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Peter Jackson wollte ein Remake von "King Kong" machen. Geworden ist es jedoch eher ein Sequel von "Jurassic Park". Zugegeben: Ein ziemlich großer Affe spielt auch mit.

King KongPeter Jackson hatte einen Traum. Ein Remake von "King Kong" drehen. Schon als kleiner Junge hatte es ihm der Horror-Klassiker "King Kong und die weiße Frau" angetan. Mit ein Grund, warum er zum Filmemacher wurde. Dermaßen begeistert war er vom Streifen mit dem überdimensionalen Kultaffen. Bereits 1996 gab es erste Ansätze den Bubentraum Realität werden zu lassen. Was fehlte, war das nötige Kleingeld. Inzwischen hat der neuseeländische Regisseur bekanntlich die "Herr der Ringe"-Trilogie hinter sich gebracht. Und spätestens nach den elf Oscars für "Die Rückkehr des Königs" hätte Jackson ohnehin jeden Film machen können.

The Eighth Wonder Of The World.

Der Filmemacher Carl Denham (Jack Black) ist in den Besitz einer geheimnisvollen Karte gekommen, die den Weg zu einer unentdeckten Insel zeigt. Und nun will er dort unbedingt seinen nächsten Streifen drehen. Gemeinsam mit Filmcrew und Schauspieler macht er sich auf die Reise. Angekommen auf Skull Island stellt sich heraus, dass es sich dabei um keine gewöhnliche Insel handelt. Man stößt auf einen wilden Stamm Eingeborener und prähistorische Tiere. Alles jedoch nichts im Vergleich zu dem unbestrittenen Herrscher der Insel: King Kong. Als die Ureinwohner die Schauspielerin Ann Darrow (Naomi Watts) entführen und diese King Kong als Opfer darbieten, nimmt sie der Riesenaffe in die Tiefen des Urwaldes mit. Dabei passiert das Unglaubliche: King Kong verliebt sich in die blonde Schönheit. Eine wilde Verfolgungsjagd beginnt. Jede Menge Menschen müssen ihr Leben lassen, bis Ann gerettet und King Kong gefangen werden kann. Man betäubt und verschleppt ihn nach New York, wo er als "Das achte Weltwunder" Teil einer großen Show werden soll. Mit was man jedoch nicht gerechnet hat, ist King Kongs unbändige Kraft und seine Liebe zu Ann. Eine Liebe, die ihm zum Verhängnis werden soll. Ist es doch die Schönheit, die ihn schlussendlich zerstört.

Die Geschichte ist weitgehend bekannt, ließ sie Peter Jackson im Vergleich zum Original von 1933 doch im Wesentlichen unverändert. Wobei wir jedoch bereits bei einem Manko dieses Streifens angekommen sind. "King Kong" fehlt es schlichtweg an überraschenden Momenten. Es kommt einfach keine Spannung auf. Natürlich gibt es einiges zu bestaunen. Dafür sorgt schon all die atemberaubende Action und die gruseligen Szenen mit den Eingeborenen. Da hat Peter Jackson seine Splatter-Herkunft noch mal so richtig ausgelebt. Mehr davon und weniger Dinosaurier hätte durchaus Sinn gemacht. Ebenso gelungen ist die Umsetzung des Namensgebers des Filmes. Sein krummes Gebiss, die Narben auf dem kampferprobten Körper, die Melancholie in seinen Augen. Wirklich herzzerreißend. Trotzdem hatte ich bei diesem Streifen stets das Gefühl, alles schon mal gesehen zu haben. Vielleicht nicht so ausgefeilt und am neuesten Stand. Aber man kann es bekanntlich auch übertreiben. Und dadurch ein erwartetes Kino-Highlight zu einem durchschnittlichen Film verkommen lassen.

Nichts gegen die Schauspieler. Sie machen ihren Job wirklich gut. Soweit es vor einer Blue Screen halt möglich ist. Naomi Watts gibt die Scream-Queen wirklich überzeugend. Jack Black zeigt, dass er auch anders kann und nicht immer nur als Clown besetzt werden muss. Adrien Brody mutiert vom Schreiberling zum Indiana Jones. Und auch der Rest der Crew kann sich sehen lassen. Da bekommt man mit Fortdauer der Geschichte so manch bekanntes Gesicht zu Augen. Beispielsweise Thomas Kretschmann als Schiffskapitän. Oder "Billy Elliot"-Darsteller Jamie Bell. Nicht zu vergessen "Gollum" Andy Serkis, der neben der Mimik für King Kong auch noch die Rolle des Schiffskoch übernahm.

Die Monkey, Die.

Abschließend noch zum wahren Härtetest dieses Streifens: Die Spieldauer. "King Kong" ist nämlich über drei Stunden lang. Das ist fast die doppelte Spielzeit des Originals. Peter Jackson scheint einfach nicht mehr in der Lage zu sein "normalen" Filmstoff abzuliefern. Die Überlänge war bei den drei Teilen der "Herr der Ringe"-Saga von Nöten, aber mit Sicherheit nicht bei "King Kong". In diesem Fall ist es eindeutig zuviel des Guten. Das tut zuallererst dem Sitzfleisch nicht gut und ist auch nicht gerade für die Aufmerksamkeit des Kinogängers förderlich. Wenn ich mich recht erinnere, ist bei der Szene mit dem Sonnenuntergang sogar der gute King Kong eingenickt. Viel hat nicht gefehlt und mir wäre es genauso ergangen. Bezeichnenderweise gerade bei der schier endlosen Dino-Kampfszene, die mir dann doch zu sehr nach dem x-ten Aufwärmen von "Jurassic Park" aussah. Langweilig, sehr langweilig. Man darf sich jedenfalls schon mal auf den DVD-Release von "King Kong" freuen. Mit dem angekündigten Directors Cut von Herrn Jackson. Ich kann mir allerdings nicht wirklich vorstellen, dass ich mir diese Vier-Stunden-Version jemals antun werde.

King KongKing Kong
Regie: Peter Jackson.
Mit Naomi Watts, Jack Black, Adrien Brody.
16.12.2005


[kingkongmovie.com]
srocca - 31. Dez, 18:44:
In der Kürze liegt die Würze
Blödes Sprichwort, dass sich Peter Jackson für King Kong aber besser zu Herzen hätte nehmen sollen. Der Film war gut eine Stunde zu lang. Besonders die von Dir erwähnten Saurier-Szenen waren sehr mühsam, genau wie das endlose Sterben am Schluss. 
wasix - 31. Dez, 20:48:
als nächstes...
...will herr jackson den roman "the lovely bones" (deutscher titel: "in meinem himmel") von alice sebold verfilmen. vielleicht schafft er in diesem fall ja mal 'nen streifen mit etwas kürzerer spielzeit.