Anspruchsvolle Popmusik? Gibt es soetwas überhaupt? Vielleicht ist "Feels", das neue Album von Animal Collective die Antwort darauf. Nur soviel: Man beachte diese Band. Unbedingt.
Es gibt Platten, die hört man zum ersten Mal und steht einfach nur an. Blanke Verwunderung. Was war das jetzt? Kunst oder doch bloß Schwachsinn? Vielleicht sogar beides zugleich? Ausschalten? Sicher nicht. Das anfängliche Nichtverstehen dieser Musik wirkt nämlich vielmehr anziehend und macht sie nur noch interessanter. Die Folge: Man zieht sich das gute Stück immer und immer wieder rein. Angetrieben von dieser Einzigartigkeit, die man hier zu Ohren bekommt. Und siehe da: Langsam aber sicher ist eine Entwicklung zu erkennen. Man beginnt das vorliegende Werk zu durchschauen. Zumindestens ansatzweise. Doch bereits das reicht um schlichtweg begeistert zu sein.
Retro mit dem Blick nach vorne.
Ein Haufen Spinner macht Musik. Eine ganz besondere Form von Wahnsinn. Ist diese Musik doch wahrhaftig zum Heulen schön. Gleichzeitig aber auch dermaßen wirr, dass man auch lachen könnte. Eine Zwickmühle, die im Falle von Animal Collective perfekt passt. Ebenso wie die Tierkostüme, welche die New Yorker mit Vorliebe bei ihren Liveauftritten tragen. Gegründet wurde die Band um die Jahrtausendwende. Seitdem besteht sie wahlweise aus zwei, drei oder vier Musikern. Je nach Platte. Bei ihrem aktuellen Werk waren Animal Collective wieder mal als Quartett im Studio. Und weil sie so schön sind, hier noch die Namen der Bandmitglieder: Avey Tare, Panda Bear, Deakin und Geologist.
"Feels" ist das mittlerweile siebente Album von Animal Collective. Was man darauf zu hören bekommt, entbehrt sich jeglicher genaueren Definition. Vielmehr präsentiert sich hier ein bunt zusammengewürfeltes Etwas unterschiedlichster Stilrichtungen: Psychedelic, Progrock, Folk und natürlich jede Menge Pop. Angereichert mit unzähligen Klangeinwürfen. Klingt nach Sixties und Seventies. Doch keine Sorge, hier wird einem kein altbackener Retrosound vorgesetzt. Davon sind Animal Collective Lichtjahre entfernt. Folglich einigen wir uns vielleicht eher auf folgende Bezeichnung: Innovativer Indie-Pop mit dem Hang zu improvisierten Soundcollagen. Alles in allem keine leicht verdauliche Kost. Da werden schon gewisse Anforderungen an den Zuhörer gestellt. Vor allem hinsichtlich Geduld, die man in einem gehörigen Maß aufbringen muss, will man die vorliegenden Kompositionen für sich entdecken. Auch wenn ein wirkliches Reinhören bis zu Punkt X bei "Feels" gar nicht möglich ist. Denn jeder weitere Durchlauf bringt etwas Neues. Ende nie.
You Name It. They Do It.
Als Referenzen fallen mir tausend Namen ein. Auch wenn keiner wirklich den Nagel auf den Kopf trifft. Da wären die Beach Boys und die Beatles in der Spätsechziger-Phase. Allerdings beschränkt auf ihre experimentellsten Handlungen. Am ehesten wohl jene unter Drogeneinfluss. Oder die versponnenen Ween, die verträumten Mercury Rev, die verspielten Flaming Lips. An manchen Stellen erkennt man auch einen Hauch von Arcade Fire, nur um einiges wahnsinniger. Und um das Ganze ausschweifen zu lassen: Erinnert sich noch jemand an Adam And The Ants?
Bei der überaus abenteuerlichen Gestaltung, die dieses Album ausmacht, darf man jedoch nie vergessen, dass es sich bei Animal Collective um eine Popband im besten Sinne handelt. Die Arrangements mögen noch so abenteuerlich wirken, die Soundcollagen noch so abgedreht sein, immer steht die Liebe zur Melodie im Vordergrund. Auch wenn das anfangs nicht unbedingt zu erkennen ist. Dafür sorgt schon dieser Hauch von Avantgarde, der diese Platte umgibt. Denn auf jede wohldurchdachte Songstruktur folgt eine gehörige Portion Improvisationskunst. "Feels" ist eine Platte zum Träumen und Auszucken. Am besten in einem Aufwasch. Vor allem aber ist es eine Platte zum Wundern. Dass man soviel wirres Zeug auf einen Longplayer packen kann und damit auch noch durchkommt, ist mir rätselhaft. Erst recht, wenn es sich dabei sogar um eine der Platten des Jahres handelt.
Animal Collective
Feels
17.10.2005
[paw-tracks.com]
[fat-cat.co.uk]
Es gibt Platten, die hört man zum ersten Mal und steht einfach nur an. Blanke Verwunderung. Was war das jetzt? Kunst oder doch bloß Schwachsinn? Vielleicht sogar beides zugleich? Ausschalten? Sicher nicht. Das anfängliche Nichtverstehen dieser Musik wirkt nämlich vielmehr anziehend und macht sie nur noch interessanter. Die Folge: Man zieht sich das gute Stück immer und immer wieder rein. Angetrieben von dieser Einzigartigkeit, die man hier zu Ohren bekommt. Und siehe da: Langsam aber sicher ist eine Entwicklung zu erkennen. Man beginnt das vorliegende Werk zu durchschauen. Zumindestens ansatzweise. Doch bereits das reicht um schlichtweg begeistert zu sein.
Retro mit dem Blick nach vorne.
Ein Haufen Spinner macht Musik. Eine ganz besondere Form von Wahnsinn. Ist diese Musik doch wahrhaftig zum Heulen schön. Gleichzeitig aber auch dermaßen wirr, dass man auch lachen könnte. Eine Zwickmühle, die im Falle von Animal Collective perfekt passt. Ebenso wie die Tierkostüme, welche die New Yorker mit Vorliebe bei ihren Liveauftritten tragen. Gegründet wurde die Band um die Jahrtausendwende. Seitdem besteht sie wahlweise aus zwei, drei oder vier Musikern. Je nach Platte. Bei ihrem aktuellen Werk waren Animal Collective wieder mal als Quartett im Studio. Und weil sie so schön sind, hier noch die Namen der Bandmitglieder: Avey Tare, Panda Bear, Deakin und Geologist.
"Feels" ist das mittlerweile siebente Album von Animal Collective. Was man darauf zu hören bekommt, entbehrt sich jeglicher genaueren Definition. Vielmehr präsentiert sich hier ein bunt zusammengewürfeltes Etwas unterschiedlichster Stilrichtungen: Psychedelic, Progrock, Folk und natürlich jede Menge Pop. Angereichert mit unzähligen Klangeinwürfen. Klingt nach Sixties und Seventies. Doch keine Sorge, hier wird einem kein altbackener Retrosound vorgesetzt. Davon sind Animal Collective Lichtjahre entfernt. Folglich einigen wir uns vielleicht eher auf folgende Bezeichnung: Innovativer Indie-Pop mit dem Hang zu improvisierten Soundcollagen. Alles in allem keine leicht verdauliche Kost. Da werden schon gewisse Anforderungen an den Zuhörer gestellt. Vor allem hinsichtlich Geduld, die man in einem gehörigen Maß aufbringen muss, will man die vorliegenden Kompositionen für sich entdecken. Auch wenn ein wirkliches Reinhören bis zu Punkt X bei "Feels" gar nicht möglich ist. Denn jeder weitere Durchlauf bringt etwas Neues. Ende nie.
You Name It. They Do It.
Als Referenzen fallen mir tausend Namen ein. Auch wenn keiner wirklich den Nagel auf den Kopf trifft. Da wären die Beach Boys und die Beatles in der Spätsechziger-Phase. Allerdings beschränkt auf ihre experimentellsten Handlungen. Am ehesten wohl jene unter Drogeneinfluss. Oder die versponnenen Ween, die verträumten Mercury Rev, die verspielten Flaming Lips. An manchen Stellen erkennt man auch einen Hauch von Arcade Fire, nur um einiges wahnsinniger. Und um das Ganze ausschweifen zu lassen: Erinnert sich noch jemand an Adam And The Ants?
Bei der überaus abenteuerlichen Gestaltung, die dieses Album ausmacht, darf man jedoch nie vergessen, dass es sich bei Animal Collective um eine Popband im besten Sinne handelt. Die Arrangements mögen noch so abenteuerlich wirken, die Soundcollagen noch so abgedreht sein, immer steht die Liebe zur Melodie im Vordergrund. Auch wenn das anfangs nicht unbedingt zu erkennen ist. Dafür sorgt schon dieser Hauch von Avantgarde, der diese Platte umgibt. Denn auf jede wohldurchdachte Songstruktur folgt eine gehörige Portion Improvisationskunst. "Feels" ist eine Platte zum Träumen und Auszucken. Am besten in einem Aufwasch. Vor allem aber ist es eine Platte zum Wundern. Dass man soviel wirres Zeug auf einen Longplayer packen kann und damit auch noch durchkommt, ist mir rätselhaft. Erst recht, wenn es sich dabei sogar um eine der Platten des Jahres handelt.
Animal Collective
Feels
17.10.2005
[paw-tracks.com]
[fat-cat.co.uk]
wasix - 27. Okt, 12:59 - [2005 Platten]
driftwood - 3. Nov, 18:21:
Ganz wunderbar, dieses Album. Jetzt muss es nur noch den Zeittest überstehen.
wasix - 4. Nov, 19:21:
ich denk' mal...
...es wird auch diese hürde überstehen. und wenn nicht, dann war es wenigstens für die paar momente ein wahrhaftig schönes erlebnis.