header
 
Nine Inch Nails @ Gasometer. Zwei Gigs an aufeinanderfolgenden Tagen. Das kommt nie wieder. Folglich: Zwei Pflichttermine. "No USB drives were found in any of the men's rooms..."

Nine Inch Nails

29. März 2007, irgendwann im Laufe des Nachmittags: Ich schaue "Beside You In Time". Die Live-DVD zur With Teeth-Tour. Nicht zum ersten Mal. Aber erstmals in einem Stück. Ein Appetizer. Als Aufwärmprogramm. Weil doch TR und seine Mannen in Wien gastieren. Am selben und am darauffolgenden Abend. Ein Traum für jeden NIN-Fan. Was man sich als solcher unmöglich entgehen lassen darf. Um auch wirklich der doppelten Dröhnung beiwohnen zu dürfen, musste man sich beim Vorverkauf ziemlich sputen. Weil selbst der Zusatztermin binnen kürzester Zeit ausverkauft war. NIN ziehen also immer noch. Ein Österreich-Gastspiel von TR & Co. zählte bislang noch jedes Mal zu den Konzerten des Jahres. Das war 1994 beim Debut in der Open-Air-Arena so [>]. Das war mehr als fünf Jahre später in der Libro-Hall bei der langerwarteten Rückkehr so [>]. Das war auch im Sommer 2000 beim Forestglade in Wiesen nicht anders. Und als ich mich vor zwei Jahren - abermals in der Open-Air-Arena - erst mal vom optischen Schock erholt hatte, zählte auch dieser Auftritt zum Besten, was man 2005 hierzulande zu Augen und Ohren bekommen konnte [>].

Day_One. #5. Erstmals sitzend. Weil es die Möglichkeit gab und ich diese etwas andere Betrachtungsweise nutzen wollte. Um - nicht bloß am heimischen Bildschirm - endlich mal alles sehen zu können. Was dann auch besonders war. Weil man beobachten konnte, wie TR und Band inmitten dicker Nebelschwaden, jedoch bei voller Saalbeleuchtung die Bühne betraten und mit "Somewhat Damaged" eröffneten. Verdunkelt wurde erst während des Songs, als man es erstmals so richtig krachen ließ. Egal ob nun hell oder dunkel, diese industrielle Kälte, die NIN-Konzerte jeher ausmachte, war stets zugegen. Ein vergleichbar ungewöhnliches - weil fast schon minimalistisches, dabei aber nicht minder wirkungsvolles - Lichtgewitter ist mir nicht bekannt. Keine Frage, diese knapp über den Köpfen der fünf Akteure mitschwingenden Hängelampen hatten etwas für sich. Was uns in Europa leider ein weiteres Mal vorenthalten wurde, waren jene nur von DVD's bekannten auf Vorhänge projezierten Visuals. Fazit, Teil 1: Aaron North ist immer noch dieser semi-peinliche Poser, der nicht anders kann, einfach übertreiben muss. Auf seine naive Art liebenswert.

Day_Two. #6. Diesmal stehend. Die Show begann herkömmlich. Ohne Saalbeleuchtung und mit "Pilgrimage" als Intro. Was folgte, war eine halbstündige Huldigung des besten Albums aller Zeiten. Die ersten sechs Songs von "The Downward Spiral" [>]. In derselben Reihenfolge. Was bewies, dass die Setlist von Konzert zu Konzert tatsächlich merklich variiert. Waren es am Vortag eher seltene Leckerbissen wie "The Big Come Down" oder das Joy Division-Cover "Dead Souls", so standen diesmal Live-Raritäten wie "The Becoming" oder das Queen-Cover "Get Down Make Love" auf dem Programm. Bei beiden Wien-Gigs gleichermaßen hervorragend: Der klare Sound. Was im Gasometer bekanntlich stark davon abhängt, wo man sich in der Halle aufhält. Trotz immenser Lautstärke wurde jedenfalls nichts vermischt. Der Mann an den Reglern wusste, was er tat. Bei einem Perfektionisten als Boss wenig verwunderlich. Fazit, Teil 2: Ein weiteres Top-Konzert, wobei der letzte Funke nicht mehr überzuspringen vermochte. Vielleicht sollte man endlich mal die Anzahl der ollen Kamellen reduzieren. Ich weiß, die Menge will Hits hören, nur nähern sich diese - langsam, aber sicher - dem Status "Played To Death". Nichtsdestotrotz: Man sieht sich am Frequency [>].

Nine Inch Nails / Ladytron
29.03. & 30.03.2007 - Gasometer, Wien.


Setlist, Day_One:
Somewhat Damaged / Last / Sin / March Of The Pigs / Something I Can Never Have / Ruiner / Closer / Burn / Gave Up / Help Me I'm In Hell / Eraser / Wish / The Big Come Down / Survivalism / Only / Suck / The Day The World Went Away / Dead Souls / Hurt / The Hand That Feeds / Head Like A Hole.

Setlist, Day_Two:
Pilgrimage / Mr. Self Destruct / Piggy / Heresy / March Of The Pigs / Closer / The Becoming / Last / Wish / Gave Up / Help Me I'm In Hell / Eraser / Reptile / La Mer / Into The Void / No, You Don't / Get Down Make Love / Down In It / Hurt / The Hand That Feeds / Head Like A Hole.

[nin.com] [yearzero.nin.com] [myspace.com/nin] [ninwiki.com]

[Review: Nine Inch Nails - Year Zero]
johnny_greenwood - 3. Apr, 17:35:
ich mochte ja die von aaron north gezeigten gitarrenposen in der arena. bis auf das heimliche über die bühne schleichen "um auch mal in der mitte stehen zu dürfen", hat er sich im gasometer aber eh zurückgehalten wie ich finde (zweiter tag). diese posen machen ja erst sinn wenn sie so überzeichnet wie möglich sind. am besten mit purpurrotem cape und goldener glitzerhose...
und die freischwingenden leselampen mochte ich auch. erstaunlich mit welch simplen mitteln man eine so dichte athmosphäre schaffen kann. 
wasix - 4. Apr, 09:51:
warste also auch dort. sehr gut, es gibt noch hoffnung. was hätte ich doch gerne - dort vorne in den ersten reihen, direkt vorm trent (bzw. aaron) - mit dir gelitten. schade...

p.s.(1): falls es falschverstanden wurde... ich mag diesen poser...

p.s.(2): es scheint ganz so, als würde es endlich passieren... today's the day... y0 erblickt das licht der öffentlichkeit... oder so ähnlich... 
driftwood - 4. Apr, 13:44:
Nine Inch Nails sitzend? Geht das?

In der Arena in Wien vor zwei Jahren war ich ebenfalls, aber mir gefiel das von mir besuchte Konzert dieser Tour fast eine Spur besser, vielleicht, weil der Ton so perfekt gewesen ist.

Und da ich sonst fast nie Konzerten mit Bühnendekoration beiwohne, war ich von den Lampen ziemlich beeindruckt: an sich simpel, aber wirklich effektiv. 
wasix - 4. Apr, 14:41:
ja, geht...
ist zwar sicher nicht der idealzustand. aber weil es eben zwei konzerte waren, wollte ich beide sichtweisen ausprobieren. einmal die im sitzen - erste reihe fußfrei !!! - wo man wirklich alles sah (und vielleicht sogar besser hörte). einmal die im stehen, mitten in der menge. wobei ich irgendwie im zwiespalt bin, eines von beiden zu bevorzugen. hatte beides seines vorteile... 
driftwood (Gast) - 4. Apr, 15:44:
Und die Leute sind wirklich die ganze Zeit über sitzen geblieben? Bei meinem Konzert gab es eine bestuhlte Galerie aber spätestens nach dem ersten Lied stand (soweit ich das mitbekam) jeder. 
wasix - 4. Apr, 22:59:
viele, nicht alle. so manch einer schaffte es auch im sitzen mitzuzucken und -wippen. man mag es kaum glauben, aber selbst headbangen schien an diesem abend in genau dieser position möglich...