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Auch hier ist Teil 10 der Abschluss für 2005. Einige klangvolle Namen haben sich da noch reingeschmuggelt. Wirklich am Herzen liegen mir jedoch die Singles von drei anderen Bands.

The Kooks: Sofa SongPharrel Williams feat. Gwen Stefani: Can I Have It Like That?Oasis: Let There Be LoveBroken Social Scene: Ibi Dreams Of PavementThe Strokes: Juice Box

The Kooks
Sofa Song
17.10.2005 (UK-Import)

Wieder ein "Next Big Thing" in Sachen Indie-Pop von der Insel. "Sofa Song" ist für das aus Brighton stammende Quartett nach "Eddie's Gun" bereits die zweite Single. Wunderbar catchy Popmusik, die an Supergrass erinnert. Klingt sehr britisch und geht sofort ins Ohr. Aufgrund des melodieverliebten, akustischen Gitarrensounds und des Frohsinns, den dieser Song versprüht, eigentlich die perfekte Sommer-Single. Vielleicht hilft es ja auch dieser Tage. Album folgt Anfang 2006. [thekooks.co.uk]
>>> Album: Inside In / Inside Out (23.01.2006)

Pharrell Williams feat. Gwen Stefani
Can I Have It Like That?
07.11.2005

Pharrell Williams, ein Teil der Neptunes, begibt sich auf Solo-Pfaden. "Can I Have It Like That?" ist der erste Vorgeschmack auf den anstehenden Longplayer. "It's all about the beat", soviel ist sicher. Das wirkt anfangs eher monoton, doch so simpel und minimalistisch das auch grooven mag, dieser Song hat etwas. Das mag an den jazzy Interludes liegen, vielleicht aber auch daran, dass die gute Gwen Stefani so wunderbar lasziv ihr "You got it like that" ins Mikro haucht. [pharrellwilliams.com]
>>> Album: In My Mind (06.02.2006)

Oasis
Let There Be Love
28.11.2005

Angeblich soll Noel Gallagher sieben Jahre an diesem Song herumgebastelt haben, bis das schwülstige Duett mit Liam auf dem diesjährigen Album als episches Finale seinen Platz fand. Ein Song über Liebe, wenn auch nicht Bruderliebe. Das Herz wird es einem trotzdem brechen. Wen stört es da noch, dass einem auch dieser Oasis-Song schon beim ersten Hören irgendwie bekannt vorkommt. Liegt wohl am unvermeintlichen Beatles-Feeling. Nichtsdestotrotz eine ganz große Ballade.
[oasisinet.com]
>>> Album: Don't Believe The Truth (30.05.2005)

Broken Social Scene
Ibi Dreams Of Pavement
28.11.2005

Nach dem Vorab-Teaser "7/4 (Shoreline)" die erste Single aus dem monumentalen neuen Album des kanadischen Musiker-Kollektivs. "Ibi Dreams Of Pavement" ist ein direkt ins Gesicht gerichteter Rocksong, alles andere als perfekt, eher chaotisch vorgetragen. Der Breitwand-Sound erweckt zwar den Eindruck jeden Moment auseinanderzubrechen, kriegt dann aber doch noch rechtzeitig die Kurve. Ein kraftvoller Noise-Popper, der für BSS-Verhältnisse schnell ins Ohr geht.
[arts-crafts.ca/bss]
>>> Album: Broken Social Scene (10.10.2005)

The Strokes
Juice Box
05.12.2005

Zugegeben: "Juice Box" kommt anfangs einem Schlag ins Gesicht gleicht. Klingt total anders, als man es von Casablanca & Co gewohnt ist. Man erinnert sich an die Erkennungsmelodie von Batman. Oder an das Thema von Peter Gunn. Mit "Hash Pipe" von Weezer liegt man auch nicht falsch. Da darf man ruhig mal verwundert sein. Trotzdem schafft der Song mitzureißen. Dauert nur ein paar Durchgänge. "Juice Box" ist vielleicht noch monotoner als die alten Sachen. Vor allem aber härter.
[thestrokes.com]
>>> Album: First Impressions Of Earth (02.01.2006)

Franz Ferdinand: Walk AwayKanye West feat. Adam Levine: Heard 'Em SayClap Your Hands Say Yeah: Is This Love?Mystery Jets: Alas AgnesColdplay: Talk

Franz Ferdinand
Walk Away
05.12.2005 (UK-Import)

Die zweite Auskopplung aus "You Could Have It So Much Better" kennzeichnet die neuentdeckte Liebe von Franz Ferdinand zu balladeskem Liedgut. "Walk Away" ist ein astreiner Drama-Song. Mit düsteren Gitarrenriffs und pathetischem Gesang. Inklusive hervorragendem Text. Wahrlich ein Pop-Juwel. Passend dazu der Videoclip im Stil eines Film Noir aus den Fünfziger Jahren. Als B-Seite hat man sich übrigens den Air-Klassiker "Sexy Boy" vorgeknöpft. Naja... [franzferdinand.co.uk]
>>> Album: You Could Have It So Much Better (03.10.2005)

Kanye West feat. Adam Levine
Heard 'Em Say
05.12.2005 (UK-Import)

Der aktuelle Überflieger der Hip Hop-Szene tut sich mit dem Sänger von Maroon 5 zusammen. Wie uncool. Da braucht es schon ein gewisses Maß an Geschick um den richtigen Weg zwischen Kommerz und Anspruch zu finden. Kanye West macht’s jedenfalls möglich. Da wird sogar eine vermeintlich schmalzige Mischung aus verträumter Liebesballade und klassischer Soul-Schnulze zu einem ergreifenden Stück Popmusik. Und das Piano-Sample? Genial, schlichtweg genial. [kanyewest.com]
>>> Album: Late Registration (29.08.2005)

Clap Your Hands Say Yeah
Is This Love?
05.12.2005 (UK-Import)

Ein halbes Jahr wird das Debut-Album des Fünfers aus Brooklyn nun schon in Eigenregie vertrieben. Anfang 2006 soll es das gute Stück dann auch auf herkömmlichen Weg zu kaufen geben. Vorab schon mal die erste Single. Bester Schrammelrock. Trashig und harmonisch. Irgendwo zwischen den Talking Heads und Arcade Fire. Kein Wunder, dass der NME die Scheibe unlängst zur Single der Woche kürte. Der Blooger-Community werden ihre diesjährigen Indie-Helden gestohlen. Frechheit. [clapyourhandssayyeah.com]
>>> Album: Clap Your Hands Say Yeah (23.01.2006)

Mystery Jets
Alas Agnes
05.12.2005 (UK-Import)

Ihr beschwingt-melancholisches "You Can't Fool Me Dennis" wurde erst unlängst hier gelobt. Inzwischen hat man Mystery Jets-Bandvater Henry Harrison unter den coolsten Menschen der NME-Welt auf Platz 19 gereiht. Und Single Nummer 4 steht auch bereits am Start. "Alas Agnes" bietet schräge, vollkommen überdrehte, dabei aber trotzdem eingängige Popmusik. Wenn diese Band nicht mal ein heißer Tipp für 2006 ist. Man darf jedenfalls auf das Debutalbum gespannt sein. [mysteryjets.com]
>>> Album: t.b.a.

Coldplay
Talk
12.12.2005

Anfangs hat man sogar überlegt, das gute Stück auf dem Album wegzulassen. Ein fataler Fehler wäre das gewesen, ist "Talk" doch einer der besten Songs auf "X&Y". Auch deshalb, weil Coldplay dabei endlich mal Mut zum Experimentieren erkennen lassen, indem sie sich bei "Computerliebe" von Kraftwerk bedienen. Immerhin eine der meist gesampelten Bands der Popgeschichte. Das spacige Schwarz-Weiß-Video dazu kommt übrigens von Anton Corbijn. Sehr gelungen. Vor allem das Ende.
[coldplay.com]
>>> Album: X&Y (06.06.2005)