...wie ihn Stephen Malkmus und Black Francis in Vollendung zum Besten gaben. Damals in den guten, alten Zeiten. Genau dafür stehen Tapes 'n Tapes mit ihrem Debutalbum "The Loon".
Es muss etwa ein halbes Jahr her sein, dass ich diese Platte erstmals zu Ohren bekam. Wobei das gute Stück schon damals einige Monate auf dem Buckel hatte. Nicht nur, dass "The Loon" bereits vor mehr als einem Jahr - genauer im Juni 2005 - aufgenommen wurde, gab es das erste Album von Tapes 'n Tapes auch schon seit vergangenen November käuflich zu erwerben. Zuerst nur im Eigenvertrieb, via Webpage der Band. Was im Laufe der Zeit dazu führte, dass man täglich bis zu 80 Bestellungen Richtung Postamt schleppte. Schlussendlich sollen es sogar über 10.000 CD's gewesen sein, die Tapes 'n Tapes in dieser Form absetzen konnten. Beachtlich. Ebenso wie die durchwegs fast schon berauschenden Reviews zur Platte. Allen voran in der Blogosphäre, etwas später dann - wie könnte es auch anders sein - bei Pitchfork. Soetwas macht hellhörig. Auch die Verantwortlichen von XL Recordings, die das Quartett aus Minneapolis unter Vertrag nahmen und somit ermöglichten, dass man auf herkömmlichen Weg nun auch hierzulande endlich in den Genuss eines der interessantesten Indie-Pop/Rock-Alben dieses Jahres kommt.
Schon wieder so ein Haufen neunmalkluger Musiknerds, die in den Indie-Annalen der Achtziger und frühen Neunziger steckengeblieben sind. Genauso muss meine erste Reaktion auf "The Loon" gewesen sein. Zu eindeutig offenbarten sich mir die Ursprünge des musikalischen Treibens von Tapes 'n Tapes. Zugegeben: Allesamt beste Referenzen. Zuallererst die unwiderstehliche Ironie von Pavement. Als Nächstes dann gleich die ausgelassene Mischung aus Energie und Wut der Pixies. Bei genauerem Hinhören kommen einem dann noch alteingesessene Heroen wie die Talking Heads oder Wire in den Sinn. Ein Tribut an das Indie-Gefühl längst vergangener Tage. Trotzdem war ich mir anfangs alles andere als sicher, ob ich dieses scheinbar ultimative Wohlfühl-Album für alle Ewiggestrigen auch wirklich gut finden will. Immer diese Zweifel. Vor allem hinsichtlich mangelnder Originalität. Das kann noch so gut gemacht sein, da bleibt doch immer dieser fade Beigeschmack. Von wegen altbacken und so. Been there, done that.
Warum ich "The Loon" dann doch verfallen bin? Meine Vergangenheit hat mich eingeholt. Zu groß war wieder mal die Liebe zum "echten" Indie alter Schule. Nichts Gekünsteltes. Kein großangelegte Drama-Orgien. Nix da "Glamorous Indie Rock N’ Roll" (...ohne da jetzt jemanden dissen zu wollen). Vielmehr geht es hier um den einzig wahren Indie. Jener unkonventionellen Spielart, wo man immer wieder auf's Neue überrascht wird, weil man nie wirklich sicher sein kann, was einem als Nächstes erwartet. Jenem schrullig-verschrobenen Sound, wo noch so richtig ausgiebig Lo-Fi zelebriert wird. Mit einem Ergebnis, das gleichermaßen liebenswert und verwirrend ist. Eben genauso wie man es schon vor gut 15 Jahren gemocht hat. Man kann "The Loon" also durchaus als Juwel einer rar gewordenen Spezies bezeichnen. Auch wenn Tapes 'n Tapes keinesfalls eines dieser superinnovativen Alben abgeliefert haben, das einen begeistert, weil es so anders, so eigenständig ist. Im Gegenteil, alles auf “The Loon“ gab es schon mal. Vielleicht sogar besser. Das Bemerkenswerte: Trotzdem packt es einen. Der gute, alte Indie Rock N' Roll bringt es scheinbar immer noch.
Tapes 'n Tapes
The Loon
07.08.2006
[tapesntapes.com]
[myspace.com/tapesntapes]
Es muss etwa ein halbes Jahr her sein, dass ich diese Platte erstmals zu Ohren bekam. Wobei das gute Stück schon damals einige Monate auf dem Buckel hatte. Nicht nur, dass "The Loon" bereits vor mehr als einem Jahr - genauer im Juni 2005 - aufgenommen wurde, gab es das erste Album von Tapes 'n Tapes auch schon seit vergangenen November käuflich zu erwerben. Zuerst nur im Eigenvertrieb, via Webpage der Band. Was im Laufe der Zeit dazu führte, dass man täglich bis zu 80 Bestellungen Richtung Postamt schleppte. Schlussendlich sollen es sogar über 10.000 CD's gewesen sein, die Tapes 'n Tapes in dieser Form absetzen konnten. Beachtlich. Ebenso wie die durchwegs fast schon berauschenden Reviews zur Platte. Allen voran in der Blogosphäre, etwas später dann - wie könnte es auch anders sein - bei Pitchfork. Soetwas macht hellhörig. Auch die Verantwortlichen von XL Recordings, die das Quartett aus Minneapolis unter Vertrag nahmen und somit ermöglichten, dass man auf herkömmlichen Weg nun auch hierzulande endlich in den Genuss eines der interessantesten Indie-Pop/Rock-Alben dieses Jahres kommt.
Schon wieder so ein Haufen neunmalkluger Musiknerds, die in den Indie-Annalen der Achtziger und frühen Neunziger steckengeblieben sind. Genauso muss meine erste Reaktion auf "The Loon" gewesen sein. Zu eindeutig offenbarten sich mir die Ursprünge des musikalischen Treibens von Tapes 'n Tapes. Zugegeben: Allesamt beste Referenzen. Zuallererst die unwiderstehliche Ironie von Pavement. Als Nächstes dann gleich die ausgelassene Mischung aus Energie und Wut der Pixies. Bei genauerem Hinhören kommen einem dann noch alteingesessene Heroen wie die Talking Heads oder Wire in den Sinn. Ein Tribut an das Indie-Gefühl längst vergangener Tage. Trotzdem war ich mir anfangs alles andere als sicher, ob ich dieses scheinbar ultimative Wohlfühl-Album für alle Ewiggestrigen auch wirklich gut finden will. Immer diese Zweifel. Vor allem hinsichtlich mangelnder Originalität. Das kann noch so gut gemacht sein, da bleibt doch immer dieser fade Beigeschmack. Von wegen altbacken und so. Been there, done that.
Warum ich "The Loon" dann doch verfallen bin? Meine Vergangenheit hat mich eingeholt. Zu groß war wieder mal die Liebe zum "echten" Indie alter Schule. Nichts Gekünsteltes. Kein großangelegte Drama-Orgien. Nix da "Glamorous Indie Rock N’ Roll" (...ohne da jetzt jemanden dissen zu wollen). Vielmehr geht es hier um den einzig wahren Indie. Jener unkonventionellen Spielart, wo man immer wieder auf's Neue überrascht wird, weil man nie wirklich sicher sein kann, was einem als Nächstes erwartet. Jenem schrullig-verschrobenen Sound, wo noch so richtig ausgiebig Lo-Fi zelebriert wird. Mit einem Ergebnis, das gleichermaßen liebenswert und verwirrend ist. Eben genauso wie man es schon vor gut 15 Jahren gemocht hat. Man kann "The Loon" also durchaus als Juwel einer rar gewordenen Spezies bezeichnen. Auch wenn Tapes 'n Tapes keinesfalls eines dieser superinnovativen Alben abgeliefert haben, das einen begeistert, weil es so anders, so eigenständig ist. Im Gegenteil, alles auf “The Loon“ gab es schon mal. Vielleicht sogar besser. Das Bemerkenswerte: Trotzdem packt es einen. Der gute, alte Indie Rock N' Roll bringt es scheinbar immer noch.
Tapes 'n Tapes
The Loon
07.08.2006
[tapesntapes.com]
[myspace.com/tapesntapes]
wasix - 6. Aug, 00:47 - [2006 Platten]
turntable - 6. Aug, 14:16:
unbedingt bringt er es.grüße