bemerkenswert gute Live-Formation. So auch im Februar letzten Jahres im Wiener Flex: "Klarer die Gitarren nie klangen. Jeder Ton kam kraftvoll rüber. Alles perfekt auf den Punkt gespielt. Da macht auch atmosphärischer Pomp Sinn."
Während ihres ersten Wien-Gastspiels präsentierten die Editors ein bislang unveröffentlichtes Stück namens "The Weight Of The World". Gewohnt düster. Wunderbar eindringlich. Eine der damals noch seltenen Balladen, die dem alten Snowfield-Demo namens "Every Little Peace Of Your Life" entstammt und in ihrer Studio-Version nun auf "An End Has A Start" zu finden ist. Neben "Smokers Outside The Hospital Doors" das Vorzeigestück der zweiten Editors-Platte. Wegen seiner großen Melodien. Wegen seinem von Ecken und Kanten befreiten Arrangement. Indiz dafür, dass "An End Has A Start" mit Ausgeglichenheit zu überzeugen versucht. Sogar Up- und Downtempo-Songs halten sich diesmal die Waage. Die Editors werden doch nicht zur Stadion-Rock-Band mutieren? Gut möglich. Vielleicht hatten sie aber auch einfach nur das immergleiche Losrocken satt und wollten stattdessen den neuentstandenen Möglichkeiten entsprechend ein von vorne bis hinten stimmiges Album produzieren. Wenn es so gedacht war, dann ist den Editors ihr Vorhaben gelungen. Zugegeben: Der Charme von "An End Has A Start" ist entwicklungsfähig. Das war aber schon beim Debut so.
Editors
An End Has A Start
25.06.2007
[editorsofficial.com]
[myspace.com/editorsmusic]
[Review: Editors - The Back Room]
[Editors @ Atomic Cafe, München - 11.11.2005]
[Editors @ Flex, Wien - 02.02.2006]
[Editors @ Arena, Wien - 06.11.2007]
"Say goodbye to everyone you have ever known. You are not gonna see them ever again. I can't shake this feeling I've got. My dirty hands. Have I been in the wars? The saddest thing that I'd ever seen were smokers outside the hospital doors." Der Text der hervorragenden ersten Single spiegelt die dunkle Seele dieses Albums wider. "An End Has A Start" ist weitestmöglich davon entfernt mit fröhlichen Singalongs eine ebensolche Stimmung zu erzeugen. Hier geht es um Tod und Verlust. Hier darf getrauert und auch schon mal die eine oder andere Träne verdrückt werden. Man kann den Editors vieles vorwerfen, aber nicht, dass die finstere Grundstimmung ihres zweiten Albums aufgesetzt wirkt. Vielmehr ist dem Vierer aus Birmingham mit "An End Has A Start" eine durchwegs menschliche Platte gelungen. Eine jener Sorte, wo man sich bei passender Eigenverfassung nur allzu gerne fallen lässt. Es darf mitgelitten werden.
"The Back Room" war keine große, dafür eine umso feinere Platte. Zu Recht Platinveredelt. Zu Unrecht in Rezensionen nur lauwarm gewürdigt. Weil Schreiberlinge diese unverkennbaren Parallelen in den Mittelpunkt ihrer Kritiken rücken mussten. Weil die Editors doch so sehr nach dieser Genre-verwandten Band aus NYC klingen würden. Was am den Achtzigern nicht ganz untypischen Gitarrensound lag, vor allem aber an der charismatisch tiefen Stimme von Tom Smith, welche jener des Sängers verglichener Band verblüffend ähnelt. Für ein Mehr an Eigenständigkeit waren diese vermeintlichen Inspirationsquellen doch zu eindeutig. Die Editors erwiesen sich allerdings recht schnell als mehr als bloße Kopisten. Nicht nur, dass ihr Debutalbum mit jedem Hören besser wurde, bewiesen sie sich während umfassender Tourneen auch als bemerkenswert gute Live-Formation. So auch im Februar letzten Jahres im Wiener Flex: "Klarer die Gitarren nie klangen. Jeder Ton kam kraftvoll rüber. Alles perfekt auf den Punkt gespielt. Da macht auch atmosphärischer Pomp Sinn."
Während ihres ersten Wien-Gastspiels präsentierten die Editors ein bislang unveröffentlichtes Stück namens "The Weight Of The World". Gewohnt düster. Wunderbar eindringlich. Eine der damals noch seltenen Balladen, die dem alten Snowfield-Demo namens "Every Little Peace Of Your Life" entstammt und in ihrer Studio-Version nun auf "An End Has A Start" zu finden ist. Neben "Smokers Outside The Hospital Doors" das Vorzeigestück der zweiten Editors-Platte. Wegen seiner großen Melodien. Wegen seinem von Ecken und Kanten befreiten Arrangement. Indiz dafür, dass "An End Has A Start" mit Ausgeglichenheit zu überzeugen versucht. Sogar Up- und Downtempo-Songs halten sich diesmal die Waage. Die Editors werden doch nicht zur Stadion-Rock-Band mutieren? Gut möglich. Vielleicht hatten sie aber auch einfach nur das immergleiche Losrocken satt und wollten stattdessen den neuentstandenen Möglichkeiten entsprechend ein von vorne bis hinten stimmiges Album produzieren. Wenn es so gedacht war, dann ist den Editors ihr Vorhaben gelungen. Zugegeben: Der Charme von "An End Has A Start" ist entwicklungsfähig. Das war aber schon beim Debut so.
Editors
An End Has A Start
25.06.2007
[editorsofficial.com]
[myspace.com/editorsmusic]
[Review: Editors - The Back Room]
[Editors @ Atomic Cafe, München - 11.11.2005]
[Editors @ Flex, Wien - 02.02.2006]
[Editors @ Arena, Wien - 06.11.2007]
wasix - 28. Jun, 15:19 - [2007 Platten]