Bloc Party @ Gasometer. Ein okayes Wien-Debut. Mehr nicht. Weil es der äußerst publikumsfreundlichen Londoner Band dann doch etwas an Risikobereitschaft mangelte.
Die Halle war gut gefüllt, im Stehplatzbereich sogar ausverkauft. Was bei einem Konzertbesuch im Gasometer dann doch einiges Unbehagen mit sich bringt. Zumindestens ist das bei mir so. Weil ich mich inmitten der drängenden, mitunter auch umherwandernden Menschenmenge dazu genötigt fühle, auf eine meist doch eher längerwährende Suche zu begeben. Gar nicht mal um den ultimativen Platz in genannten Räumlichkeiten zu finden. Vielmehr einen jener Sorte, wo man nicht vollkommen verzweifeln muss, soeben knapp 30 Euro für das Konzertticket in den Wind geschossen zu haben. Weil man womöglich weder etwas vom Bühnentreiben mitbekommt, noch einigermaßen Hörenswertes zu Ohren bekommt. Wobei letzteres im Gasometer sowieso ein Problem für sich ist. Steht man falsch, schon dröhnt einem nur noch Soundbreiiges aus den Boxen entgegen. Die alter Leier. Wenn es in Wien doch nur Alternativen gäbe.
Nur soviel: Ich konnte mich durchsetzen. Mit Glück wurde die optimale Position in der Halle ergattert. Mal abgesehen von jener im Harcore-Gedränge. Doch diese Zeiten gehören längst der Vergangenheit an. Was an diesem Abend mein Vorhaben - gut zu sehen und zu hören, ohne mit Ellbogen darum kämpfen zu müssen - erleichterte, war die Tatsache, dass das Mischpult mitten in der Halle stand. Und ich eben genau hinter der Absperrung, die das technische Equipment schützte. Wodurch sich kein Zwei-Meter-Riese direkt vor mich stellen konnte. Ebenso ersparte ich mir die Wandertage diverser mit Getränkenachschub ausgestatteter Karawanen. Die Folge: Ich sah - wenn auch mit gewissem Abstand - wirklich alles. Die mit diversen Neonleuchten hübsch designte Bühne. Die sichtlich gutgelaunte Band. Das strahlendweiße Breitwandlächeln des äußerst redseligen Kele Okereke. Selbst am Sound gab es diesmal - mittig vor der Bühne und nicht ganz hinten stehend - nur wenig zu bemängeln. Alles wunderbar, oder?
Vielleicht waren die Erwartungen zu groß. Nicht, dass Bloc Party wirklich enttäuschten. Um sich jedoch vom besseren Durchschnitt abzuheben, wich der Vierer bei seiner knapp 90-minütigen Performance zu selten von der Norm ab. Alles streng nach Vorschrift. Was zur Folge hatte, dass die neuen Songs von "A Weekend In The City" - mehr filigrane Kopfhörer- als druckvolle Live-Musik - Gefahr liefen in der Bedeutungslosigkeit unterzugehen. Nicht alle. Aber doch einige. Vor allem dieser eine. Die erste Zugabe des Abends. Die aktuelle Single "I Still Remember". Ein Hit. Leider jedoch zu sehr auf solchen getrimmt. Ohne Ecken und Kanten. Auf der Bühne bestenfalls Sha-La-La. Mit ganz großem Nervpotential. Nicht bloß, weil vor Ort neben und hinter mir lautstark mitgeträllert wurde. Nur gut, dass auch ausreichend brachialere Indie-Dancefloor-Kracher von "Silent Alarm" in der Setlist zu finden waren. In Wien acht aus 16. Inmitten derer fast schon unterging, dass das abschließende "Helicopter" mit Karacho in den Sand gesetzt wurde. Ob nun mit Absicht - weil das Wiener Publikum doch "too polite" war - oder nicht, bleibt dahingestellt.
Bloc Party / Biffy Clyro
05.05.2007 - Gasometer, Wien.
Setlist:
Song For Clay (Disappear Here) / Positive Tension / Hunting For Witches / Waiting For The 7.18 / Banquet / Where Is Home? / This Modern Love / The Prayer / Two More Years / Uniform / So Here We Are / Like Eating Glass.
Encore: I Still Remember / She's Hearing Voices / SRXT / Helicopter.
[blocparty.com] [myspace.com/blocparty]
[biffyclyro.com] [myspace.com/biffyclyro]
[Review: Bloc Party - Silent Alarm]
[Review: Bloc Party - A Weekend In The City]
Die Halle war gut gefüllt, im Stehplatzbereich sogar ausverkauft. Was bei einem Konzertbesuch im Gasometer dann doch einiges Unbehagen mit sich bringt. Zumindestens ist das bei mir so. Weil ich mich inmitten der drängenden, mitunter auch umherwandernden Menschenmenge dazu genötigt fühle, auf eine meist doch eher längerwährende Suche zu begeben. Gar nicht mal um den ultimativen Platz in genannten Räumlichkeiten zu finden. Vielmehr einen jener Sorte, wo man nicht vollkommen verzweifeln muss, soeben knapp 30 Euro für das Konzertticket in den Wind geschossen zu haben. Weil man womöglich weder etwas vom Bühnentreiben mitbekommt, noch einigermaßen Hörenswertes zu Ohren bekommt. Wobei letzteres im Gasometer sowieso ein Problem für sich ist. Steht man falsch, schon dröhnt einem nur noch Soundbreiiges aus den Boxen entgegen. Die alter Leier. Wenn es in Wien doch nur Alternativen gäbe.
Nur soviel: Ich konnte mich durchsetzen. Mit Glück wurde die optimale Position in der Halle ergattert. Mal abgesehen von jener im Harcore-Gedränge. Doch diese Zeiten gehören längst der Vergangenheit an. Was an diesem Abend mein Vorhaben - gut zu sehen und zu hören, ohne mit Ellbogen darum kämpfen zu müssen - erleichterte, war die Tatsache, dass das Mischpult mitten in der Halle stand. Und ich eben genau hinter der Absperrung, die das technische Equipment schützte. Wodurch sich kein Zwei-Meter-Riese direkt vor mich stellen konnte. Ebenso ersparte ich mir die Wandertage diverser mit Getränkenachschub ausgestatteter Karawanen. Die Folge: Ich sah - wenn auch mit gewissem Abstand - wirklich alles. Die mit diversen Neonleuchten hübsch designte Bühne. Die sichtlich gutgelaunte Band. Das strahlendweiße Breitwandlächeln des äußerst redseligen Kele Okereke. Selbst am Sound gab es diesmal - mittig vor der Bühne und nicht ganz hinten stehend - nur wenig zu bemängeln. Alles wunderbar, oder?
Vielleicht waren die Erwartungen zu groß. Nicht, dass Bloc Party wirklich enttäuschten. Um sich jedoch vom besseren Durchschnitt abzuheben, wich der Vierer bei seiner knapp 90-minütigen Performance zu selten von der Norm ab. Alles streng nach Vorschrift. Was zur Folge hatte, dass die neuen Songs von "A Weekend In The City" - mehr filigrane Kopfhörer- als druckvolle Live-Musik - Gefahr liefen in der Bedeutungslosigkeit unterzugehen. Nicht alle. Aber doch einige. Vor allem dieser eine. Die erste Zugabe des Abends. Die aktuelle Single "I Still Remember". Ein Hit. Leider jedoch zu sehr auf solchen getrimmt. Ohne Ecken und Kanten. Auf der Bühne bestenfalls Sha-La-La. Mit ganz großem Nervpotential. Nicht bloß, weil vor Ort neben und hinter mir lautstark mitgeträllert wurde. Nur gut, dass auch ausreichend brachialere Indie-Dancefloor-Kracher von "Silent Alarm" in der Setlist zu finden waren. In Wien acht aus 16. Inmitten derer fast schon unterging, dass das abschließende "Helicopter" mit Karacho in den Sand gesetzt wurde. Ob nun mit Absicht - weil das Wiener Publikum doch "too polite" war - oder nicht, bleibt dahingestellt.
Bloc Party / Biffy Clyro
05.05.2007 - Gasometer, Wien.
Setlist:
Song For Clay (Disappear Here) / Positive Tension / Hunting For Witches / Waiting For The 7.18 / Banquet / Where Is Home? / This Modern Love / The Prayer / Two More Years / Uniform / So Here We Are / Like Eating Glass.
Encore: I Still Remember / She's Hearing Voices / SRXT / Helicopter.
[blocparty.com] [myspace.com/blocparty]
[biffyclyro.com] [myspace.com/biffyclyro]
[Review: Bloc Party - Silent Alarm]
[Review: Bloc Party - A Weekend In The City]
wasix - 13. Mai, 19:10 - [2007 Konzerte]
dogma2 - 13. Mai, 19:59:
danke für die setlist.
nett, zu sehn was da so gab. deine meinung geht mit vielen kommentaren die ich bis dato gehört hab konform. ich bereus nicht, nicht dabeigewesen zu sein.
das mit dem problem der location kann ich auch gut nachvollziehn. stadthalle, gasometer und volle arena ... nix für mich.
betreffend nerviger crowd: absolut schrecklich: das geklatsche bei einer ballade von johnossi. autsch.
und das spidey kult ist is sowieso klar ... auch wenn die fantastic four immer mein lieblingscomic bleiben werden! :)
wasix - 14. Mai, 14:46:
gerne doch
auch wenn die setlist nicht von mir stammt, vielmehr aus irgendeinem forum abgeschrieben wurde. unter berücksichtung meiner bescheidenen erinnerungen an diesen abend und in der hoffnung, dass das aufgelistete auch tatsächlich stimmt.wegen location: mein lieblingsort für nicht allzu große konzerte hier in wien ist und bleibt ja die gute, alte szene. das wuk ist - solange nicht vollgepfercht - auch okay. mit dem flex habe ich so meine probleme. außer dieser "schlauch" von halle ist nur dürftig gefüllt. dann hat es schon wieder einen gewissen charme. die arena hingegen finde ich eigentlich sogar recht gut. stehe - seit umbau - zumeist oben auf der gallerie. da sieht man wenigstens etwas...
l.g.
dogma2 - 23. Mai, 18:03:
ja, das mit der szene versteht sich doch von selbst :)flex vollgepfercht ist wie arena vollgepfercht. waah.
wuk ist ganz ok.
flex find ich den sound teilweise einfach nicht indie-gerecht. mit den lauten bassstellen teilweise.