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Schon wieder vier knapp 20-jährige Jungspunde aus dem Vereinigten Königreich, die bereits mit ihrem Debutalbum alles richtig machen. Ihr Name: The Kooks. Jawohl: The Kooks !!!

The KooksEines gleich vorweg: Bei The Kooks handelt es sich nicht um jene schwedische Band, die 1998/99 unter genau diesem Namen mit "Too Much Is Not Enough" ein Album veröffentlichte. Ihre Single "Too Much Of Nothing" war damals sogar soetwas wie ein kleiner Indie-Hit. Es sei also Vorsicht geboten beim Schnäppchenjagen in diversen P2P-Tauschbörsen. Die schwedische Variante hat mit The Kooks aus dem südenglischen Brighton nämlich rein gar nichts gemein. Ist auch gar nicht möglich, haben sich die vier Jungs der Bandbiografie nach doch erst 2003 im Rahmen eines Schulprojektes kennengelernt. Und ihren "verrückten" Namen haben sie - laut eigener Aussage - auch nicht von den Kollegen aus dem hohen Norden geklaut. Diese kannte sie zu diesem Zeitpunkt gar nicht mal. Was sich übrigens bis heute auch nicht geändert hat. Vielmehr haben sie sich nach dem gleichnamigen Stück auf David Bowies "Hunky Dory" benannt. Und der Vollständigkeit halber: Die erste Nummer, die The Kooks gemeinsam spielen konnten, war "Reptilia", ein Cover von The Strokes, immerhin soetwas wie die Mutter aller "The"-Bands dieses Jahrtausends.

The Kooks haben sich mit ihren ersten drei Singles und Live-Konzerten zu Lieblingen der britischen Musikpresse gemausert. Der Guardian Guide bezeichnet ihre Musik als "the finest piece of short, feisty, perky indie teen action since The Strokes". Und für What's On sind The Kooks sogar "the best live band we've seen all year". Bei all der Lobhudelei muss sich natürlich auch der altehrwürdige NME einreihen. Dort wird Luke Pritchard, der gerade mal 20-jährige Sänger der Band, bereits als "one of the best young pop writers around" gehandelt. Dass auf der Insel solche Superlativen allzu oft und allzu schnell verwendet werden, ist bekannt. Im Falle von The Kooks können all die selbsternannten Trendsetter aber durchaus mal wieder goldrichtig liegen. Die Sache mit ihren hochgepriesenen Live-Shows kann ich nicht beurteilen. Ihre ersten drei Singles sind jedoch über allen Zweifel erhaben. Der locker-leichte Gute-Laune-Punker "Eddie's Gun". Der wunderbar eingängige Überdrüber-Ohrwurm "Sofa Song". Der rasiermesserscharfe Stomper "You Don't Love Me". In einer besseren Welt wären diese Songs allesamt Top-10-Hits. Was schreibe ich da? Auf den Hitparaden-Thron mit The Kooks.

Inzwischen liegt auch ihr erster Longplayer vor. Vorerst allerdings nur in ihrer britischen Heimat. Am 31. März soll "Inside In / Inside Out" dann auch bei uns in den Plattenläden stehen. Die Erwartungen meinerseits waren immens. Und siehe da: Sie wurden sogar noch übertroffen. Mit "Inside In / Inside Out" ist dem Quartett ein wahrlich triumphales Album gelungen. Mehr als hundert Songs sollen sie dafür geschrieben haben. Gemeinsam mit Tony Hoffer - produzierte bereits Air, Supergrass, Beck, Phoenix sowie das neue Album von Belle & Sebastian - siebte man daraus 14 Stücke aus. Das Ergebnis lässt sich am Besten folgendermaßen beschreiben: Hits, Hits und noch mehr Hits. Was zuallererst an "I Should Coco" - dem Erstling von Supergrass - erinnert. Dermaßen frisch, frech und mit soviel Spiellaune wurde seitdem nur mehr selten losgerockt. "Inside In / Inside Out" quillt über vor Spielfreude. Und ist dabei auch noch überraschend vielfältig ausgefallen. The Kooks beschränken sich nämlich nicht bloß auf catchy Popmusik, wo des Öfteren mal die Akustikklampfe auspackt werden darf. Der dargebrachte Stilmix schreckt auch vor Einflüssen aus Funk und Ska nicht zurück. Über die Grenzen musikalischer Genres setzt man sich einfach mit jugendlicher Unbeschwertheit hinweg. Und wird damit so manchen Indie-Disco-Dancefloor in den nächsten Monaten zum Kochen bringen. Denn The Kooks haben wahrhaftig den Groove. Oder eben den Rhythmus, wo man mit muss. Okay, die letzten beiden Nummern auf "Inside In / Inside Out" hätte man sich ersparen können. Mies machen lasse ich mir diese mitreißende Platte dadurch aber nun wirklich nicht. Wahnsinnsalbum. Wahnsinnsband. Und verdammt nochmal: Was haben The Kooks doch für spitzenmäßige Frisuren.

The Kooks: Inside In / Inside OutThe Kooks
Inside In / Inside Out
23.01.2006 (UK-Import)


[thekooks.co.uk]
mono (Gast) - 5. Feb, 20:26:
Ich glaube, das wird und bleibt eines der schönsten Album 2006.Ich zumindest finde es klasse. 
wasix - 5. Feb, 21:59:
ich denke auch,...
...dass dieses album auf längere zeit bestehen kann. ist allerdings noch 'ne weile bis zu den jahresbestenlisten ende 2006. da kann und wird sich noch einiges tun. na schau ma mal...